Ist Pavlovic Tuchels Holding Six?
18.12.2023 | 10:52 Uhr
Thomas Tuchel musste zum Bundesliga-Spitzenspiel gegen den VfB Stuttgart seine Startelf ordentlich umbauen. Ein Youngster zahlte das Vertrauen des Trainers aber so was von zurück.
Unter anderem fielen aufseiten des FC Bayern Joshua Kimmich und Leon Goretzka krankheitsbedingt aus. Da Konrad Laimer auf der Rechtsverteidigerposition benötigt wurde, entschied sich Tuchel für Raphael Guerreiro und Aleksandar Pavlovic im zentralen Mittelfeld. Insbesondere Youngster Pavlovic glänzte in seinem ersten Bundesligaspiel über 90 Minuten gegen den VfB Stuttgart (3:0).
Der 19-Jährige aus der Bayern-Jugend dirigierte das Spiel des deutschen Rekordmeisters, sorgte für defensive Stabilität und spulte fast 13 Kilometer ab. Darüber hinaus fiel der deutsche U20-Nationalspieler mit serbischen Wurzeln vor allem durch seine gefährlichen Standards auf. Leroy Sane überlies seinem jungen Mannschaftskollegen fast alle ruhigen Bälle - und die hatten es richtig in sich.
Die erste Kostprobe gab es in Spielminute 25. Ein Pavlovic-Freistoß von der linken Seite landete genau auf dem Kopf von Min-jae Kim, der einnickte. Doch der Treffer zum vermeintlichen 2:0 zählte wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht. Nach der Pause netzte dann Harry Kane nach einer Freistoß-Hereingabe von Pavlovic per Kopf ein, dieses Mal zählte das Tor zum 2:0 (55.). Doch damit noch nicht genug.
Nur acht Minuten später zirkelte der Youngster eine Ecke von der rechten Seite erneut auf den Kopf von Kim, der diese Vorlage zum 3:0-Endstand verwertete. "Pavlovic hat ein unglaubliches Zeichen gesetzt. Sein taktisches Verhalten war sehr gut, genauso wie seine Defensivzweikämpfe. Man muss immer dann, wenn es die Möglichkeit gibt, den Kopf aus dem Fenster halten. Er hat die Möglichkeit bekommen und die zu hundert Prozent genutzt. Er hat gezeigt: 'Bevor ihr noch mal über Neuzugänge nachdenkt, ich bin da!'", betonte SAT.1-Experte Stefan Kuntz.
Im gesamten Spiel hatten die Münchner dabei lediglich 37 Prozent Ballbesitz, so wenig wie zuletzt vor 15 Jahren. Doch Pavlovic glänzte aus dieser Rolle, in der er vermehrt ohne das runde Leder am Fuß agieren musste. "Alle, die gespielt haben, haben es richtig gut gemacht. Wir brauchen diese Tiefe im Kader über die gesamte Saison hinweg. Wenn wichtige Spieler krank oder verletzt ausfallen, dann müssen sie da sein. Das haben sie gemacht, es war eine sehr gute Performance von allen", lobte Kane am DAZN-Mikrofon.
Thomas Müller stellte heraus, dass Pavlovic auch immer wieder clever herausgerückt ist und so viele Bälle für die Bayern erobert hat. "Pavlo macht nicht alles richtig, aber dass er das so spielen kann, ist für mich null Überraschung. Dass er das kann, das sieht man. Ich bin ein Fan von Pavlo", adelte die FCB-Ikone bei SAT.1 seinen jungen Teamkollegen und auch Tuchel fasste es auf den Punkt zusammen: "Er hatte nur Kurzeinsätze in den letzten Wochen, umso höher muss man seine Leistung bewerten."
In dieser Form ist Pavlovic durchaus auch in der Zukunft eine gute Alternative zu Kimmich und Co.
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