Aleksandar Pavlovic vor EM 2024 im Interview über Entwicklung, DFB-Team, Kroos, Bayern

Erst der Durchbruch beim FC Bayern, nun die Premiere beim DFB-Team: Aleksandar Pavlovic (20) ist in aller Munde. Im Interview mit Sky lässt das Mittelfeld-Talent des deutschen Rekordmeisters seine verrückten letzten Monate Revue passieren - Liebeserklärung an den FCB inklusive!

Sky Sport: Aleksandar, Sie haben beim 0:0 gegen die Ukraine Ihr Nationalmannschaftsdebüt für Deutschland gefeiert. Wie hat es sich angefühlt, das DFB-Trikot zu tragen?

Pavlovic: Überragend! Auch für meine Familie, die mit im Stadion war. Der Moment der Einwechslung war sehr schön. Davon habe ich immer geträumt - und jetzt hat es endlich geklappt.

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Sky Sport: Sie hätten schon im März ihre DFB-Premiere feiern können, mussten aufgrund einer Mandelentzündung aber absagen. Wie bitter war das für Sie?

Pavlovic: Das war sehr bitter. Ich muss die Mandeln vielleicht raus machen lassen, weil ich jetzt schon zwei, dreimal eine Mandelentzündung hatte und mich das jedes Mal körperlich zurückwirft. Ich muss dann ja immer Antibiotika nehmen, ruhen und danach wieder neu aufbauen - das ist schon nervig.

Sky Sport: Wann wäre der beste Zeitpunkt für eine Operation? Nach der EM ist schließlich vor der neuen Saison mit dem FC Bayern.

Pavlovic: Wahrscheinlich werde ich meinen Urlaub dafür opfern müssen. Das ist jetzt wichtiger. Ich habe keinen Bock, wieder krank zu werden und zwei, drei Wochen auszufallen. Ich konzentriere mich jetzt erstmal auf die EM. Ich hoffe, dass ich im endgültigen Kader bin.

Sky Sport: Wer ist Ihr wichtigster Ansprechpartner hier in Herzogenaurach?

Pavlovic: Thomas Müller. Eine Legende und ein supercooler Typ, der immer ein offenes Ohr für mich hat, mich coacht, mir Tipps gibt.

Sky Sport: Sie sind wie Müller ein Bayern-Eigengewächs. Viele Fans wünschen sich, dass auch Sie so eine Karriere beim Rekordmeister hinlegen. Können Sie sich das vorstellen?

Pavlovic: Ja, auf jeden Fall. Ich bin großer Bayern-Fan.

Sky Sport: Welchen Stellenwert hat Thomas Tuchel für Sie?

Pavlovic: Ich bin sehr dankbar für alles, was er und sein Trainerteam für mich getan haben. Sie haben mir die Chance gegeben, mich zu zeigen. Das werde ich nicht vergessen.

Sky Sport: Hat Tuchels Nachfolger Vincent Kompany Sie schon angerufen?

Pavlovic: Noch nicht. Ich freue mich aber auf das, was kommt. Wir müssen wieder Titel holen, das steht fest. Eine weitere titellose Saison darf es nicht geben.

Sky Sport: Haben die Leverkusener DFB-Kollegen Ihnen und den anderen Bayern-Stars ein paar freche Titel-Sprüche gedrückt?

Pavlovic: Nein, bisher gar nicht. Das sind auch alles korrekte Jungs, mit denen man sich gut versteht. Wir wollen nächste Saison wieder angreifen, als Team gut funktionieren. Das ist das Wichtigste.

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Sky Sport: Welchem Jugendtrainer bei Bayern sind Sie besonders dankbar?

Pavlovic: Danny Galm, mein alter U19-Trainer. Er hat seit dem ersten Moment auf mich gebaut und mich gefördert. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich bin auch heute noch regelmäßig mit ihm in Kontakt.

Sky Sport: Stimmt es, dass Sie als Jugendlicher mehrmals kurz davorstanden, den Bayern-Campus zu verlassen?

Pavlovic: Nein. Ich wollte nie wechseln, auch wenn ich schwere Zeiten hatte, gerade in der U15. Damals war ich der Kleinste im Team - fußballerisch zwar top, aber körperlich schwach. Ich saß oft auf der Bank. Ich wollte es aber immer bei Bayern packen und nicht woanders hin. Mein Motto: Alles geben, kämpfen, hart arbeiten und dann kommt alles so, wie es kommen muss.

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Sky Sport: Wollten Sie schon immer im Mittelfeld spielen?

Pavlovic: Auf dem Kleinfeld habe ich als Stürmer gespielt. Ich habe immer viele Tore gemacht, war ein Goalgetter (lacht). Nach dem Wechsel ins Großfeld war ich dann im Mittelfeld und wollte auch nicht mehr von dieser Position weg. Dort fühle ich mich am besten.

Sky Sport: Welche Vorbilder hatten Sie?

Pavlovic: Auf jeden Fall Toni Kroos. Ich liebe es, wie er spielt. Aber auch Bastian Schweinsteiger. Von seiner Mentalität, aber auch von seiner Spielweise her.

Sky Sport: Wie verrückt fühlt es sich für Sie an, jetzt mit einem Ihrer Idole in der Nationalelf zusammenzuspielen?

Pavlovic: Das ist schon Wahnsinn. Auch, dass ich jetzt hier bei der Nationalmannschaft sein darf, bei den Profis des FC Bayern spiele, so Erfahrungen wie im Champions-League-Halbfinale gegen Real im Bernabeu sammeln kann. Ich lebe meinen Traum und bin sehr dankbar für alles.

Sky Sport: Im November 2023 waren Sie noch für die Bayern-Amateure in der Regionalliga Bayern im Einsatz. Müssen Sie sich manchmal noch zwicken, wie schnell das alles ging?

Pavlovic: Ich genieße es und habe nichts dagegen, wenn es genauso weitergeht (lacht).

Sky Sport: Wie bereiten Sie sich auf ein Spiel vor?

Pavlovic: Ich habe kein bestimmtes Ritual. Ich höre vor dem Spiel immer Musik. Die ist aber auch unterschiedlich. Ich höre alles. Generell versuche ich zu entspannen und mich einfach zu freuen. Nervös zu sein oder Angst zu haben - das bringt überhaupt nichts.

Sky Sport: Wenn Sie auf Ihre bisherige Entwicklung schauen: Worin müssen Sie sich noch verbessern?

Pavlovic: Ich will auf jeden Fall athletischer werden, ein paar mehr Muskeln aufbauen - und mich im Spiel gegen den Ball verbessern!

Mehr zum Autor Kerry Hau

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