Amorim ist neuer Trainer bei Manchester United - ein Porträt
Ruben Amorim ist der neue starke Mann bei Manchester United. Der Portugiese hat genaue Vorstellungen vom Fußball, den er spielen lassen möchte.
15.11.2024 | 12:58 Uhr
Lange herrschte Unklarheit, mittlerweile steht fest: Ruben Amorim folgt bei Manchester United auf Erik ten Hag und Interimscoach Ruud van Nistelrooy. Doch wie tickt der neue portugiesische Trainerstar?
Mit Ruben Amorim hat Manchester United einen neuen Trainer auf der Bank. Sky berichtete über die Verpflichtung. Der junge Trainer ist mit Sporting in Portugal erneut auf Meisterschaftskurs, gewann bereits 2020/21 und in der vergangenen Spielzeit den Titel. Bei Sporting ist Amorim jetzt schon eine Legende - sowohl wegen seiner Leistungen an der Seitenlinie als auch durch seine überzeugende Persönlichkeit.
Kommunikator und Förderer
"Vom Typ her reden wir von einem Trainer, der sehr frontal ist, der seine Meinung ganz offen sagt.", so der portugiesische Journalist Duarte Monteiro in einer Einordnung bei Sky Sport. Aggressiv ist Amorim dabei aber nicht. "Ein Gentleman", der am ehesten vergleichbar mit Leverkusen-Coach Xabi Alonso ist, so Monteiro.
Portugal-Experte Tom Kundert beschreibt ihn in der Daily Mail zudem als "brillanten Kommunikator". Amorim gilt als selbstbewusst und gut gelaunt, in Pressekonferenzen findet er auch auf schwierige Fragen humorvolle, aber informative Antworten. Er ist zudem auch ein Spielerförderer, unter dem zum Beispiel Bayern-Star Joao Palhinha reifen konnte. Dabei verliert er selten ein schlechtes Wort über seine Spieler. "In seinen fünf Jahren als Trainer kann ich mich nicht daran erinnern, dass er einmal einen Spieler in der Öffentlichkeit kritisiert hat", so Kundert weiter.
Aktive Karriere im Mittelfeld
Der Portugiese ist mit seinen 39 Jahren ein noch verhältnismäßig junger Trainer. Erst 2017 beendet der damalige Mittelfeldspieler seine Profikarriere, die 2003 bei seinem Heimatverein Belenenses Lissabon beginnt. Nachdem Amorim dort zum Stammspieler wächst, wechselt der gebürtige Lissabonner zu Stadtrivale Benfica. Hier kann er unter anderem in der Saison 2013/14 das Triple aus Liga, Portugiesischem Pokal und Ligapokal gewinnen. Für die portugiesische Nationalmannschaft kommt Amorim insgesamt 14 Mal zum Einsatz, unter anderem bei der Weltmeisterschaft 2014. Über den größten Teil seiner Karriere spielt er im zentralen Mittelfeld, sowohl offensiv als auch defensiv.
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Erste Trainerstation endet mit Eklat
Seine Trainerkarriere startet Amorim beim damaligen portugiesischen Drittligisten Casa Pia AC. Eine gültige Trainerlizenz besitzt er jedoch nicht - der Verband sperrt Amorim für zwölf Monate, dieser tritt trotz späterer Aufhebung der Strafe zurück. Für lediglich ein gutes halbes Jahr trainiert Amorim den SC Braga, bevor der junge Coach 2020 Sporting übernimmt und mit den Löwen 2021 den ersten Ligatitel seit 19 Jahren feiern kann. Vergangene Saison wiederholt er das Kunststück und auch aktuell führen Amorim und Sporting die Tabelle der Liga mit sechs Punkten vor dem FC Porto an.
Attraktiver Offensivfußball - Mourinho trotzdem Idol
Als Trainer setzt Amorim auf eine offensive und nach Möglichkeit auch spektakuläre Spielweise, die sich durch viel Pressing und vertikalen Fußball auszeichnet. Dabei spielt er fast immer im 3-4-3-, teils auch 3-5-2-System.
Sein Trainer-Idol sieht Amorim übrigens in Landsmann Jose Mourinho, den er bei einem Kurs der Universität von Lissabon bei einigen von Mourinho geleiteten Sitzungen kennenlernt. Auch wenn Amorim als Trainer mit seinem attraktivem Offensivfußballwohl eher ein Anti-Mourinho ist: In seiner Prägungsphase als Coach ist "The Special One" für Amorim ein "Bezugspunkt". Weitere Vergleiche mit seinem Idol lehnt Amorim in jüngerer Vergangenheit aber kategorisch ab: "Es wird nie einen anderen Jose geben!", so der Coach laut Metro.
Nun will er bei United seine Erfolgsstory weiterschreiben und verlässt Sporting während der Saison. Der junge Coach hat sicher viel Arbeit vor sich, denn seit dem Abschied von Trainerlegende Sir Alex Ferguson 2013 hat United nicht mehr die Meisterschaft gewonnen und fünf Teammanager verschlissen. Darunter auch Amorims Vorbild Mourinho.
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