Im Fokus: Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic.
Es lief die 12. Spielminute im Stadion an der Alten Försterei: Ecke für Bayern von links, hohe Hereingabe von Joshua Kimmich, ein kleiner Schubser von Aleksandar Pavlovic gegen Frederik Rönnow. Zu wenig für ein Foul, aber genug, um den Torwart aus der Balance zu bringen. Der Däne flog ins Leere und nahm Ilyas Ansah die Sicht, von dessen Oberschenkel der Ball ins eigene Tor prallte.
Bayerns Ecken erinnern an Arsenals 1:0
Das Zustandekommen des 1:0 für den FC Bayern hatte Ähnlichkeit mit dem Gegentor, das die Münchner selbst eine Woche zuvor beim 1:3 in London kassiert hatten, auch wenn Arsenals Treffer zum 1:0 in der Champions League kein Eigentor war. Er war aber einstudiert.
Manuel Neuer war bei Sakas Ecke von Merino und Timber der Weg zum Ball versperrt worden, sodass der Bayern-Torwart Timbers Kopfballtor nicht verhindern konnte. Die Proteste der Bayern waren vergebens.
Pavlovic stört Rönnow zweimal entscheidend
Auch am Mittwochabend in Berlin half Union-Keeper Rönnow kein Lamentieren. Der Däne kassierte zwölf Minuten später das nächste Gegentor nach einer Bayern-Ecke. Wieder flankte Kimmich hoch in den Raum zwischen erstem Pfosten und Torwart, wieder bekam Rönnow einen Kontakt von Pavlovic - und wieder zappelte die Kugel im Netz. Dieses Mal nach einem Kopfball von Harry Kane.
"Wir haben ein großes Ausrufezeichen gesetzt. Standards sind einfach wichtig. Das haben wir in den letzten Spielen auch selber zu spüren bekommen", sagte Konrad Laimer bei Sky Sport. Beim 2:2 in der Bundesliga hatte Union beide Treffer nach Standards erzielt. Dieses Mal drehten die Bayern den Spieß um.
"Beide Ecken waren top getreten, ähnlich wie die Arsenal vor einer Woche zwischen den ersten Pfosten und die Mitte des Tores, schwierig für einen Torwart", meint Sky Sport Reporter Torben Hoffmann, der selbst einst als Abwehrspieler in der Bundesliga im Einsatz war. "Pavlovic war entscheidend, der Rönnow zweimal störte. Der muss sich als Torwart Platz schaffen."
Kane lobt Bayerns Moral
Nachdem Union durch einen von Jonathan Tah verursachten Handelfmeter auf 1:2 verkürzt hatte, verteilten die Hausherren das nächste Gastgeschenk. Diogo Leite lenkte die Kugel per Kopf zum zweiten Berliner Eigentor ins Netz.
Zur Halbzeit stand es trotz 9:4 Torschüssen und einem "Expected Goals"-Wert von 1,14 : 0,60 für Union 3:1 für Bayern. Am Ende stand ein glanzloser 3:2-Sieg für die Münchner, die weiter auf ihren ersten Titel im DFB-Pokal seit 2020 hoffen dürfen.
"Wir haben vor der Saison gesagt, dass wir dieses Mal den Weg bis zum Ende gehen wollen", sagte Kane bei Sky Sport. "Wir hatten viele Spiele, in denen wir schönen Fußball gezeigt haben. Heute ging es mehr ums Verteidigen und Kämpfen, das haben wir gut gemacht", so Kane weiter.
Kimmich gibt zu: "Heute waren andere Dinge gefragt"
"Für uns war heute wichtig, wie wir die Situationen wegverteidigt haben und dass wir nach Standards sehr gefährlich waren", sagte Kimmich der Sportschau. Generell sei auf dem tiefen und holprigen Rasen "wenig im spielerischen Bereich möglich" gewesen: "Es ist dann nicht einfach, einen sehr guten Ball zu spielen", erklärte der Nationalspieler.
"Dementsprechend war es heute viel hoch und weit, auch von unserer Seite", ergänzte Kimmich. "Wir haben versucht, uns anzupassen, es waren heute andere Dinge gefragt." Wie die erfolgreichen Eckball-Varianten.
Mit Cleverness brachten die Bayern den Sieg über die Zeit, auch wenn das nicht jedem gefiel. "Die Bayern hatten kaum Chancen aus dem Spiel heraus. Sie schießen die Tore, bei dem, was wir sehr, sehr gut können", sagte Rani Khedira bei Sky Sport: "Standards und Verteidigen."
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