Comebacker Nico Schlotterbeck ist nach dem Abpfiff von den Fans einzeln gefordert und vor der Südtribüne gefeiert worden. Während sich der Verteidiger selbstbewusst zeigt, finden auch Trainer und Teamkollege 175 Tage nach der schweren Knieverletzung lobende Worte.
BVB-Verteidiger und Comebacker Nico Schlotterbeck …
… ob es irgendwie besser geht: "Nein, tatsächlich nicht. Es war eine lange Zeit, eine harte Zeit, auch für mich herausfordernd, weil es das erste Mal in meiner Karriere war. Aber so in ein Heimspiel zu starten - ich habe die letzten zwei bis drei Wochen im Mannschaftstraining dafür gearbeitet: Der Plan war Wolfsburg. Der Trainer hat dann gestern gefragt, ob ich Bock habe und als Fußballer sagt man da nicht nein. Dass es dann 90 wurden, war schon extrem hart. Aber Mei, für das arbeitet man."
Und weiter: "Witzigerweise probiere ich immer, über lange Bälle in mein Spiel zu kommen. Die ersten zwei waren gar nicht gut. Aber ich habe mir mal so als Anfang 20-Jähriger vorgenommen - Christian Streich hat mir das beigebracht - leichte Bälle zum Anfang spielen oder die, mit denen man sich wohlfühlt. Das habe ich probiert und dann kamen zwei, drei, vier Bälle und dann ist das nur Automatismus, ist das nur Ablauf. Ich hab da einen gewissen Dreier-Rhythmus in meinem linken Fuß und wenn der kommt, dann fühle ich mich wohl und dann ist auch defensiv alles super."
… über die Reaktion der Kurve: "Ich habe mir das jetzt sechs Monate hart erarbeitet. Das ist natürlich wunderschön, wie mich die Fans empfangen haben. Da weiß man, man hat vieles richtig gemacht, seit man bei dem Verein ist. Deswegen war das eine Ehre. Es war tatsächlich das erste Mal in den knapp dreieinhalb Jahren, die ich hier bin. Ich bin brutal happy. Familie ist da, Freunde sind da. Jetzt genießen wir den Abend noch und ab morgen ist der Fokus wieder auf Mainz."
… über die Ungeschlagen-Serie und was in Dortmund zusammenwächst: "Ja, was Gutes! Ich glaube, seit wir witzigerweise auf die Dreierkette umgestellt haben, haben wir kein Spiel mehr verloren. (…) Maxi hat das letzte Woche gesagt, der Trainer hat das ein bisschen gerechtfertigt, aber: Bei Borussia Dortmund ist in meinen drei Jahren wichtig gewesen, in der Hinrunde dranzubleiben. Wir sind sehr oft hinterhergerannt und wichtig ist jetzt, an den Bayern dranzubleiben, vorne weg zu marschieren, weil dann entwickelt sich vielleicht was und bei Borussia Dortmund ist man da, um was zu gewinnen. Dafür kam ich auch und dafür arbeiten wir. Bayern hat jetzt gestern vorgelegt. Wir probieren, dranzubleiben und hätten wir die zehn Minuten nicht in Pauli gehabt, dann hätten wir vier aus vier. Aber so ist es. Und jetzt heißt es in Mainz weiterperformen und dann geht es immer Step für Step."
…über sein Spiel über die volle Distanz: "Ja, war leider nicht so viel da [auf der Bank]. Wie gesagt: Der Trainer hat gestern gefragt: ‚Wie viel?' Ich habe gesagt: ‚Stell mich auf und dann passt das."
BVB-Verteidiger Waldemar Anton …
… über die überstandene Nachspielzeit: "Heute war es wieder bestes Beispiel. Das konnten wir wieder besser machen im Gegensatz zum Champions-League-Spiel. Wir haben es in der zweiten Halbzeit okay gemacht. Wir haben fast nix zugelassen außer den einen Lattentreffer. Aber ansonsten haben wir es in der zweiten Halbzeit okay gemacht, in der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht."
…über das starke Comeback von Nico Schlotterbeck: "Er hat viel gearbeitet. Das sieht man ja auch. 90 Minuten ist glaube ich nicht selbstverständlich nach so langer Ausfallzeit. Er hat ein überragendes Spiel gemacht, nix anbrennen lassen. Wir sind sehr, sehr froh, dass er jetzt wieder auf dem Platz steht."
BVB-Trainer Niko Kovac …
… über das Spiel: "Ich freue mich natürlich in erster Linie darüber, dass wir gewonnen haben. Dass es dann auch noch zu Null wurde, dass der Schlotti 90 Minuten durchgehalten hat. Ich fand, wir haben es heute sehr gut gemacht nach dem Champions-League-Spiel. Wir waren frisch, wir waren energisch. Wir haben nichts zugelassen. (…) Wir haben selbst in der ersten Halbzeit gleich sofort nach ein, zwei Minuten eine richtig gute Chance. Ecke, Doppelschlagschuss von der blauen Linie, dann der Kopfball von Maxi, Serhou hier zweite Halbzeit. Wir haben das Spiel verdient gewonnen, haben nichts zugelassen. Natürlich hätten wir gerne höher gewonnen, aber es war heute trotzdem eine gute Wolfsburger Mannschaft, das muss man auch sagen. Sehr gut, sehr strukturiert und es war nicht einfach, gegen sie zu spielen."
…über Schlotterbeck: "Für mich ist es natürlich wichtig, wenn ein Spieler lange in der Reha-Phase ist, dass er gesund wiederkommt und vor allem fit. Weil wir können nicht jetzt noch versuchen, die nächsten Spiele mal zehn Minuten, dann 20 Minuten. Das ist das, woran wir als Trainer-Team beziehungsweise wir als Reha-Team arbeiten. Das ist top gelaufen, Kompliment an das Reha-Team. So stelle ich mir das vor, wenn ein Langzeitverletzter zurückkommt. Dass er sofort 90 Minuten brennen kann und das war heute ein tolles Beispiel."
… über Karim Adeyemis starke Form: "Karim hat im letzten Heimspiel gegen Union nur fünf Minuten gespielt. Da war er natürlich verärgert - aber ich habe ihm gesagt: 'Karim, du bist ein toller Stürmer. Du musst nach hinten arbeiten.' Das macht er jetzt immer mehr. Er versteht so langsam, dass man auch als Stürmer nach hinten arbeiten muss. Denn in der Bundesliga gibt es Möglichkeiten für den Gegner, die dann auch genutzt werden - wie man jetzt in der Champions League gesehen hat. (…) Wir haben gesagt: 'Jung, du hast 1:0 gewonnen, du hast das Tor gemacht. Das ist viel schöner als ein 5:4 - finde ich persönlich.' Ich hoffe, da nimmt er sich ein Beispiel daran."
… über Adeyemis Schuss: "Ich weiß ja, was er für eine Power in seinen Oberschenkeln hat, der springt ja höher als jeder andere bei uns."
…wann man in Dortmund über die Meisterschaft sprechen darf: "Meine Herren, ich weiß ja: Wir sind am vierten Spieltag und ich bleibe dabei: Wir hatten im letzten Jahr 25 Punkte Rückstand auf den Tabellenführer, auf den Meister, 13 auf Leverkusen. Wir sollten weiterhin hart arbeiten. Das machen die Jungs. Sie verbessern sich stetig, sie lernen, natürlich wird es auch mal wieder Rückschritte geben. Aber entscheidend ist, dass der Weg nach vorne geht und das sehe ich hier bei dieser Mannschaft. Und alles andere - wir müssen erst einmal zusehen, dass wir wieder in die Champions League kommen, dass wir unsere Hausarbeiten machen im Pokal - was auch nicht einfach werden wird und dann sind noch 30 Spieltage zu gehen."
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