Im Spitzenspiel gegen Paderborn siegten die Knappen verdient dank Treffer von Kenan Karaman und Bryan Lasme. In Schalker Markt - der S04-Podcast erklärt Sky Sport Reporter Dirk große Schlarmann am Beispiel dieses Duos exemplarisch, wie Miron Muslic die Knappen in die Spur gebracht hat.
Es ist eine Entwicklung, die wohl auch die kühnsten Optimisten dem FC Schalke 04 nicht zugetraut hätten. Der Pottklub thront nach 14 Spieltagen in der 2. Bundesliga an der Tabellenspitze. Die Teams von Platz zwei bis sechs hat S04 alle geschlagen. Zuletzt am vergangenen Freitag eben den bisherigen Spitzenreiter SC Paderborn, als Schalke trotz Rückstands mit 2:1 triumphierte.
Gegen die Ostwestfalen wirkte die beste Defensive der Liga beim Gegentor von Laurin Curda (38.) zum eigentlich ersten Mal in der laufenden Spielzeit überhaupt indisponiert. Aber Schalke drehte das Spiel durch Treffer von Kenan Karaman (45 +3.) und Joker Bryan Lasme (86.) und siegte letztlich verdient.
Schalke ist zu Hause eine Macht
Die Gründe für den Umschwung nach zuletzt zwei furchtbaren Jahren sind offensichtlich. Schalke kassierte in 14 Liga-Spielen erst acht Gegentore. Sieben Mal hielt Loris Karius seinen Kasten sauber. Zudem ist die Veltins-Arena wieder eine echte Festung, denn Schalke gewann sechs seiner sieben Heimspiele.
Trainer Miron Muslic ist es gelungen, den kompletten Verein in kürzester Zeit komplett anzuzünden. "Muslic wirft natürlich jetzt auch gerade ein ganz schlechtes Licht auf die anderen Trainer, die zuvor hier waren. Er hatte nicht irgendwie viel Geld, um shoppen zu gehen, sondern hat zwei, drei Spieler bekommen, von denen keiner erwartet hätte, dass sie die Key-Spieler werden und sonst hat er ganz viel von der letzten Saison übernommen", so Schalke-Insider Dirk große Schlarmann in Schalker Markt - der S04-Podcast von Sky Sport
Und weiter: "Er macht das bisher perfekt, perfekt, perfekt. Die anderen Trainer hatten nicht diese Herangehensweise. Und auch nicht diese Aura und diese Ideen, sondern haben immer rumgejammert und gesagt, 'Ich bin gerade erst gekommen' und so. Muslic war gerade da und du hast im ersten Testspiel schon direkt gesehen, was der will. Er macht das bisher überragend."
Bryan Lasme erinnert an Raul
Muslic gibt Spielern einen klaren Plan an die Hand, macht seine Profis besser und er setzt auf die Jugend. Gegen Paderborn standen mit dem 17-jährigen Mika Wallentowitz, dem 19-jährigen Mertcan Ayhan und dem 20-jährigen Vitalie Becker drei Absolventen der Knappenschmiede in der Startelf - und lieferten ab. Mit Becker arbeitete er im Training unter der Woche noch persönlich an seinem Verhalten in Luftzweikämpfen und ebnet so den Weg für eine Weiterentwicklung.
Doch auch die erfahrenen Spieler ziehen voll mit. Exemplarisch das Torschützenduo gegen Paderborn. Lasme war schon als Fehleinkauf abgestempelt, aber Muslic hat ihn hinbekommen: "Bei Brian Lasme merkst du einfach, dass er die absolute Rückendeckung vom Trainer hat, obwohl er so häufig verletzt ist. Aber er hat ihn in Ruhe aufgebaut, macht keinen Druck, nimmt ihn im Training immer mal wieder in den Arm. Lasme hat hinterher im Interview auch gesagt, dass er das absolute Vertrauen vom Trainer spürt", so große Schlarmann.
Das Ergebnis sind Tore wie das 2:1 als der wuchtige Angreifer in "Raul-Manier", wie es Muslic am Sky Sport Mikrofon formulierte, trifft. Wobei der Coach mit einem Schmunzeln auch ergänzte, dass er seinen Stürmer "gekillt hätte", wenn der Ball nicht im Tor gelandet wäre.
Stürmertraining nur für Karaman
Und Karaman? Der Kapitän geht als Kapitän voran, haut sich voll rein, läuft mehr als wohl je zuvor und ist ein super Anführer. Aber mit dem Toreschießen klappte es noch nicht so beim ehemaligen türkischen Nationalspieler. Vor der Partie gegen den SCP stand der 31-Jährige erst bei einem Tor aus dem Spiel heraus - und auch nur einer Vorlage.
Muslic reagierte und kümmerte sich im Training besonders um seinen Unterschiedsspieler: "Unter der Woche war Stürmertraining. Da hatten die den ganzen Platz mit den Hütchen und den Steckkameraden abgesteckt und dann waren so kleine Banden auf dem Boden und kleine Tore und überall. Das Ding sah aus, als wenn es Konfetti-Regen gegeben hätte. Und das Stürmertraining war mit genau einem Spieler - nämlich Kenan Karaman", schildert große Schlarmann.
Das Ergebnis: Karaman machte sein bestes Saisonspiel, erzielte ein absolutes Traumtor zum Ausgleich und legte den Siegtreffer von Lasme auf.
Von daher gilt: Es ist eine Entwicklung, die wohl auch die kühnsten Optimisten dem FC Schalke 04 nicht zugetraut hätten, aber wenn Karaman nun auch noch konstant liefert und Lasme seine Momente hat, muss diese Entwicklung noch lange nicht am Ende sein. Bis zur Winterpause geht es am kommenden Freitag bei Fortuna Düsseldorf weiter anschließend kommt der 1. FC Nürnberg, ehe es am 17. Spieltag bei Eintracht Braunschweig um Punkte geht.
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