Der FC Bayern gewinnt zum Auftakt spektakulär. Zum Matchwinner avanciert am Ende der schon fast vergessene Serge Gnabry.
Serge Gnabry meldet sich zurück!
Es lief schon die 82. Spielminute in der Wolfsburger Volkswagen Arena, als sich zunächst Thomas Müller im Zentrum stark behauptete und den Ball weiter zu Harry Kane leitete. Der schüttelte anschließend Jakub Kaminski ab und schickte Gnabry steil.
Dieser wiederum bedankte sich, vollendete aus sechs Metern von rechts ins lange Eck zum 3:2-Endstand und sorgte damit für ein gelungenes Bundesliga-Debüt von Trainer Vincent Kompany und die ersten drei Bayern-Punkte der neuen Saison.
Gnabry galt lange als Abgangskandidat
"Im Spiel hatte ich schon ein paar Chancen, die ich hätte verwerten können. Umso glücklicher bin ich, dass es zum Schluss noch geklappt hat, dann auch mit dem Siegtor. Es war ein sehr anstrengendes Spiel für uns. Wir sind froh über den Sieg", sagte ein erleichterter Gnabry.
Ausgerechnet Gnabry werden viele sagen: Denn dass der 29-Jährige noch einmal im Trikot des FC Bayern ein Spiel entscheiden würde, schien vor wenigen Wochen noch nahezu undenkbar. Der Tempodribbler war schließlich lange Zeit als klarer Abgangskandidat gehandelt worden.
Gnabry war in der vergangenen Spielzeit vom Verletzungspech geplagt. Nach einem Unterarmbruch und zahlreichen Muskelblessuren war er lediglich auf 20 Einsätze (fünf Treffer, zwei Assists) gekommen. Dadurch verpasste Gnabry auch die Europameisterschaft.
"Ich begleite den Serge schon über viele Jahre. Ich habe ihn selten so professionell gesehen, wie in dieser Phase. Und dann gerade in dieser Phase so oft verletzt zu sein, ist wirklich sehr, sehr bitter. Dementsprechend freue ich mich jetzt extrem für ihn, dass er so zurückgekommen ist", machte Kumpel Joshua Kimmich am Sky Mikro deutlich.
Gnabry nutzte den Urlaub, um an sich zu arbeiten. Er hatte bereits während der Vorbereitung mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht, wirkte fit, gut drauf - und spielte sich damit von der Verkaufsliste der Münchner.
Kompany setzt auf Gnabry
Doch nicht nur das: Kompany setzt voll auf den gebürtigen Stuttgarter, der beim deutschen Rekordmeister noch bis 2026 unter Vertrag steht. Schon im DFB-Pokal beim SSV Ulm durfte Gnabry von Beginn an ran, lieferte etwa die Torvorlage zum 2:0 von Müller.
"Ich will wieder in Form kommen und so performen, wie man das von mir gewohnt ist. Ich will gesund bleiben und wieder angreifen. Ich glaube an mich und weiß, was ich der Mannschaft geben kann", hatte Gnabry im Juli betont. Zwar ist nun erst ein Bundesliga-Spieltag in den Büchern, doch Gnabry lässt augenscheinlich seinen Worten auch Taten folgen.
Macht er so weiter, wird auch Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht mehr an ihm vorbeikommen und Gnabry wieder in den Kreis der deutschen Nationalmannschaft berufen - vielleicht schon früher als erhofft.
Mehr zum Autor Fabian Schreiner
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