Analyse nach dem Champions-League-Spiel von Borussia Dortmund gegen OSC Lille
Borussia Dortmund hätte ein weiteres Zeichen Richtung Konkurrenz und Fans setzen können - doch das Remis gegen OSC Lille hinterlässt erneut enttäuschte Gesichter.
05.03.2025 | 11:13 Uhr
Eine kommentierende Analyse nach dem 1:1 gegen die Franzosen von Sky Reporter Jesco von Eichmann.
Von Jesco von Eichmann
Ein Rückschritt zur Unzeit beim BVB. Die zweite Hälfte gegen Lille hat die Aufbauarbeit unter Niko Kovac der vergangenen Wochen wieder zurückgeworfen. Dass beim Entwicklungsprozess auch unter dem neuen Trainer Rückschläge einkalkuliert werden müssen, ist Realität. Zur Wahrheit gehört aber auch: der BVB hat keine Zeit mehr für Entwicklung. In Dortmund muss ab sofort geliefert werden.
Kobel trifft den Kern
"Wir haben unter Niko [Kovac] große Schritte nach vorne gemacht. [...] Aber wir müssen gewisse Schritte schneller machen, weil es sehr schnell weitergeht," sprach Torhüter Gregor Kobel nach dem 1:1 gegen Lille und traf damit den Kern: Dortmund läuft die Zeit davon.
In den kommenden elf Tagen heißt es " Siegen oder fliegen" für Borussia Dortmund.
Am Wochenende kommt Augsburg - ein Pflichtsieg zuhause. Und das, obwohl die Heimmacht Signal Iduna Park nach nur zwei Siegen aus den vergangenen zehn Heimspielen bröckelt. Dann geht es nach Lille, wo ein Ausscheiden im Achtelfinale der Champions League durchaus ein realistisches Szenario ist. Und das gegen ein Team, welches nicht zur unbesiegbaren Übermacht in Europa zählt. Auch wenn Lille sportlich stark ist, bliebe ein fader Beigeschmack.
BVB kann Worst Case verhindern
Am Ende der elf Tage wartet mit Leipzig ein direkter Konkurrent um einen Champions League Platz in der Liga. Sechs Punkte trennen Dortmund aktuell von Platz vier, 30 Punkte sind noch zu vergeben. Eine Niederlage in Leipzig würde die Mission "direkte Champions League Qualifikation" fast unmöglich machen.
Nach den kommenden elf Tagen könnten alle Träume dieser Saison schon zerdeppert auf dem Boden liegen und dann würde beim BVB mit einem, vielleicht eisernen Besen aufgekehrt werden, was übrig bleibt.
Die Chancen, den Worst Case zu verhindern, hat die Mannschaft noch. Nur ihr läuft die Zeit davon - in schnellen Schritten. Und Rückschritte sind ab sofort verboten in Dortmund.
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