Youngster schlägt in der Vorbereitung der Colchoneros voll ein
15.08.2019 | 20:07 Uhr
Mit Antoine Griezmann hat ein absoluter Führungsspieler Atletico Madrid im Sommer verlassen. Seine Nachfolge soll der erst 19-jährige Joao Felix einnehmen. Das ist dem Youngster bereits nach wenigen Wochen mehr als gelungen.
126 Millionen Euro zahlte Atletico im Sommer für Rekord-Neuzugang Joao Felix an Benfica Lissabon. Eine Summe, die ob ihrer Höhe bei dem einen oder anderen für Stirnrunzeln sorgte. Doch der Youngster lässt die Zweifler bereits nach kurzer Zeit verstummen.
In der Vorbereitung begeisterte der Offensivspieler mit teils überragenden Leistungen - unter anderem im International Champions Cup gegen Juventus (2:1) als er zwei sehenswerte Treffer per Direktabnahme erzielte und sogar Superstar Cristiano Ronaldo in den Schatten stellte.
Insgesamt bringt es der junge Portugiese, der im Frühling 2019 sein Debüt für die A-Nationalmannschaft gefeiert hat, in den fünf Testspielen für Atletico auf drei Treffer und vier Assists - starke Zahlen, die den Atleti-Anhängern Lust auf die anstehende LaLiga-Saison machen dürften.
Mit diesen Statistiken knüpft das Juwel an seine bisher einzige Profi-Saison bei Benfica Lissabon an, in der er es in 43 Pflichtspielen auf 20 Tore und elf Assists brachte.
Vergleicht man diese Werte mit den Zahlen seines Vorgängers Antoine Griezmann, wird eine Kluft erkennbar. Der Franzose kam im Alter von Joao Felix überwiegend nur in der zweiten Mannschaft von Real Sociedad San Sebastian in der zweiten spanischen Liga zum Einsatz und erzielte dort in 39 Spielen lediglich sechs Treffer.
Doch nicht nur gegenüber Griezmann hat Joao Felix die Nase bei den Statistiken vorne - auch die beiden fünfmaligen Weltfußballer Lionel Messi und Cristiano Ronaldo lässt der Youngster hinter sich.
Bis zu seinem 20. Geburtstag kam beispielsweise Messi auf lediglich 34 Pflichtspiele im Profibereich, erzielte dabei neun Treffer und gab vier Assists.
Ronaldo hingegen wies mit 104 Pflichtspielen in diesem Alter bereits mehr Erfahrung als Messi und Joao Felix auf, war mit 16 Toren und 17 Assists aber nicht so effektiv wie Atleticos neuer Stern am Fußball-Himmel.
Für Coach Diego Simeone kommt es aber nicht nur auf die blanken Zahlen an, wie er nach der Felix-Gala gegen Juventus verrät. "Er hat ein sehr gutes Spiel gespielt, ist sehr stark und passt sich sehr schnell an. Wo immer du ihn aufstellst, er weiß, was zu tun ist", lobt Simeone die Flexibilität und Vielseitigkeit des Youngsters.
Durch diese Fähigkeiten des 19-Jährigen hat sich auch das Spiel von Atletico im Vergleich zu den vergangenen Jahren etwas verändert. Standen die Rojiblancos bislang für einen eher destruktiven Spielstil, bei dem Zerstören und Toreverhindern oberste Priorität genossen, spielt Atletico kurz vor Saisonstart deutlich aktiver und offensiver, was besonders auch an Joao Felix liegt.
In den Vorbereitungsspielen kam der Portugiese nicht nur auf dem rechten Flügel zum Einsatz, sondern bestach auch als zentraler offensiver Mittelfeldspieler hinter der Spitze.
Dies sei aber nicht die wichtigste Komponente des Youngsters. "Das Beste an ihm ist, dass er lernen möchte und wenn das der Fall ist, dann ist die Integration immer kürzer. Er arbeitet sehr gut daran, dass man ihm sein Alter nicht ansieht. Das kann sich sehen lassen", so der argentinische Coach.
Spielintelligenz, Flexibilität und Eifer - Joao Felix vereint also zahlreiche Faktoren, die einen kommenden Star ausmachen. Einen Star, der den alten Fanliebling Griezmann vergessen macht und eine neue Ära prägen kann. Und an deren Ende womöglich - wie bei Messi und Ronaldo - mehrere Auszeichnungen zum Weltfußballer stehen.