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Arsenal: Martin Ödegaard in der Form seines Lebens

Die beeindruckende Entwicklung des einstigen Wunderkinds

Martin Ödegaard
Image: Martin Ödegaard hat beim FC Arsenal endlich seine sportliche Heimat gefunden.  © Imago

Mit 16 Jahren wechselte Martin Ödegaard als hochgelobtes Wunderkind zu Real Madrid. Knapp acht Jahre und vier Leihgeschäfte später hat der Norweger nach bewegten Zeiten beim FC Arsenal nun endlich seinen Platz gefunden.

Strömsgodset IF, Real Madrid, SC Heerenveen, Vitesse Arnheim, Real Sociedad - Ödegaard hat in seinen jungen Jahren schon einiges erlebt. Beim FC Arsenal scheint er nun endlich sein fußballerisches Zuhause gefunden zu haben.

Im Sommer 2021 war das Ausnahmetalent für 35 Millionen Euro fest von Real zu Arsenal gewechselt, nachdem er zuvor schon von den Nordlondonern ausgeliehen worden war.

Acht Jahre nach seinem Profi-Debüt hat der mittlerweile 23-Jährige den Status als Talent abgelegt und ist gereift. Die norwegische Nationalmannschaft führt der Spielmacher genau wie die Gunners als Kapitän an.

Neben den aufblühenden Talenten Gabriel Martinelli und Bukayo Saka, den einschlagenden Neuzugängen Gabriel Jesus und Oleksandr Zinchenko sowie den wiedererstarkten Thomas Partey und Granit Xhaka überzeugt vor allem einer im Arsenal-Spiel: Martin Ödegaard.

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Ödegaard in der Form seines Lebens

Auf die Frage, ob er sich in der besten Form seiner Karriere befinde, antwortete Ödegaard vor ein paar Wochen: "Ja, ich denke schon. Ich denke, ich habe mich in den letzten Jahren sehr entwickelt. Ich war schon immer gut mit dem Ball, aber ich habe das Gefühl, dass ich jetzt auch eine andere Seite meines Spiels entwickle, ohne den Ball."

Ödegaard ist erwachsen geworden. Es gibt nicht viele Mannschaften in der Premier League, die freiwillig auf einen Spieler wie Ödegaard verzichten würden. Den Gunners ist mit der Verpflichtung des norwegischen Nationalspielers ein absolutes Meisterstück geglückt. Er bringt auf der Zehnerposition alles mit und passt perfekt zu den Bedürfnissen von Trainer Mikel Arteta.

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Premier League, 14. Spieltag: Ein perfekter Start der Gunners in die zweite Halbzeit legt den Grundstein zum Arsenal-Sieg gegen Nottingham.

In dieser Saison kommt Ödegaard in der Premier League in elf Spielen auf vier Treffer und zwei Assists. Erst am vergangenen Wochenende unterstrich Ödegaard seine Qualitäten vor dem gegnerischen Tor, indem er den Ball humorlos zum 5:0-Endstand gegen Nottingham unter die Latte bugsierte.

"Jetzt fangen wir wirklich an, das Beste von ihm zu sehen", schwärmte Glenn Murray von der BBC über Ödegaard und zog einen Vergleich mit ManCity-Star Kevin De Bruyne: "Ödegaard erinnert mich an ihn. Er ist noch nicht auf diesem Niveau, aber ich denke, in der Zukunft könnte er es sein."

Vergleich mit De Bruyne

Ohne Frage: Ödegaard ist in der Lage, für Torgefahr zu sorgen oder eine Abwehr mit einem präzisen Pass auszuhebeln. Vor allem zeichnet ihn allerdings die harte Arbeit gegen den Ball aus. Für den Norweger ist kein Weg zu weit.

"Er hat eine sehr, sehr gute Angewohnheit, hart für die Mannschaft zu arbeiten", sagte der ehemalige Arsenal-Profi Kevin Campbell dem Highbury Squad.

"Und manchmal sieht man die Arbeit, die er leistet, nicht, weil jemand anderes den Ball gewinnt. Aber wenn er nicht presst, gewinnen sie den Ball nicht zurück."

Ödegaard ist einer der Garanten für den Erfolg des einstigen Londoner Schwergewichts. An solch eine bemerkenswerte Entwicklung beim einstigen Wunderkind haben wohl nicht mehr viele geglaubt.

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Ödegaard jüngster Real-Profi der Geschichte

Am 20. Januar 2015, vor fast acht Jahren, präsentierte Real Madrid der Weltöffentlichkeit einen Transfercoup. Nach einem Wettstreit mit dem halben Kontinent hatte man sich die Dienste von Ödegaard gesichert. Der war damals gerade erst 16 geworden und hatte doch schon in seiner Nationalelf debütiert. Die Rede war von einem neuen Messi (wegen seiner vermeintlichen Spielweise).

Im bedeutungslosen letzten Saisonspiel 2015 durfte er als jüngster Real-Profi der Geschichte eine halbe Stunde auf den Platz, eingewechselt für Cristiano Ronaldo. Danach wurde es still um ihn. Phasenweise sogar sehr still.

Auch Jürgen Klopp verfolgte die Laufbahn des Norwegers gespannt und hat auch die schwierigen letzten Jahre des Linksfußes mitbekommen. Als Ödegaard 15 Jahre alt war, "habe ich mit ihm gesprochen", sagte Klopp im Oktober vor dem Duell mit Arsenal. "Die ganze Welt wollte ihn damals. Er entschied sich für Real Madrid. Ich erinnere mich, als ob es gestern war, als wir mit ihm und seinem Vater an einem Tisch saßen und alle aufgeregt waren", so Klopp, der damals noch BVB-Trainer war.

"Es war schon etwas Besonderes für mich, mit 15 Jahren den Durchbruch zu schaffen (2014 u.a. Nationalmannschafts-Debüt, d. Red.), nach allem, was damals passiert ist, und nach Madrid zu gehen", sagte Ödegaard dem norwegischen Sender TV2. Sein damaliges Umfeld hätte sich aber auch Sorgen um ihn gemacht, denn er wurde dort "ständig auf die Probe gestellt".

In der ersten Mannschaft der Königlichen hat Ödegaard letztlich nie den Durchbruch geschafft (nur elf Pflichtspiele in über vier Jahren). Stattdessen wurde er vom einen zum nächsten Klub verliehen. Für Ödegaard war es nicht leicht. Die Erwartungshaltung an ihn war groß. Zu groß.

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Ödegaard und Arsenal trumpfen auf

Bei Arsenal befinde er sich jetzt hingegen "an einem sehr schönen Ort. Sie haben mir Ruhe und Stabilität gegeben, damit ich irgendwo ankommen kann und mir nicht den Kopf darüber zerbrechen muss, wo ich während des nächsten Transferfensters landen werde."

"Jetzt", sagt auch Klopp, "ist er der Spieler geworden, der von ihm damals erwartet wurde."

Mit Ödegaard als Anführer und Kapitän trumpft Arsenal derzeit in der Premier League auf wie zu den besten Zeiten von Klopps Reds. Nach Jahren der Tristesse herrscht wieder Aufbruchstimmung im Emirates Stadium.

Die Gunners haben in der nun vierten Saison unter Arteta ihr Spiel perfektioniert und tragen nun die Früchte für das anhaltende Vertrauen in den Spanier. Auch wenn die Qualifikation zur Champions League in der vergangenen Saison verpasst wurde, stand Arteta nicht zur Diskussion. Im Gegenteil, der 40-Jährige bekam für teures Geld seine Wunschspieler und baute diese in ein eingespieltes, meist funktionierendes Gebilde ein.

Nach zwölf Spieltagen führt Arsenal nun also mit 31 Punkten die Tabelle vor Manchester City (29 Punkte) an. Am kommenden Sonntag (ab 13 Uhr bei Sky Sport Premier League & im Liveticker) wartet mit dem Stadtduell beim FC Chelsea eine weitere anspruchsvolle Aufgabe für Ödegaard & Co.

Mehr zum Autor Fabian Schreiner

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