Der Druck auf den Schalker Aufsichtsrat wächst
04.08.2019 | 16:46 Uhr
Der Deutsche Fußball-Bund hat nun auch auf die rassistische Entgleisung von Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies reagiert. Die DFB-Ethikkommission wird sich bei ihrer nächsten Sitzung mit dem Vorfall beschäftigen.
"Wir werden das Thema in unserem Kreis bereden", sagte Nikolaus Schneider, Vorsitzender des Gremiums, gegenüber der dpa. "Die öffentliche Wirkung ist schlimm", betonte Schneider. Allerdings kündigte er auch an, Tönnies' öffentliche Entschuldigung bei der Bewertung zu berücksichtigen.
Am Freitag hatte sich bereits der FC Schalke 04 in einem offiziellen Statement zur Causa Tönnies geäußert: "Seine Aussage steht natürlich in deutlichem Widerspruch zu unserem Leitbild, daher war seine Entschuldigung richtig und wichtig." Kurz darauf wurde der Schalker Ehrenrat aktiv und ließ verlauten, sich bei der nächsten Sitzung "in der kommenden Woche" mit dem Thema zu beschäftigen. Dem Gremium stehen diverse Sanktionen bis hin zu einer Amtsenthebung Tönnies' zur Verfügung.
Fleischfabrikant Tönnies hatte am Donnerstag bei der Festveranstaltung zum "Tag des Handwerks" in Paderborn eine Rede zum Thema "Unternehmertum mit Verantwortung - Wege in die Zukunft der Lebensmittelerzeugung" gehalten. Der Schalke-Boss empfahl dabei die Finanzierung von Kraftwerken in Afrika und sagte laut der Zeitung Neue Westfälische: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren."
"Als Vorsitzender des Aufsichtsrats des FC Schalke 04 stehe ich 1000-prozentig hinter unseren Vereinswerten. Dazu gehört der Einsatz gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung. Vor diesem Hintergrund möchte ich mich explizit bei euch, den Fans, Mitgliedern und Freunden des FC Schalke 04 für meine Aussage beim Tag des Handwerks entschuldigen. Sie war falsch, unüberlegt und gedankenlos und entsprach in keiner Weise unserem Leitbild. Es tut mir sehr leid", wurde Tönnies in einer Schalke-Mitteilung zitiert.