Meister eröffnet Bundesliga-Saison gegen Hoffenheim
24.08.2018 | 15:43 Uhr
Alle Augen auf Niko Kovac: Der neue Trainer des FC Bayern München steht vor dem Eröffnungsspiel gegen die TSG Hoffenheim vor unangenehmen Entscheidungen.
Ob Niko Kovac seine Aufstellung für das Auftaktspiel der Bundesliga (ab 19:30 Uhr im Liveblog auf skysport.de) bereits im Kopf hat oder er sich noch im Prozess des Grübelns befindet, wollte der Kroate am Donnerstag nicht verraten. Nur so viel: "Eine Aufstellung wird es heute nicht geben."
Spätestens am Freitagabend muss er sich entschieden haben. Dabei sieht er sich erstmals mit den beim FC Bayern längst bekannten Luxussorgen konfrontiert. "Die, die spielen, sind Superstars. Die, die auf der Bank sitzen, sind Superstars. Und die, die auf die Tribüne müssen, sind auch Superstars", vollzog der 46-Jährige eine treffende Kader-Analyse.
Gegen Hoffenheim ist Kovac als Puzzlemeister gefragt. Bis auf den verletzten Serge Gnabry (muskuläre Probleme) stehen ihm alle Akteure zur Verfügung. Sky Sport puzzelt mit und nennt drei mögliche Varianten.
Die ersten beiden Pflichtspiele im Supercup gegen Eintracht Frankfurt (5:0) sowie im DFB-Pokal gegen Drochtersen/Assel (1:0) haben gezeigt: Der Heynckes-Nachfolger wird nicht sofort alles umkrempeln. Daher erhält der abwanderungswillige Jerome Boateng in der Innenverteidigung den Vorzug gegenüber Niklas Süle.
Im eingespielten 4-3-3-System kehrt Linksverteidiger David Alaba nach seiner Knieprellung wieder in die Startelf zurück und ersetzt Rafinha. Die Qual der Wahl im Mittelfeld löst der Bayern-Trainer mit altbewährten Kräften.
Javi Martinez ist als Abräumer gesetzt, auf den offensiven Halbpositionen agieren Thomas Müller und Thiago. Außen behaupten sich Franck Ribery und Arjen Robben gegen die jüngere Konkurrenz und im Angriff gibt es kein Vorbeikommen an Robert Lewandowski.
Wenn Kovac gleich zum Liga-Start den Umbruch einleiten will, dann setzt er in der Innenverteidigung neben Mats Hummels auf Süle statt Boateng. Auch Neuzugang Leon Goretzka und Kingsley Coman bewiesen in der Vorbereitung, dass sie nah dran an der Startelf sind. Dafür müssten dann zwei Platzhirsche weichen. Wahrscheinlich Ribery und Müller.
Wohl noch kein Kandidat für die Startelf ist James Rodriguez. Der zuletzt angeschlagene Spielmacher kehrte erst in dieser Woche ins Training zurück und konnte in der Vorbereitung nicht alle Einheiten voll umfänglich absolvieren.
Bei seiner Vorstellung kündigte Kovac an, die Bayern taktisch flexibler machen zu wollen. Gegen die Kraichgauer könnte er dieses Vorhaben gleich in die Tat umsetzen.
Das deutsche Nationalmannschafts-Trio in der Dreierkette, zwei Spanier als Organisatoren im Mittelfeld und vorne "Robbery" zusammen mit Lewandowski - durchaus eine denkbare Option. Schließlich testete Kovac das 3-4-3-System in der Vorbereitung unter anderem im Testspiel gegen Paris St. Germain (3:1).
Es ist unwahrscheinlich, dass Kovac gleich zum Ligastart Superstars wie Boateng, Müller oder Ribery auf der Bank schmoren lässt. Daher wird er auf Nummer sicher gehen und sich für die erste Variante entscheiden.
Jüngere Spieler wie Goretzka und Coman müssen sich dagegen zunächst mit der Joker-Rolle begnügen. Ein Systemwechsel ist - je nach Verlauf - nur mitten im Spiel denkbar.