Die deutsche Nationalmannschaft trifft in der Vorrunde der EM 2020 auf Weltmeister Frankreich und Europameister Portugal. Das ergab die Auslosung am Samstag in Bukarest.
Der dritte Gegner in der Hammergruppe F steht erst nach den Playoffs der Nations League Ende März fest. Ungarn, Island, Bulgarien, Georgien, Weißrussland, Nordmazedonien oder der Kosovo kommen infrage.
Alle EM-Gruppen und der Spielplan im Überblick.
Einziger Trost für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): Bei allen drei Gruppenspielen genießt sie in München Heimvorteil.
EM-Auftakt gegen Frankreich
Der dreimalige Europameister startet am 16. Juni gegen die Franzosen in die EURO, vier Tage später geht es gegen Portugal. Das letzte Gruppenspiel findet am 24. Juni statt. Die beiden erstplatzierten Teams der sechs Gruppen sowie die vier besten Dritten erreichen das Achtelfinale.
Löw hatte als einer der letzten Gäste im dunklen Anzug den Saal im Romexpo Exhibition Centre betreten. Für den ausgestellten überdimensionalen EM-Pokal hatte er nur einen flüchtigen Blick übrig.
Lahm und Totti als "Losfeen"
Die "Losfeen", darunter Rio-Weltmeister Philipp Lahm und Italien-Legende Francesco Totti, kannten dann vor den über 500 Gästen kein Pardon und sorgten für einen ernsten Gesichtsausdruck in der deutschen Delegation mit DFB-Präsident Fritz Keller und Nationalmannschafts-Direktor Oliver Bierhoff.
"Mit diesem los kann man sofort Fußball-Fieber in Deutschland entfachen. Das ist ein Hammerlos", sagte DFB-Präsident Fritz Keller und fügte an: "Angst habe ich keine."
Das deutsche Team will im kommenden Sommer Wiedergutmachung für das peinliche Vorrunden-Aus bei der WM 2018 in Russland betreiben - dafür muss man angesichts der Gegner von Beginn an in Topform sein. Der in der Qualifikation errungene Gruppensieg vor dem Erzrivalen Niederlande erwies sich am Samstag nicht als Vorteil, obwohl er einen Platz in Lostopf 1 sicherte.
Komplizierter Auslosungs-Modus
Dem Zufall war bei der Auslosung deutliche Grenzen gesetzt. Da die Gastgeberländer automatisch Heimrecht besitzen und politisch brisante Duelle wie Russland gegen die Ukraine zumindest in der Vorrunde ausgeschlossen werden, standen einige Paarungen schon vorher fest.
Für die Gruppe B mit Russland, Belgien und Dänemark wurde nur noch der vierte Gegner (Finnland) gesucht. Dass vier EM-Starter erstmals in der Geschichte bei der Auslosung noch nicht feststanden, machte das Prozedere noch unverständlicher. Der Modus sei eine "Schande" und nehme für die Auslosung "alle Spannung und jedes Vergnügen", hatte Belgiens Mittelfeldstar Kevin De Bruyne im Vorfeld kritisiert.