Bayer Leverkusen: Herrlich vor dem Aus - Bosz steht wohl bereit
Leverkusen nach Sieg gegen Hertha BSC
23.12.2018 | 09:54 Uhr
In der BayArena herrschte besinnliche Weihnachtsstimmung. Aber die Zukunft von Trainer Heiko Herrlich scheint trotz des jüngsten Aufwärtstrends beim Werksklub allerdings ungewiss.
Die Fans feierten in dem durch Wunderkerzen und Handylichter festlich illuminierten Stadion den verdienten 3:1 (2:1)-Sieg von Bayer Leverkusen gegen Hertha BSC und damit nach der Achterbahnfahrt der Werkself in der Vorrunde mit vielen empfindlichen Rückschlägen einen versöhnlichen Jahresabschluss.
Unterdessen musste Trainer Heiko Herrlich nach dem Andocken an die Europacup-Plätze zwei Tage vor Heiligabend Fragen zu seiner Zukunft beantworten, über die die Chefetage von Bayer allerdings schon vor dem Anpfiff entschieden haben soll.
Herrlich bleibt gelassen
"Es geht nicht um meine Befindlichkeiten. Ich habe das nicht zu entscheiden. Ich verstehe mich als ein Diener des Vereins. Und solange ich ein Diener des Vereins bin, werde ich meine Aufgabe mit Leidenschaft erfüllen", sagte der 47-Jährige äußerlich gelassen. Er selbst blickte bereits Richtung Rückrunde, in der er "mit meiner Mannschaft" an den jüngsten Aufwärtstrend anknüpfen und verlorenes Terrain zurückerobern wolle.
Ob er dazu die Chance erhält, gilt aber als unwahrscheinlich, zumal im Ex-Dortmunder Peter Bosz sein Nachfolger bereits in den Startlöchern stehen und das Ruder zum Trainingsauftakt am 3. Januar übernehmen soll. "Zu den Spekulationen will ich keinen Kommentar abgeben. Wie werden uns nach dem Spiel ganz normal zusammensetzen", hatte der neue Sportdirektor Simon Rolfes vor dem Anpfiff bei Sky gesagt. Nach dem Match waren weder Rolfes noch Sport-Geschäftsführer Rudi Völler oder Co-Geschäftsführer Fernando Carro zu einer Stellungnahme bereit.
Doppelpack von Havertz
Die beiden Nationalspieler Julian Brandt und Kai Havertz hielten sich mit ihren Aussagen vornehm zurück. "Das können wir sowieso nicht beeinflussen", sagte der zweifache Torschütze Havertz (23./49.), war allerdings auch mit der Leistung der Bayer-Elf nicht immer zufrieden: "Wir sind nicht immer an unsere Leistungsgrenze gegangen."
Brandt meinte lapidar: "Es macht keinen Sinn, sich darüber einen Kopf zu machen. Die Verantwortlichen machen einen guten Job, sie werden die richtige Entscheidung treffen. Mir ist relativ wurscht, ob sie sich jetzt noch zusammensetzen und analysieren. Ich freue mich nach dem anstrengenden Jahr nur noch auf den kurzen Weihnachtsurlaub." Bei Herrlich, der noch bis Saisonende bei Bayer unter Vertrag steht, könnte der Urlaub unfreiwillig länger ausfallen. (sid)