Bayern-Boss mit vernichtendem Urteil
22.07.2018 | 16:56 Uhr
Eigentlich sollte am Freitag in der Erlebniswelt des FC Bayern in der Allianz Arena die Sonderausstellung zu Jupp Heynckes eröffnet werden. Der eigentliche Anlass geriet allerdings in den Hintergrund - denn Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge holte bei der Gelegenheit zum Rundumschlag gegen den DFB aus.
"Der DFB ist eigentlich durchsetzt von Amateuren!" So lautet das vernichtende Urteil des FCB-Vorstandschefs nach allem, was sich in den vergangenen Wochen nach dem Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland rund um den DFB zugetragen hat.
"Ich bin ein Stück irritiert und auch erstaunt über das, was man beim DFB so als Krisenbewältigung versteht, weil mir da so ein bisschen die Fußballkompetenz fehlt", kommentierte der 62-Jährige das DFB-Krisenmanagement.
Das habe sich, so Rummenigge, auch am Donnerstag gezeigt, "in dem sie die ganzen Landesfürsten eingeladen haben und die dann offensichtlich mit viel Valium erstmal beruhigt haben. Aber das ist nicht der Ansatz beim DFB, eine Krise zu bewältigen, wie man sie bei der WM erlebt hat."
Rummenigge nimmt vor allem die "handelnden Personen" in die Pflicht, namentlich DFB-Vizepräsident Rainer Koch: "Ich stelle fest, dass beim DFB komplett Amateure das Geschehen übernommen haben. Und da spielen Leute wie Koch und viele Landesfürsten eine Rolle."
Bundestrainer Joachim Löw hält Rummenigge dennoch für den richtigen Kandidaten, um den Umbruch einzuleiten: "Er hat zwölf Jahre einen überragenden Job gemacht. Einem solchen Mann ist man ein Stück weit zu Dankbarkeit verpflichtet. Insoweit ist es die richtige Entscheidung, dass man ihn weiter mit der Betreuung der Mannschaft beauftragt."
Interessant: Der Bayern-Boss kann sich Philipp Lahm in der Rolle des DFB-Vizepräsidenten vorstellen, "um dem Präsidium ein Stück mehr Professionalität zu geben". Der ehemalige FCB-Spieler war auch immer wieder im Gespräch für ein Amt beim Rekordmeister.