Müller ist aktuell nur Ersatzspieler
06.09.2017 | 21:52 Uhr
Bayern-Urgestein Thomas Müller hatte unlängst seinen Unmut über seine Reservistenrolle geäußert. Kapitän Manuel Neuer unterstützt den unzufriedenen 27-Jährigen und sieht den Weltmeister weiterhin als wichtigen Baustein des FC Bayern.
Thomas Müller hat unter Trainer Carlo Ancelotti einen schweren Stand. Der Nationalspieler saß am vergangenen Spieltag gegen Werder Bremen (2:0) nur auf der Bank - natürlich war Müller "angefressen" und verließ den Platz nach seiner Einwechslung mit einem zerknirschten Gesicht.
"Ja, ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Meine sind scheinbar nicht 100-prozentig gefragt", platzte es aus dem Weltmeister nach der Partie im ARD-Hörfunk raus.
Kapitän Manuel Neuer reagiert auf Müllers Aussagen entspannt und gelassen: "Thomas ist lange im Geschäft dabei, er weiß, wann er sich wie äußert."
Für den Nationaltorhüter kann Müller auch als Ersatzpieler dem FC Bayern genügend Impulse geben: "Nach der Einwechslung in Bremen hat man Thomas´ Qualitäten gesehen. Er kann immer für Unruhe sorgen. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns, speziell im letzten Drittel des Feldes. Thomas tut uns sehr gut."
Der Stellenwert des 27-Jährigen innerhalb der Mannschaft ist trotz der Reservistenrolle noch immer immens, wie Neuer in der Sportbild bestätigt: "Er ist ein mündiger Spieler, der nicht so leicht einknickt. Thomas musste in der letzten Saison viel Kritik einstecken, weil nicht alles glatt gelaufen ist. Trotzdem war es so, dass er für uns, gerade bei den Führungsspielern, ein wichtiger Bestandteil war und immer wieder gefragt wurde."
Auch in der Nationalmannschaft hat Müller Fürsprecher und bekommt Unterstützung von oberster Stelle: "Thomas Müller ist einzigartig", betonte Manager Oliver Bierhoff und schickt eine deutliche Botschaft an den FC Bayern: "Ich hoffe natürlich, dass sich Bayern bewusst ist, dass er eine Identifikationsfigur ist. Ich würde mir wünschen, dass der Verein sagt: 'Der muss spielen'!"
Der DFB-Teammanager weiß, dass es bei einem großen Verein wie dem FC Bayern vorkommen kann, "dass man auch mal nicht spielt." Der 49-Jährige fordert jedoch mehr Rückendeckung für den Weltmeister.
Auf lange Sicht macht sich der ehemalige Stürmer aber keine Sorgen um den 27-Jährigen: "Ich bin überzeugt, dass er sich bei Bayern durchsetzen wird."
Für Bundestrainer Joachim Löw ist Müller "ein unheimlich positiver Faktor und Führungsspieler," und ergänzt: Müller sei "grundsätzlich von seinen Fähigkeiten überzeugt, wie wir eigentlich auch. Er hat jetzt einmal nicht von Anfang an gespielt, okay, aber bei uns hat er immer seine Leistungen gezeigt, immer viele Tore erzielt", analysiert Löw die aktuelle Situation des Offensivspielers.