Bayerns Plan mit Perisic: So viel Sane steckt im Kroaten
Potenzieller FCB-Neuzugang unter der Lupe
13.08.2019 | 13:05 Uhr
Holt der FC Bayern Ivan Perisic anstelle von Leroy Sane? Der Transfer des Kroaten nach München steht kurz vor dem Abschluss. Sky Sport wägt die Vor- und Nachteile einer Verpflichtung ab.
Laut Sky Italia ist der Wechsel von Ivan Perisic von Inter Mailand zum FC Bayern so gut wie fix. Beide Vereine sollen sich geeinigt haben. Nun fehlt nur noch die Einwilligung von Inter-Boss Steven Zhang. Die Münchner würden den Offensivspieler zunächst für ein Jahr und fünf Millionen Euro ausleihen. Zudem soll der Rekordmeister eine Kaufoption in Höhe von 20 Millionen Euro für den nächsten Sommer haben.
Viele Namen, eine heiße Spur
Ein Transfer von Perisic wäre allerdings nicht die A-Lösung für die Bayern. Das Objekt der Begierde war Leroy Sane. Der Haken an der Sache: Der Nationalspieler verletzte sich beim Sieg von Manchester City gegen den FC Liverpool im Community Shield und fällt lange aus. Ob die Bayern einen verletzten Sane trotzdem holen wollen, ist sehr fraglich.
Neben Perisic werden Timo Werner, Philippe Coutinho, Steven Bergwijn oder auch Yannick Carrasco immer wieder mit den Münchnern in Verbindung gebracht. So heiß wie bei dem Kroaten ist die Spur aber bei keinem der genannten Spieler.
Perisic mit Bundesliga-Erfahrung
Wie aber würde Perisic zu den Bayern passen? Hat er das Niveau eines Sane? Ein Blick auf die Zahlen zeigt: Perisic ist kein unbeschriebenes Blatt. Der 30-Jährige kennt die Bundesliga aus 112 Spielen, in denen er für Borussia Dortmund und den VfL Wolfsburg insgesamt 27 Tore erzielte - Sane bringt es auf 47 Bundesligaspiele und elf Tore für den FC Schalke 04.
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Perisic lief 163-mal für Inter auf, netzte dabei 40-mal ein und bereitete 37 Tore vor. Sanes Bilanz bei Manchester City weist 134 Spiele, 39 Tore und 45 Assists auf.
Sane und Perisic linkslastig
Ein weiteres Kriterium im Anforderungsprofil der Bayern dürfte die Flexibilität sein. Der Wunschkandidat soll im Optimalfall sowohl Kingsley Coman als auch Serge Gnabry ersetzen und somit auf beiden Flügeln einsetzbar sein. Perisic und Sane sind allerdings eher Spieler für die linke Seite.
66-mal wurde Perisic in der Bundesliga auf Linksaußen, 24-mal als Rechtsaußen eingesetzt. Bei Inter Mailand ist diese Linkslastigkeit noch ausgeprägter. Gleich 127 seiner 163 Partien für die Nerazzurri absolvierte Perisic auf dem linken Flügel - nur zehn Spiele rechts.
Bei Sane sieht der Cluster ähnlich aus. 111 seiner 134 Spiele für City absolvierte der Nationalspieler als linker Flügelstürmer - nur acht als Rechtsaußen.
Conte plant nicht mehr mit Perisic
Bei Inter wurde Perisic seine Linkslastigkeit zum Verhängnis. Der Kroate passt nicht ins System von Trainer Antonio Conte. "Conte plant vor allem aus taktischen Gründen nicht mehr mit Perisic. Der Coach will mit einem 3-5-2-System spielen. Da ist Perisic schwierig zu integrieren", sagt Niccolo Omini von Sky Italia.
"Perisic ist bereit, dem FC Bayern zu helfen. Auch bei Inter weiß man, dass er ein sehr guter Spieler ist, aber aus taktischen Gründen ist er für Conte nicht der perfekte Außenstürmer", ergänzt Omini.
Temperament als Problem?
Ein Pluspunkt für Perisic: Bayern-Coach Niko Kovac kennt ihn aus seiner Zeit als kroatischer Nationaltrainer - beide arbeiteten unter anderem bei der Weltmeisterschaft 2014 zusammen. Unter Kovac wurde Perisic allerdings in allen drei Gruppenspielen bei der WM auf dem rechten Flügel eingesetzt - fraglich, ob ihm diese Rolle taugt.
Ein weiteres Problem für die Bayern könnte Perisics Temperament darstellen. Der Ex-Bundesliga-Profi gilt als Heißsporn und flog in seiner Karriere viermal vom Platz - Sane noch nie. Kann Kovac dieses Temperament zügeln?
Perisic-Transfer birgt Risiken
Klar ist auch, dass Perisic nicht an die Geschwindigkeit und die individuelle Klasse von Sane im Eins-gegen-Eins herankommt. Hier müssten die Münchner ganz klar Abstriche machen. Hinzu kommt das Alter von Perisic. Sane hätte mit 23 langfristig eine größere Perspektive als Perisic mit 30 Jahren.
Alles in allem wäre der Ex-Dortmunder für die Bayern eine günstige Sane-Alternative, die sofort helfen könnte, aber gewisse Risiken birgt.
Hier wäre vor allem Niko Kovac gefordert, um seinen Landsmann in die Spur zu bringen.