Pokal-Blamage in in der ersten Runde
14.08.2017 | 11:53 Uhr
Der Hamburger SV muss sich nach der blamablen Vorstellung bei der 1:3 (0:2)-Pleite in Osnabrück einiges anhören. Die Verantwortlichen sind entsprechend bedient.
Versteinerte Miene bei Jens Todt. Der Sportdirektor flüchtet aus dem Stadion, die Spieler werden vor der Fankurve gnadenlos ausgepfiffen: Die nächste Blamage des Hamburger SV ist perfekt. Dabei hat die Bundesliga-Saison noch nicht einmal angefangen.
Mit gesenkten Köpfen machen sich die HSV-Profis auf den Weg in die Kabine. Trotz 72 Minuten Überzahl kassieren die Hanseaten drei Tore und treffen selbst nur per Elfmeter durch Bobby Wood (74.). Halil Savran (39.), Marc Heider (61.) und Ahmed Arslan (71.) sorgen für die Treffer des klaren Außenseiters. Der Schock und die Enttäuschung sitzt tief. Eine Woche vor Saisonstart in der Bundesliga ist beim Dino schon wieder reichlich Feuer unterm Dach. Von einer sorgenfreien Saison, die sich Trainer Markus Gisdol so sehnlichst gewünscht hatte, scheint der HSV weit entfernt.
Todt sucht nach der Partie nicht nach Ausreden: "Wir hatten zwar deutlich mehr Spielanteile. Aber wir haben es über 70 Minuten selten geschafft, klare Torchancen zu erspielen. Das war ein großes Manko und dann haben wir zu nachlässig verteidigt bei den Gegentoren. Das gepaart mit dieser Pokalatmosphäre - die hat uns eben das Genick gebrochen. Das ist wahnsinnig enttäuschend, aber die Mannschaft hat ein anderes Gesicht", so der Sportdirektor bei Sky. Der 47-Jährige weiß, was jetzt auf den HSV zukommt: "Wir haben keine gute Leistung gezeigt. Das werden wir uns anhören dürfen."
"Warum es immer dem HSV passiert, kann ich auch nicht sagen", erklärt Gisdol: "Wir hatten gefühlt 80 Prozent Ballbesitz. Unser Passspiel war aber unsauber und die wenigen Chancen des Gegners haben wir schlecht verteidigt. Nach der Roten Karte waren wir in der Defensive nicht mehr konsequent genug. Die Niederlage tut weh."
Auch die Spieler hadern mit ihrer schwachen Vorstellung. "Wenn man vorne seine Chancen nicht nutzt, wird man hinten bestraft. Das Hauptproblem war, dass wir es nicht geschafft haben, nach dem Rückstand ruhig weiterzuspielen. Uns fehlt die Selbstverständlichkeit, einfach ein Tor zu schießen", so Neuzugang Andre Hahn.
Beim HSV fehlte es, mal wieder, an Überraschungsmomenten. Der einzige Treffer gelang den Hanseaten per Elfmeter. Das 1:3 von Wood kam zu spät für die restlos enttäuschenden Hamburger, die am Samstag gegen den FC Augsburg in die Saison starten. "Da müssen wir das Glück erzwingen", meint Hahn. Dafür muss der Bundesliga-Dino aber das von Jens Todt erwähnte "andere Gesicht" zeigen.