Mats Hummels und Marco Reus haben Borussia Dortmund zum Auswärtssieg beim SC Freiburg geführt. Dabei zeigten die beiden "Oldies" ihre Führungsqualitäten und machten den BVB-Youngsters vor, wie es geht.
Insbesondere Hummels lieferte beim 4:2-Erfolg in Freiburg eine Gala-Vorstellung ab. "Es gibt keine Alternative zum Man of the Match zu Hummels. Er macht zwei Tore als Defensivmann. Er kommt neu in die Mannschaft rein und du gewinnst, dann hast du nicht viel falsch gemacht", brachte es Sky Experte Erik Meijer auf den Punkt. Vor der Länderspielpause saß Hummels beim 2:2 gegen den 1. FC Heidenheim 90 Minuten auf der Bank.
"Es war ein ganz besonderes Spiel für Mats", sagte Terzic, der den Routinier anstelle von Niklas Süle in die Startelf beordert hatte. Er habe vor der Partie in Freiburg ein "offenes Gespräch" mit Hummels geführt, berichtete Terzic. Er habe sich nach dem Remis gegen Heidenheim auch selbst hinterfragt, was man hätte anders machen können, erklärte der 40 Jahre alte Trainer.
Terzic zieht Lehren aus Heidenheim-Spiel
"In dem Spiel war es so, dass wir die Führung aus der Hand gegeben und die Struktur und den Kopf so ein bisschen verloren haben", sagte Terzic. "Das Learning war, dass in so einer Phase jemand wie Mats Hummels einer Mannschaft richtig guttun kann, um die Positionsdisziplin und die Pässe einzufordern." Gegen Freiburg habe das nun "viel besser" geklappt und der 76-malige Nationalspieler "wesentlichen Anteil daran".
Der Routinier stellte mit seinem Doppelpack einen Vereinsrekord auf sowie eine Bundesliga-Bestmarke ein. Mit seinen 34 Jahren und 274 Tagen ist Hummels nun der älteste Bundesliga-Doppelpacker in der Geschichte der Borussia. Den Rekord hielt zuvor Frank Mill mit 34 Jahren und 33 Tagen. Zudem ist der Rio-Weltmeister nun einer von sechs Spielern, die im deutschen Oberhaus in 16 Spielzeiten in Serie ein Tor erzielt haben.
Hummels als Vorbild für BVB-Youngster
"Er zeigt beim Siegtor den unbedingten Willen. Das sind die Momente, die den Unterschied machen. Er geht voraus. Das ist für die jungen Spieler wie Felix Nmecha oder Karim Adeyemi, die noch sehr viel lernen müssen, der Maßstab. Der alte Knochen zeigt ihnen, wie es geht. Da kann man nur den Hut ziehen. Wie er das macht mit seiner spielerischen Klasse und hinten hält er auch noch den Laden zusammen. Herausragend", schwärmte Sky Experte Didi Hamann über Hummels' Leistung.
Hummels selbst sprach im Anschluss bei Sky von einem hart erkämpften "Arbeitssieg". Allerdings nannte er auch ganz klar die größten Schwächen der eigenen Mannschaft. "Gegen einen pressenden Gegner Lösungen zu finden und diese gewisse Klasse und Ruhe am Ball zu haben und zu versuchen, den Gegner im Mittelfeld mal zu dominieren, ist ein Ding, das bei uns auf jeden Fall noch besser werden muss, wenn wir ein Top-Team sein wollen", so Hummels.
Auch Reus geht in Freiburg voran
Der sechsmalige deutsche Meister machte zudem deutlich, was der Borussia noch zu einem Team fehlt, dass dauerhaft um Titel mitspielen will. "Jede Mannschaft hat ihre Stärken und Schwächen, aber wenn wir einen Schritt nach vorne machen wollen, dann müssen wir dahinkommen, dass wir im Mittelfeld dominieren und auch einen pressenden Gegner auseinandernehmen können", legte Hummels den Finger in die Wunde.
Erfreulich für die Schwarz-Gelben: Neben Hummels zeigte auch Reus in Freiburg seine Führungsqualitäten. Der Offensivstar kam in der 71. Minute für Julian Brandt in die Partie und war maßgeblich an der starken Schlussphase der Gäste beteiligt. Reus leitete den zweiten Hummels-Treffer mit seiner Freistoß-Hereingabe ein und traf anschließend noch selbst zum 4:2-Endstand. Es war das erste Bundesliga-Tor für den 34-Jährigen seit sechs Monaten.
Die Oldies mussten es für den BVB in Freiburg richten.
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