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Borussia Dortmund News: BVB verspielt wohl Titel gegen Bochum - FC Bayern profitiert

Zweites Saisonziel wohl verpasst: BVB einfach nicht auf Bayern-Level

Borussia Dortmund kommt im kleinen Revierderby beim VfL Bochum nur zu einem Remis. Der zweite Rückschlag innerhalb einer Woche im Meisterrennen. Die Bayern drohen zu enteilen, aber warum kann der BVB den vermeintlich verwundbaren Bayern nicht Paroli bieten?

Vor gerade einmal drei Wochen blickte man bei Borussia Dortmund fast ausschließlich in glückliche Gesichter. Nach dem 2:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart am 12. Spieltag lag man in der Tabelle nur einen Punkt hinter dem FC Bayern und hatte in der Champions League das Weiterkommen noch in der eigenen Hand.

Die Leistung gegen die Schwaben riss zwar - wie schon öfter in der Saison - kaum jemanden von den Sitzen, aber dank des späten Treffers von Kapitän Marco Reus tanzten die Schwarz-Gelben mehr denn je auf allen drei Hochzeiten. Unter Trainer Rose gewann der BVB endlich auch Spiele ohne zu glänzen. Eine Fähigkeit, die den Dortmundern in den vergangenen Jahren oft abging und sie auch vom großen Rivalen aus München unterschied. Einstellung, Mentalität und Wille stimmten bei den Westfalen und könnten ein Trumpf werden, wenn die ambitionierten Ziele erreichen werden sollten.

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Bayern enteilen auf sechs Punkte

Doch vier Tage später unterlag der Pokalsieger auswärts in der Königsklasse bei Sporting und verpasste in einer vermeintlich machbaren Gruppe mit den Portugiesen, Ajax und Besiktas vorzeitig (!) das Achtelfinale. Das erste Saisonziel konnten sich Reus, Hummels & Co. also schonmal abschminken.

Doch die Dortmunder zeigten eine Reaktion. In Wolfsburg drehte man das Spiel trotz frühem Rückstands und siegte beim Comeback von Torjäger Erling Haaland nach einer starken Vorstellung hochverdient mit 3:1 und war bereit für den Showdown mit den Bayern im eigenen Stadion. Dieser wurde aber unglücklich mit 2:3 verloren und nachdem der BVB nun auswärts bei Aufsteiger Bochum auch nur zu einem enttäuschenden 1:1 kam, sind die Münchner in der Tabelle vorerst auf sechs Zähler enteilt. Der Tabellenzweite droht auch das zweite Saisonziel frühzeitig aus den Augen zu verlieren, denn die Bayern sind nicht dafür bekannt, große Vorsprünge noch abzugeben.

Klar ist: Dortmund ist (noch) nicht auf dem Level des amtierenden Meisters, der seine Partie trotz mäßiger Vorstellung mit 2:1 gegen Mainz gewann. Doch warum kann die Rose-Elf auf Dauer offenbar nicht mit den - vermeintlich verwundbaren - Bayern mithalten?

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Klare BVB-Überlegenheit in Bochum

An der gezeigten Leistung lag es im kleinen Revierderby jedenfalls nicht. Die Gäste hatten ein deutliches Übergewicht bei Torschüssen (20:5), Ecken (15:0) und vielen weiteren Statistiken wie Ballbesitz (68 Prozent). Auch das Herausspielen von Großchancen fiel dem BVB in Bochum so leicht wie selten in der aktuellen Spielzeit, aber am Ende gelang Dortmund nur der Treffer zum Endstand durch Julian Brandt (85.), nachdem Sebastian Polter den VfL vom Punkt in Führung gebrachte hatte (40.).

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Dortmunds Torschütze bemängelte dabei nach dem Spiel die fehlende Entschlossenheit vor dem Tor: "Es ist nicht nur Pech. Natürlich spielt Glück oder Pech eine kleine Rolle, aber Ende musst du es auch wollen, das Tor unbedingt zu schießen", erklärte Brandt exklusiv am Sky Mikro: "Ich glaube, wenn du mit mehr Überzeugung in die Bälle reingehst und versuchst die Chancen zu nutzen, dann sollte das auch heute klappen. Wenn wir heute unsere Chancen konsequent nutzen, gewinnen wir das Spiel."

Dem widersprach Sky Experte Didi Hamann nicht, wollte mit den Profis aber zumindest nach dem Auftritt in Bochum nicht zu hart ins Gericht gehen: "Heute kann man ihnen nicht einmal einen Vorwurf machen. Es gibt so Tage, da ist das Tor wie vernagelt", nahm Hamann die Dortmunder in Schutz.

Kobel verursacht unnötigen Elfmeter

Torhüter Kobel schlug bei Sky Sport in die gleiche Kerbe: "Wir haben es gerade in der zweiten Halbzeit gut gemacht und hatten sehr, sehr viele Torsituationen, aber es gibt auch Spiele, wo man einfach merkt, dass der Ball nicht wirklich rein will. Irgendwann fälscht mal einer einen Ball ab und der fällt dann rein, aber heute war es halt nicht so."

Doch Dortmunds Problem an diesem Samstagnachmittag war nicht nur die miserable Chancenverwertung, sondern auch der Fakt, dass den Schwarz-Gelben zu viele Fehler unterlaufen, die von den Gegnern eiskalt ausgenutzt werden. In Lissabon ließ sich Emre Can zu einer Tätlichkeit hinreißen, im Klassiker erwischte Mats Hummels einen rabenschwarzen Tag und sah bei zwei Gegentoren schlecht aus und dieses Mal sorgte Kobel selbst mit seinem übermotivierten Rauslaufen vor dem verschuldeten Foulelfmeter für den Rückstand kurz vor der Pause:

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"Kurz davor habe ich schon gemerkt, dass es sehr knapp wird. Da gab es dann kein Zurück mehr. Das ist natürlich scheiße. Das bringt die Mannschaft in eine scheiß Position. Das muss ich auf jeden Fall besser machen, das geht auf meine Kappe. Sehr, sehr ärgerlich", schildert der sonst so zuverlässige Schlussmann die Szene.

BVB auswärts nicht immer auf der Höhe

Die individuellen Fehler sind ein großer Grund, warum Dortmund den Bayern dauerhaft nicht Paroli bieten kann, können aber nicht erklären, warum Reus und seine Mitstreiter auf fremdem Platz nicht an die Leistungen herankommen, die man im Signal Iduna Park zeigt.

Vor heimischer Kulisse gewann der BVB sieben von acht Bundesligaspielen - einzig die Bayern entführten Punkte aus dem Dortmunder Fußballtempel. Auswärts dagegen stehen drei Siegen (Wolfsburg, Leverkusen & Bielefeld, Anm. d. Red.) schon drei Niederlagen (Leipzig, Mönchengladbach & Freiburg, Anm. d. Red.) gegenüber und das Remis in Bochum ist zumindest eine gefühlte Pleite.

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Einen weiteren Ausrutscher am kommenden Wochenende bei der Hertha darf sich der erste Bayern-Verfolger keinesfalls leisten, wenn die Meisterschaft nicht schon an Weihnachten endgültig verspielt werden soll. Doch dazu muss Rose auch mehr Konstanz in die Mannschaft bringen.

Nötige Konstanz fehlt

Überzeugende Auftritte wie am vergangenen Dienstag gegen Besiktas oder auch beispielsweise in der Liga gegen Frankfurt und Leverkusen wechseln sich beim BVB noch zu oft mit seltsam blutleeren Auftritten wie in der Champions League bei Ajax oder in der Bundesliga bei RB Leipzig ab. Seit dem unrühmlichen CL-Aus bei Sporting stimmte die Leistung trotz der Rückschläge im Klassiker und Derby über weite Strecken aber. Dieser Trend muss nun unbedingt gegen Fürth und in Berlin in den verbleibenden Spielen dieses Jahres fortgesetzt werden, wenn die Mini-Chance auf die Meisterschaft gewahrt werden soll.

Die Dortmunder jedenfalls denken nicht daran, die Flinte ins Korn zu werfen: "Wir sind jetzt kurz vor der Halbzeit der Saison, wir werden jetzt mit Sicherheit nicht aufstecken. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und dranbleiben", so Alexander Zickler, der in Bochum den gesperrten Cheftrainer Rose vertrat, am Sky Mikrofon: "Da gehört auch so ein Spiel wie heute dazu, das muss man gewinnen. Wir werden weiter arbeiten und versuchen, aus den letzten beiden Spielen sechs Punkte mitzunehmen."

Kobel will nicht aufgeben, aber...

Kobel sieht das ähnlich, ist sich aber um die Schwere der Aufgabe bewusst: "Das ist ein großer Vorsprung, das wird sehr hart werden. Ich glaube trotzdem immer weiter daran. Nach 34 Spieltagen sieht man dann, wer oben steht. Es ist aber natürlich keine gute Position, wo wir uns befinden", sagt der Schlussmann bei Sky Sport.

Doch wie schnell sich Positionen ändern können, haben die Dortmunder zuletzt am eigenen Leib miterlebt. Schließlich blickte man beim BVB vor gerade einmal drei Wochen fast ausschließlich in glückliche Gesichter...

Mehr zum Autor Robert Gherda

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