Lucien Favre wurde nach zweieinhalb Jahren Amtszeit bei Borussia Dortmund entlassen. Sky Experte Lothar Matthäus hat dazu eine klare Meinung.
Das Aus von Lucien Favre beim BVB war für Lothar Matthäus letztlich alternativlos. Die Entwicklung in den letzten Spielen ließ aus Sicht des Sky Experten, der nach der heftigen Pleite gegen den VfB Stuttgart die Trainerfrage selbst stellte, keine andere Möglichkeit, als die Entlassung von Favre zu.
Matthäus: Favre wurde seit Beginn hinterfragt
"Es ist ja eigentlich schon seit Beginn so, seitdem Favre angefangen hat. Bei jeder Niederlage ist er hinterfragt worden. Im letzten Jahr hat er immer wieder wichtige Spiele verloren", so der ehemalige Weltklassespieler, der ins Detail geht: "War es in der Champions League gegen Paris, war es im Pokal gegen Werder Bremen oder im entscheidenden Moment gegen Bayern München in der Bundesliga. Im Supercup dann wieder gegen Bayern München nach guter Leistung, dann der Auftakt gegen Lazio Rom und jetzt drei Heimspiele in Serie verloren."
Diese Leistungen und Ergebnisse spiegeln für Matthäus "nicht den Anspruch von Borussia Dortmund" wider. Der 59-Jährige geht noch weiter und ist der Meinung, "dass es eigentlich gar keine andere Möglichkeit mehr gab, als sich von Favre zu trennen."
"Niederlage gegen Stuttgart war zu viel"
Der Schweizer Trainer sei zwar "ein sehr netter, erfolgreicher Trainer", der BVB habe aber "hohe Ansprüche" und wolle "Pokale gewinnen, Triumphe haben und das war wahrscheinlich auch für die Verantwortlichen jetzt mit der Niederlage gegen Stuttgart zu viel." Den BVB-Bossen fehle "dann auch das Vertrauen, das man zu einem Trainer haben muss um solche Ziele gemeinsam mit der Mannschaft zu erreichen", so Matthäus weiter.
Für den Weltmeister und Ballon-d'Or-Gewinner von 1990 brauche Borussia Dortmund "einen neuen Jürgen Klopp, um endlich wieder Ruhe auf der Trainerposition zu bekommen." Dass die Suche nach diesem Typ Trainer sehr schwierig ist, weiß auch Matthäus. Der ehemaligen Mittelfeldspieler glaubt, dass "Dortmund erfahren genug ist, um nicht von einem Tag auf den anderen zu entscheiden."
Matthäus: BVB hat Kandidaten auf der Liste
Der Sky Experte geht außerdem davon aus, "dass man vor der Saison gesagt hat: Wir gehen mit Favre in die Saison. Wir wollen die Saison noch vernünftig zu Ende spielen und dann mit Favre noch ein gutes Ergebnis erzielen und ihn dann verabschieden, um den nächsten Schritt zu machen."
Auf konkrete Namen für den künftigen Cheftrainer der Borussia möchte Matthäus zwar nicht eingehen, dennoch ist er sich sicher, dass es Trainer gibt, "die noch unter Vertrag stehen, die eigentlich auch zu Dortmund passen von ihrer Spielweise, von der Mentalität, so ein bisschen Klopp zu sein." Von diesen Kandidaten dürfte der ein oder andere "auf der Liste" des Klubs stehen.