Bundesliga: BVB überflügelt FCB - fünf Gründe
Wechsel an der Tabellenspitze
30.09.2018 | 19:49 Uhr
Viele befürchteten bereits einen erneuten Durchmarsch der Bayern in der Bundesliga. Doch nach dem sechsten Spieltag sieht die Welt anders aus.
Die Bundesliga ist langweilig? Von wegen! Die Bayern sind schon Meister? Mitnichten! Der sechste Spieltag der Bundesliga hatte es in sich.
Die Münchner kassierten bereits am Freitag bei Hertha BSC die erste Niederlage (0:2). Borussia Dortmund nutzte die Gunst der Stunde und stürmte nach einem 4:2-Spektakel in Leverkusen die Spitze. Der BVB machte an den vergangenen zwei Spieltagen satte fünf Punkte gut auf den Rekordmeister und grüßt jetzt vom Platz an der Sonne.
"Es gab viel Emotion am Ende. Das war super. Wir haben gut gespielt", bilanzierte BVB-Trainer Lucien Favre nach der Leverkusen-Partie bei Sky.
Tabellenführung "schöne Momentaufnahme"
Und was sagen die Dortmunder zur Tabellenführung? Favre: "Das ist sehr schön, ein guter Start."
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Torwart Roman Bürki: "Es fühlt sich natürlich gut an, das ist eine schöne Momentaufnahme. Wichtig ist, dass wir jetzt dranbleiben und den Schwung in die weiteren Spiele mitnehmen."
Wirklich nur eine Momentaufnahme? Muss nicht sein, denn die Schwarz-Gelben haben in einigen, wichtigen Statistiken die Nase vor den Bayern vorn. Sky Sport nennt fünf Gründe für die "Wachablösung" an der Spitze der Bundesliga.
Chancenverwertung:
In dieser Statistik hat die Favre-Truppe gegenüber dem Kovac-Team ganz klare Vorteile. 36 Prozent der Dortmunder Chancen werden in Tore umgemünzt. Die Bayern nutzten bisher lediglich 14 Prozent ihrer Möglichkeiten.
Bayern-Trainer Niko Kovac bemängelte die fehlende Kaltschnäuzigkeit seines Teams auch nach der Pleite in Berlin.
Schusspräzision:
Was die Gesamtzahl der Schüsse angeht, liegen die Bayern mit 111 Versuchen bisher deutlich vor dem BVB (70).
Aber: Lediglich 38 Abschlüsse der Bayern gingen auf das gegnerische Tor - das macht eine Quote von 34 Prozent. Der BVB brachte 35 auf den Kasten - also 50 Prozent.
Der sechste Spieltag dient als passender Beleg: Die Bayern ballerten in Berlin 25 Mal in Richtung Hertha-Gehäuse, lediglich fünf Schüsse gingen auf das Tor. Der BVB versuchte es in Leverkusen 16 Mal, zehn Mal flog die Kugel auf den Bayer-Kasten.
Offensive:
19 Tore erzielte der BVB nach sechs Spieltagen. Das macht einen Schnitt von mehr als drei Toren pro Partie - absolute Liga-Spitze! Die Bayern kommen lediglich auf zwölf Treffer - also im Schnitt zwei pro Spiel.
Unberechenbarkeit:
Diese Statistik ist atemberaubend: Zwölf BVB-Spieler haben sich nach erst sechs Runden bereits in die Bundesliga-Torschützenliste eingetragen. Reus (4 Tore), Alcacer (3), Bruun Larsen (2), Hakimi, Akanji, Sancho, Weigl, Pulisic, Diallo, Wolf, Dahoud und Witsel (jeweils 1) trafen ins Schwarze. Zudem profitierten die Schwarz-Gelben von einem Eigentor des Gegners.
Beim FC Bayern konnten bisher lediglich sechs verschiedene Spieler einen Torerfolg bejubeln. Robben und Lewandowski (jeweils 3 Tore), James und Müller (jeweils 2) sowie Goretzka und Tolisso (jeweils 1).
Laufleistung:
Klar, die Laufleistung ist nicht zwingend ein Indikator für die Stärke eines Teams. Dennoch kann es ein Zeichen für die Leistungsbereitschaft und den Biss einer Mannschaft sein.
Auch hier liegen die Dortmunder vorne. So spulten die BVB-Profis bisher 721,3 Kilometer pro Spiel ab. Die Bayern kommen auf 689,9 Kilometer pro Partie.
Fazit:
Borussia Dortmund hat nach dem sechsten Spieltag die Nase vor den Bayern hauchdünn vorn. Aber wie hat es BVB-Torwart Bürki gesagt: "Das ist eine schöne Momentaufnahme." Die Fans dürfen sich auf einen packenden weiteren Saisonverlauf freuen.
Am 11. Spieltag kommt es im Signal Iduna Park zum direkten Duell der beiden Bundesliga-Schwergewichte. Dann kann der BVB seine Stärke endgültig unter Beweis stellen, oder auch die Bayern zurückschlagen.
(Datenquelle: Opta)