VAR-Chef Drees: "Weg finden, die Leute im Stadion mitzunehmen"
14.02.2023 | 14:57 Uhr
Viele Diskussionen, viel Kritik und offenbar keine klare Linie: Der Videobeweis bleibt in Deutschland ein leidiges Thema. VAR-Chef Dr. Jochen Drees sieht Verbesserungspotential - auch bei den Schiedsrichtern.
"Wir müssen die Entscheidungsqualität der Schiedsrichter auf dem Feld weiter verbessern", so Drees exklusiv bei Sky über die Leistungen der Unparteiischen. "Da waren wir in der Hinrunde nicht mit zufrieden."
Das sei in der Rückrunde besser geworden, so der VAR-Chef weiter, aber "auch da erleben wir immer wieder Einzelfälle, wo der Schiedsrichter auf dem Platz nicht die klare Entscheidung trifft, vielleicht nicht den Mut hat, auch eine Entscheidung aktiv zu treffen."
Dem Unverständnis gerade auch bei den Zuschauern im Stadion kann man laut Drees entgegenwirken, "man muss einen Weg finden, die Leute auch im Stadion mitzunehmen", meint der ehemalige Schiedsrichter. "Ich glaube, wenn man Prozesse nachvollziehen kann, dann gewinnt man in der ein oder anderen Situation ein größeres Verständnis."
Damit dies gelingt, müssten die Zuschauer im Stadion ähnlich gut informiert werden, wie beispielsweise bei der Weltmeisterschaft in Katar, aber: "Wenn sie jetzt die WM nehmen, da ist die FIFA Herr aller Stadien für diese Zeit, das heißt, sie haben Zugriff zu allen technologischen Mitteln und Abläufen. Das haben wir in Deutschland nicht", sagt Drees.
Genau hier sieht der VAR-Chef Verbesserungspotential für die Zukunft, damit der Videobeweis bei den Fans besser ankommt: "Mein Wunsch wäre es natürlich, dass man das dem Zuschauer vermitteln könnte und er Bescheid weiß, was gerade läuft."