Torsten Frings absolvierte in seiner Karriere 402 Bundesligaspiele. Im exklusiven Interview mit skysport.de spricht er über den Stotterstart von Borussia Dortmund und den unter Druck geratenen Edin Terzic. Außerdem bezieht der ehemalige Mittelfeldspieler, der mit dem FC Bayern 2005 Deutscher Meister wurde, Stellung zu Tuchels Kimmich-Aussagen.
Torsten Frings über …
… den schwachen Saisonstart des BVB: "Der Kopf spielt eine große Rolle. Dieses Ereignis, das die Dortmunder am letzten Spieltag gegen Mainz hatten, kann man nicht einfach abschütteln. Das braucht seine Zeit, um das herauszubekommen. Nichtsdestotrotz ist der BVB eine sehr gute Mannschaft. Da wird der Knoten auch irgendwann platzen und sie werden wieder guten Fußball spielen. Mit dem Saisonstart kann man dennoch nicht zufrieden sein."
… den unter Druck geratenen Edin Terzic: "Im Mai stand Terzic noch vor der Südtribüne und es haben ein paar Minuten zur Deutschen Meisterschaft gefehlt. Nach drei Spielen zu sagen, der Trainer wackelt, ist für mich übertrieben. Man sollte Terzic gemeinsam mit der Mannschaft die Zeit geben, dieses Ereignis abzuschütteln. Klar ist aber natürlich auch, dass der Fußball extrem kurzlebig ist. Die Ergebnisse müssen stimmen. Wenn die Dortmunder noch ein paar Mal so spielen wie zuletzt, wird das Thema Terzic von ganz alleine aufkommen."
… den Wechsel von Niclas Füllkrug zum BVB: "Für ihn war das ein sehr guter Transfer. Uns hier in Bremen hat das allen weh getan. Man kann Niclas aber auch verstehen, dass er in der Champions League spielen will und um die Meisterschaft. Aufgrund der Vielzahl an Spielen gehe ich davon aus, dass er viele Partien absolvieren wird. Der Wechsel wird keine Auswirkungen auf seine Zukunft in der Nationalmannschaft haben. Da haben wir ohnehin nicht die große Konkurrenz."
Frings: "Das merken sich Mannschaft und Spieler"
… die Diskussion um die "Holding Six" und Thomas Tuchel: "Wenn man sich einen Thomas Tuchel ins Haus holt, weiß man, was man für einen Trainer bekommt. Er hat sehr hohe Ansprüche an sich selber, aber auch an den Verein. Tuchel hat klare Vorstellungen, es ist nicht verkehrt, wenn man diese auch verbreitet. Vielleicht wäre es aber besser, das intern zu machen. Ich würde es als Spieler nicht gut finden, wenn man mir meine Qualitäten auf meiner Position abspricht. Das kommt sicherlich in der Mannschaft nicht gut an, wenn ein Trainer so über einen Spieler spricht und ihn dabei nicht gerade im besten Licht stehen lässt. Das merken sich Mannschaft und Spieler. Für das Verhältnis Mannschaft Trainer war das nicht das Beste, was Tuchel passieren konnte."
… Werder Bremen: "Der Klassenerhalt ist das Ziel. Zumindest wird das so nach Außen verbreitet. Damit fährt man auch gut. Werder hat sich mit Keita gut verstärkt. Wenn er fit ist, wird er das Bremer Spiel auch noch einmal verbessern. Der Sieg vor der Länderspielpause gegen Mainz war sehr wichtig, weil hier schon ein bisschen Unruhe hereinkam wegen des schwachen Saisonstarts und dem Verkauf von Füllkrug. Die Qualität ist gut genug, damit man nichts mit dem Abstieg zu tun haben wird."
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