Rückkehr der Torjäger: Guirassy, Kane & Boniface ballern um die Wette
26.09.2023 | 12:18 Uhr
Kane, Guirassy, Boniface: Die Topstürmer zeigen sich in der Bundesliga früh in bestechender Form. Der Kampf um die Torjägerkanone könnte zum Wettschießen werden.
Niclas Füllkrug hat bei Borussia Dortmund noch Ladehemmungen, Christopher Nkunku hatte sich ohnehin schon zum FC Chelsea verabschiedet - um Tore sorgen muss sich die Bundesliga aber keinesfalls. Vielmehr wankt die Marke der beiden amtierenden Torschützenkönige von "nur" 16 Treffern schon nach fünf Spieltagen gewaltig, drei Topstürmern sei Dank.
Serhou Guirassy (VfB Stuttgart), Harry Kane (Bayern München) und Victor Boniface (Bayer Leverkusen) zeigten sich zuletzt allesamt in bestechender Form. Schon nach fünf Spieltagen bahnt sich in der Bundesliga ein Wettschießen um die Torjägerkanone an. "Dieses Trio", prognostizierte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, "wird wahrscheinlich auch am Ende der Saison in der Torschützenliste ganz oben stehen."
Ganz oben thront aktuell Guirassy. Mit zehn Toren aus fünf Spielen hatte der 27-Jährige zuletzt sogar den Startrekord eines gewissen Robert Lewandowski egalisiert. Für die Überraschungsmannschaft aus Stuttgart trifft er aktuell aus allen Lagen, stellte zuletzt mit zwei schönen Toren beim 3:1-Sieg gegen Darmstadt "die komplette Palette Guirassy" (VfB-Trainer Sebastian Hoeneß) zur Schau.
Die absurden Statistiken: Aus zwölf Torschüssen machte Guirassy zehn Treffer, 13 Bundesliga-Klubs haben bislang weniger Tore erzielt. Der Nationalspieler aus Guinea ist auch wegen seiner unaufgeregten, intelligenten Spielweise aktuell eine der größten Attraktion der Liga - und macht dabei sogar dem 100-Millionen-Mann Konkurrenz.
Vor der Saison dürften schließlich die meisten auf Harry Kane als Torschützenkönig getippt haben. Noch steht der Engländer bei "nur" sieben Treffern, immerhin Vereinsrekord für einen Neuzugang bei Bayern München. Dass Trainer Thomas Tuchel nach der jüngsten Dreierpack-Premiere des Stürmers ankündigte, Kane könne es "noch besser", darf durchaus als Warnung gelten.
Zumal der 30-Jährige gegen Bochum (7:0) auch als zweifacher Vorbereiter glänzte. Die horrende Ablöse scheine sich schon jetzt "immer mehr zu amortisieren", frohlockte Bayern-Präsident Herbert Hainer im Anschluss. Doch Tore gibt es auch günstiger.
Das zeigen zumindest Bayer Leverkusen und vor allem Victor Boniface. Für verhältnismäßig günstige 20,5 Millionen Euro war der Nigerianer vor der Saison aus Belgien nach Leverkusen gewechselt. Angesichts von nun sechs Toren aus fünf Spielen ein echter Glücksgriff - so sieht es auch Matthäus.
"17-mal die Note 5" verteilte der 62-Jährige an die anderen Bundesligisten, "dass man diesen Spieler aus Belgien nicht für diese Summe geholt hat". Für einen wie Boniface, so Matthäus, "laufe ich zu Fuß aus München nach Belgien".
Stellt sich nur die Frage, wer von den drei Superstürmern am Ende das Rennen um die Torjägerkanone macht. Angesichts der bisherigen Offensivstärke der drei Mannschaften könnte es bis zum Ende spannend bleiben. Die Marke von 16 Toren scheint für Guirassy, Kane und Boniface ohnehin das geringste Problem zu sein.
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