Bundesliga: Matthäus über Bayern, Gladbach, Schröder, Klinsmann & RB gegen BVB
Jeden Spieler scheint Farke nicht mehr zu erreichen
28.02.2023 | 08:39 Uhr
Sky Experte Lothar Matthäus geht in seiner Kolumne scharf mit Gladbach ins Gericht. Zudem blickt er in seiner Kolumne "So sehe ich das" auf den starken Bayern-Auftritt gegen Union, Rouven Schröder, Jürgen Klinsmann und das Top-Duell zwischen Dortmund und Leipzig.
Rouven Schröder geht also zu RB Leipzig. Ehrlich gesagt war mir das schon klar, als er entschieden hatte, nicht mehr für Schalke zu arbeiten. Es war ja ein offenes Geheimnis. Die Gründe, wieso er Schalke damals verlassen hat, habe ich nicht wirklich erfahren. Dass er und Max Eberl ein gutes Verhältnis zueinander haben und angeblich schon in Gladbach zusammenarbeiten wollten, war auch bekannt.
Ich kann den Schritt bei Max etwas mehr nachvollziehen, eine Pause einlegen zu müssen, weil es ihm wirklich schlecht ging. Ob das bei Rouven Schröder so war, kann ich nicht beantworten. Wir verlangen von den Spielern oftmals Vereinstreue, aber in diesem Geschäft ist es nun mal auch so, dass Trainer und sportlich Verantwortliche regelmäßig den Arbeitgeber wechseln. Das sind nicht ganz meine Werte, aber jeder macht, was er für richtig hält. Nun hat Eberl einen guten und erfahrenen Mitarbeiter an seiner Seite. Die Garantie, dass RB nun Deutscher Meister wird, hat man damit natürlich nicht, aber ich glaube schon, dass sie sehr gut miteinander arbeiten werden.
Klinsmann hatte mit seinen Hertha-Thesen nicht ganz unrecht
Auch Jürgen Klinsmann und die südkoreanische Nationalmannschaft haben zueinandergefunden. Ich freue mich für Jürgen und habe ihn bei der WM in Katar oft getroffen und mich mit ihm über Fußball unterhalten. Er macht sich sehr viele Gedanken um diesen Sport und hatte ja mit einigen seiner Thesen bei Hertha BSC, wie man heute sieht, nicht ganz unrecht.
Er hat in Katar gemeinsam mit Arsene Wenger auch Spiele analysiert. Durch seine Tätigkeiten hat er einen sehr guten Draht zur FIFA und anderen Verbänden. Das hat sicherlich nicht geschadet. Er legt sehr viel Wert auf Statistiken und alles, was man daraus ziehen kann. Es fasziniert ihn. Südkorea hat sicherlich ein gewisses spielerisches Potenzial. Bei der letzten WM waren sie im Achtelfinale und das wird der Maßstab für Jürgen sein.
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Weiß nicht, ob Farke die richtige Ansprache findet
Der Maßstab für Borussia Mönchengladbach ist mit Sicherheit ein ganz anderer als die regelmäßigen und hohen Niederlagen, wie zuletzt das 0:4 bei Mainz 05. Ich bin nicht einverstanden mit dem, was die Borussia gerade auf dem Platz abliefert. Natürlich sind der Sportdirektor und auch der Trainer neu auf der großen Bundesliga-Bühne und nicht so erfahren wie Eberl und Rose. Das muss sich noch einspielen und beide brauchen noch ein wenig Zeit, bis auch sie besser performen. Allerdings hätte ich mehr Verständnis, wenn ich wüsste, dass diese Mannschaft es nicht besser kann. Aber wer immer nur gegen große Teams abliefert und gegen die Kleinen verliert, der hat ein Einstellungsproblem. Das ist nicht Borussia Mönchengladbach, wie ich es kenne.
Ich weiß nicht, ob der Trainer die richtige Ansprache bei jedem Spieler findet. Klar ist, dass einige Spieler wissen, dass sie am Ende der Saison den Verein verlassen können und das auch noch ablösefrei. Aber gerade dann zeigt sich, ob es der Trainer schafft, den Spieler bei der Ehre zu packen und ihm klarzumachen, wer eigentlich noch sein Arbeitgeber ist und wie wichtig den Fans dieser Klub ist. Da denke ich natürlich vor allen Dingen an Marcus Thuram.
In Gladbach herrscht große Unzufriedenheit
Hier geht es um Persönlichkeit, um Menschenführung und die Gespräche, bei denen es vor allem der Trainer schaffen muss, einem Spieler, den möglicherweise auch das ein oder andere stört und enttäuscht ist, trotzdem dazu zu bringen, immer Höchstleistungen abzuliefern und nicht nur gegen Bayern München zu glänzen, wenn die ganze Welt zuschaut.
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In Gladbach herrscht eine große Unzufriedenheit rund um den Verein und auf den Rängen in der Fankurve. Ich würde nicht sagen, dass der Trainer wackelt, aber doch, dass es in Gladbach ziemlich windig ist. Jeden Spieler scheint Farke jedenfalls nicht mehr zu erreichen. Man muss einige der Profis langsam an der Ehre packen und auch nicht immer Stindl oder Kramer vorschicken, wenn's gut läuft. Der Rest darf sich oft brav verstecken. An der Qualität der Mannschaft liegt es mit Sicherheit nicht und ich kann mir die Schwankungen auch nicht erklären. Man darf mal verlieren, das ist völlig okay, sich auch mal aufgeben und untergehen wie in Mainz. Aber in Gladbach passiert das zu oft.
Bayern sind da, wenn es zum großen Säbelrasseln kommt
Oft passiert es auch, dass der FC Bayern genau dann Top-Leistungen abliefert, wenn es zum großen Säbelrasseln kommt. Genauso wie jetzt im Spiel gegen Union Berlin. Die Bayern waren scharf in jeder Aktion, haben viel Druck gemacht, sich keine Fehler geleistet und gezeigt, dass sie wissen, worum es geht.
Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass Union nicht annähernd so gut war, wie man es in den letzten Wochen von ihnen gewohnt war. Zwei der drei Bayern Tore waren sicherlich vermeidbar, wenn man besser verteidigt hätte. Eigene Chancen haben sie auch kaum kreiert.
Das Offensiv-Trio aus Musiala, Müller und Coman hat momentan die Nase vorn und das bedeutet, dass Gnabry und Sane erstmal auf der Bank sitzen. Durch die System-Änderung vor einigen Monaten von Julian Nagelsmann und die Entscheidung, doch mit einer echten Nummer neun zu spielen, nämlich mit Choupo-Moting, sitzt ein großer Name mehr auf der Bank, als man anfangs angenommen hat. Aber das scheint der Qualität des Spiels nicht zu schaden. Ich bin mir weiterhin sicher und nach dem Hinspiel erst recht, dass Bayern gegen Paris Saint-Germain weiterkommt und das Viertelfinale in der Champions League erreicht.
Viel Brisanz im Spitzenspiel
Am Freitag erwartet uns ein super Spitzenduell zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig. Viel Brisanz durch die Rückkehr von Marco Rose in den Signal Iduna Park und auch im Kampf um die Meisterschaft ein extrem wichtiges Spiel für beide Mannschaften. Auch wenn jeder selbst bei einer Niederlage weiter oben mitmischt. Allerdings müssen auch beide noch in die Allianz Arena. Ein großer Vorteil für die Bayern. Denn wenn es darauf ankam, haben sie diese Partien eigentlich immer gewonnen.
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