Bundesliga: So will der Hamburger SV zurück ins Oberhaus
HSV im Check
24.07.2019 | 19:15 Uhr
Der Hamburger SV möchte in dieser Saison mit aller Macht in die Bundesliga aufstiegen - und stellt dafür einiges auf den Kopf.
Das Ende der vergangenen Saison haben Fans, Sponsoren und die Verantwortlichen des Hamburger SV mit Sicherheit noch nicht verdaut. Der radikale Leistungseinbruch in der Rückrunde sorgte dafür, dass der HSV den sicher geglaubten Bundesliga-Aufstieg noch aus der Hand gab. Doch das gehört jetzt der Vergangenheit an. Der Traditions-Klub stellt die Weichen für die neue Saison und nimmt einen neuen Anlauf.
Umbruch auf allen Ebenen
Zehn Neue, elf Abgänge: Allein die Veränderungen im Spieler-Kader zeigen das Desaster des vergangenen Jahres. Der HSV mistet aus und gibt der Mannschaft ein neues Gesicht. Quasi eine neue Identität und eine veränderte Mentalität. Diese Mentalität soll der neue Cheftrainer Dieter Hecking der Mannschaft einimpfen - in enger Zusammenarbeit mit Sportvorstand Jonas Boldt, der ebenfalls neu dabei ist.
Die Veränderungen im Kader sind wenige Tage vor Saisonstart noch längst nicht abgeschlossen. Die Gerüchte um Martin Harnik (Werder Bremen) halten sich hartnäckig. "Martin ist ein Stürmer, der weiß wie es geht. Das sind immer gefragte Leute", so Hecking am Sky Mikro. Die Zukunft von Torhüter Julian Pollersbeck steht ebenfalls noch in den Sternen. Der 24-Jährige soll weiterhin verkauft werden, wenn es Abnehmer für ihn gibt. Es kann also noch Bewegung in den Transfermarkt kommen.
Mannschaft, Trainer und Sportdirektor - auf allen Ebenen wurde gewaltig umgebaut. Auch die legendäre Stadionuhr wird ab der neuen Saison nicht mehr im Volksparkstadion hängen. Die Uhr, die bis zum Abstieg der Hanseaten im Mai 2018 die Dauer der Bundesliga-Zugehörigkeit des HSV und danach die Zeitspanne der Vereinsexistenz des 1887 gegründeten Klubs angezeigt hatte.
HSV schafft Hymne ab
Nach der Stadionuhr hat beim Hamburger SV auch die Hymne ausgedient. Der Zweitligist gab vergangene Woche bekannt, dass Lotto King Karl künftig vor den Heimspielen nicht mehr den bei den Fans so beliebten Song "Hamburg, meine Perle" spielen wird. Daran werden sich die Fans mit Sicherheit noch gewöhnen müssen.
Gewöhnen müssen sich die Anhänger vor allem an die rundum erneuerte Mannschaft. Immerhin: Der Kapitän bleibt derselbe, Aaron Hunt. Der 32-Jährige wurde von der Mannschaft der Hanseaten kürzlich zum Kapitän wiedergewählt, sein Stellvertreter wird Innenverteidiger Rick van Drongelen.
Fein spielt sich in den Fokus
Ein Gewinner der Vorbereitung ist Youngster Adrian Fein, der sich unter Hecking gleich in die Startelf gespielt hat. Der 20-jährige Mittelfeldspieler, der in der vergangenen Saison von der zweiten Mannschaft des FC Bayern an Jahn Regensburg ausgeliehen war, soll das HSV-Spiel ankurbeln. Hart umkämpft ist derzeit die linke offensive Außenbahn. Dort kämpfen Narey und Sonny Kittel um einen Stammplatz.
Egal wer am Sonntag beim Auftaktspiel gegen Darmstadt (ab 13:00 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky) auf dem Platz steht, die Ausrichtung ist klar: Aufstieg! Die bisherigen Testspiele können den HSV durchaus hoffen lassen.
Beim 2:2 gegen RSC Anderlecht boten die Hanseaten dem belgischen Rekordmeister die Stirn, lagen sogar mit 2:0 in Führung. Auch gegen den griechischen Erstligisten Olympiakos Piräus gab es ein Unentschieden (1:1). Nur gegen den Premier-League-Absteiger Huddersfield Town (0:1) gingen die Norddeutschen als Verlierer vom Platz.
Angesichts der namhaften Konkurrenz aus Stuttgart, Nürnberg und Hannover wird das Unterfangen Bundesliga-Aufstieg mit Sicherheit nicht leichter als vergangene Saison. Der ganze Klub kann nur hoffen, dass der im Sommer vollzogene XXL-Umbruch Früchte tragen wird.