Terzic wehrt sich gegen Spielglück-Aussagen - Rose sorgt sich um Nkunku
04.03.2023 | 17:25 Uhr
Nach dem 2:1-Sieg der Dortmunder im Top-Spiel gegen RB Leipzig wehrt sich Edin Terzic gegen die Vorwürfe, dass der BVB nur Spielglück habe. Marco Rose hadert mit dem Ergebnis - und bangt um zwei Leipzig-Stars. Die Stimmen.
... über das Spiel: "Ich finde, wir haben in der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gezeigt und in der zweiten Halbzeit haben wir leidenschaftlich verteidigt. Dass es am Ende nochmal eng wurde, ist natürlich ärgerlich. Aber wir haben das angenommen. Wie wir es am Ende über die Linie gerettet haben, war es auch nicht einfach, ein Tor gegen uns zu schießen. Wir hatten erstmal die große Chance auf 3:0 zu stellen durch Marco Reus, dann wäre es vielleicht ein wenig anders ausgegangen, aber so sind wir sehr zufrieden. Das war ein absolutes Top-Spiel und das, was die Leute sehen wollten."
... über den Gegner RB Leipzig: "Heute haben die zwei formstärksten Mannschaften der Bundesliga gegeneinander gespielt. Wir haben gleiche Ambitionen, es geht um die gleiche Zielsetzung in allen Wettbewerben. Auf so einem Niveau entscheiden nicht nur die Tagesform und die individuelle Qualität, sondern auch die Bereitschaft, wie man sich unterstützen möchte. Sowohl in der Defensive als auch der Offensive. Das haben wir gut angenommen und deshalb das Spiel gewonnen."
... zum kurzfristigen Ausfall von Gregor Kobel und starken Ersatzmann Alexander Meyer: "Auf dem Weg in den Spielertunnel wurde mir gesagt, dass Greg ein paar Probleme hinten am Oberschenkel gespürt hat. Jetzt müssen wir abwarten. Er hatte lange überlegt, ob er starten soll. Wir haben uns dann aber dazu entschieden, dass das Risiko einfach zu groß ist. Wir wissen auch um die Qualität von Alex. Er hat Gregor schon häufiger in dieser Saison vertreten. Er macht es richtig gut in jedem Training, er ist sehr laut und sehr ruhig am Ball. Das hat uns heute in ein paar Szenen richtig geholfen. Da, wo er einmal geschlagen war, war Schlotti da, um ihm zu helfen."
... zum Vorwurf, der BVB habe derzeit nur Spielglück: "In den letzten Jahren war es immer so, wenn man ein Spiel verliert oder es unentschieden ausgeht, wurde uns die Mentalitätsfrage gestellt. Jetzt müssen wir uns so ein bisschen für das Spielglück rechtfertigen. Heute habe ich gesehen, dass wir in den Top-Fünf-Ligen in ganz vielen Statistiken ganz vorne liegen. Egal ob es punktetechnisch ist, bei der Anzahl der Tore, die wir geschossen haben oder in der Anzahl der Torschüsse. Das funktioniert nicht nur durch Spielglück!"
... zum Spielverlauf: "Mir hat die Art und Weise ehrlich gesagt nicht so gefallen. Wir haben in der zweiten Halbzeit kaum mehr den Ball gehalten und es nicht geschafft, in Ballbesitz zu bleiben. In die gegnerische Hälfte zu kommen, um mehr Lösungen zu finden, haben wir nicht so gut gemacht. Das war in der ersten Halbzeit deutlich besser. Leipzig hat es richtig, richtig gut gemacht. Sie haben Druck gemacht, sich sehr gut in den Halbfeldern und über die Außen bewegt. Für uns war es sehr, sehr schwer mit dem Ball umzuschalten, weil dann die Kraft auch irgendwann eine Rolle spielt. Aber natürlich sind wir sehr, sehr glücklich, dass wir den zehnten Sieg in Folge geholt haben. Trotzdem - so wie letzte Woche - tun wir uns sehr schwer und müssen bis zum Ende zittern."
... über die Tabellenführung: "Am Ende gewinne ich natürlich lieber so, anstatt gut zu spielen und zu verlieren. Das ist ganz klar. Es war unser großer Wunsch, die Tabellenführung zurückzuerobern und einfach Druck zu machen - und auch den Abstand zu Leipzig zu vergrößern. Das haben wir geschafft."
... zu seinem 159. Tor für den BVB (vereinsintern gemeinsamer Platz zwei mit Michael Zorc): "Wer mich kennt, weiß, dass ich immer das Tor machen möchte und nicht den Elfmeter provozieren möchte. Aber er trifft mich und ich versuche noch zum Abschluss zu kommen. Die kleine Berührung hat bei der Geschwindigkeit gereicht. Am Ende war es ein klarer Elfmeter."
... darüber, ob er nicht abgeneigt wäre, auch nächstes Jahr für Dortmund zu spielen: "Ja, natürlich."
... über seinen spontanen Einsatz für den verletzten Gregor Kobel: "Für mich war es ziemlich turbulent. Bei der letzten Aktion beim Aufwärmen ist Greg hereingegangen. Ich bin dann in die Kabine und er hat direkt signalisiert, dass er nicht spielen konnte und mir dann alles Gute gewünscht. Das war ein Sprung ins kalte Wasser. Aber ich glaube, die Mannschaft hat leidenschaftlich verteidigt. In der ersten Halbzeit haben wir richtig guten Fußball gespielt, in der zweiten Halbzeit kam Leipzig noch, da waren wir dann ein bisschen defensiver. Leipzig kriegt noch die Chance und macht den Ausgleichstreffer, aber am Ende haben wir es richtig gut verteidigt."
... über seine starke Leistung: "Das war heute meine Aufgabe. Greg hat das bisher richtig, richtig stark gemacht und war ein super Rückhalt. Ich muss dann da sein, wenn ich gebraucht werde. Zum Glück hat die Mannschaft mir das heute leicht gemacht. Ich habe es genossen, nach längerer Zeit wieder zu spielen. Es war ein schöner Abend."
... über den Spielverlauf: "Über die Defensive kommen wir aktuell richtig gut rein. Man sieht, dass jeder für den anderen kämpft. Wenn mal einer überspielt ist, kommt ein anderer und will den Fehler wiedergutmachen. Wir sind uns für keinen Meter zu schade. Wir kommen erstmal über das Kämpferische. Das wir mit dem Ball was können, wissen wir auch. Wir müssen weiter demütig bleiben und weiter arbeiten. Unter der Woche ist schon das nächste wichtige Spiel für uns."
... zum Spiel: "Das Ergebnis ist schwer zu akzeptieren. Die zweite Halbzeit ging mehr als klar an uns. Ich glaube, dass wir in der ersten Halbzeit schon gut angefangen haben. Dann hatte Dortmund eine bessere Phase und war sehr effizient. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir da klar unterlegen und auf der Verliererstraße waren. Über 90 Minuten ist es mit dieser Leistung in Dortmund schwer zu akzeptieren, das wir verlieren."
... über die Fehler seiner Mannschaft: "Wir hatten 20 Minuten, in denen die Dinge passiert sind, die wir vorher besprochen haben. Das muss ich den Jungs dann schon ankreiden. Wir bekommen zwei Gegentore. Einmal machen wir die Mitte auf, dann schließen wir den Sechserraum vom Gegner nicht und lassen eine Verlagerung zu. Beim Elfmeter verteidigen wir die Tiefe nicht gut genug. Beim zweiten Tor wieder eine Standardsituation, die klären wir noch und dann ist der Rückraum nicht besetzt. Darüber haben wir jetzt schon das ein oder andere Mal diskutiert in der Rückrunde. Das habe ich den Jungs drinnen auch gesagt. Zur Wahrheit gehört auch, dass Dortmund in der ersten Halbzeit vier Kilometer mehr als wir gelaufen ist. Ich will, dass wir das Gefühl mitnehmen, dass wir manche Dinge besser machen müssen, um auf dem Niveau zu bestehen - aber auch das Gefühl, was wir leisten können."
... über die ausgewechselten Christopher Nkunku und Xaver Schlager: "Ich befürchte, dass wir Christo wieder für ein paar Tage verloren haben. Er hat was im Muskel gespürt bei einem Sprint. Xaver ist umgeknickt, das sah am Anfang nicht gut aus, wurde dann aber besser."
... über das Spiel: "Ich finde, wir haben eine top zweite Halbzeit gespielt. Wir haben Druck gemacht, waren immer am Ball und haben Tor-Chancen kreiert. Wir waren die bessere Mannschaft in der zweiten Hälfte. Aber Dortmund hat unglaubliche Qualität und es in der ersten Halbzeit besser als wir gemacht, zwei Tore erzielt. Sie haben einen Lauf und machen es richtig gut. Ich glaube, für jeden war es ein echtes Top-Spiel heute. (...) Sie haben gewonnen, da kann man nichts anderes sagen, als 'Glückwunsch'."
... über den Unterschied zwischen der ersten und der zweiten Hälfte: "Wir haben uns in der Halbzeit gesagt: 'Brust raus'. Wir haben versucht, das Spiel zu dominieren und ich finde, dass wir besser im Spiel waren, das Spiel besser verlagert haben und ein hohes Tempo hatten. Wir hatten auch gute Chancen. Es war knapp, aber leider hat es nicht gereicht und das tut natürlich weh."
... über die kommenden Spiele gegen Manchester City in der Champions League und die Bundesliga-Wochen danach: "Wir nehmen die zweite Halbzeit mit und dann müssen wir Kleinigkeiten korrigieren. Sonst würde ich das mitnehmen. Kopf hoch, wir haben viele geile Spiele vor uns. Im Fußball ist es so: Manchmal gewinnst du, manchmal verlierst du."
Stimmen von DAZN.