S04-Krise in der Liga
23.09.2018 | 19:25 Uhr
Vier Spiele, null Punkte, Tabellenplatz 18. Beim FC Schalke macht sich nach der Niederlage gegen den FC Bayern offenbar erster Frust breit. Di Santo meldet sich zu Wort.
Die Schalker unterliegen vor heimischer Kulisse dem FC Bayern mit 0:2. Es ist die vierte Bundesligapleite in Folge. Der Saisonstart ist bis auf ein Remis in der Champions League misslungen. "Wir müssen Ruhe bewahren, dass bekommen wir hin", sagt Sportvorstand Christian Heidel nach der Pleite am Sky Mikro.
Aber ein Königsblauer kann den Frust nicht mehr zurückhalten - und sorgt für einen Eklat.
Was war passiert? In der 65. Minute wechselt Domenico Tedesco gegen die Bayern zum zweiten Mal aus. Franco di Santo muss nach einer schwachen Partie runter. Die Auswechslung kann der 29-Jährige aber nicht nachvollziehen. Es folgt ein brodelnder Disput mit Tedesco. Di Santo flucht offenbar auf Spanisch und gestikuliert wild, bis Tedesco abwinkt
"Ich weiß nicht, was Franco da sagt. Aber das geht nicht. Es ist ein Unding und darf nicht sein", sagte Schalke-Kapitän Ralf Fährmann danach bei Sky.
Im Vergleich zu seinem Kapitän bleibt Tedesco zunächst relativ nüchtern und erklärt den Vorfall: "Franco war mit der Auswechslung nicht einverstanden, ich schon. Da kommen Emotionen an den Tag und sowas zustande."
Aber am Ende kann der Coach seine Enttäuschung nicht zurückhalten. "Es ist logisch, dass ich enttäuscht bin von jemanden, den wir seit geraumer Zeit pushen", so der 33-Jährige: "Wir wissen, dass Franco hier keinen leichten Stand hat. Dann ist sowas natürlich sehr enttäuschend. Ein bisschen gute Erziehung wäre da nicht so verkehrt", sagte der Coach bei Sky.
Auf Instagram meldete sich Di Santo noch am späten Abend zu Wort. Er entschuldigte sich bei allen Verantwortlichen und den Schalker Anhängern. "Ich sehe ein, dass ich mich falsch Verhalten habe. Und es gibt nichts um meinen Fehler zu rechtfertigen, ich möchte sagen, dass mein heißes Blut und mein Wettbewerbsgeist mich verleitet haben", schrieb der Argentinier.
Sein Verhalten wird für di Santo offenbar trotzdem Konsequenzen haben. "Wenn er sich nicht richtig benommen hat, wird er intern bestraft. Das bespreche ich jetzt mit Domenico", kündigte S04-Sportvorstand Christian Heidel an.
Obwohl die Verantwortlichen weiter darauf pochen, die positiven Ansätze zu sehen und Ruhe zu bewahren, spitzt sich die Situation auf Schalke - auch ohne personelle Brandherde - zu.
Ein Blick in die Statistik zeigt: Es wird langsam eng. Nach einem Start mit null Punkten nach vier Spieltagen reichte es für Königsblau in der Vergangenheit bestenfalls für Platz zehn in der Liga.
Das macht nicht viel Mut - genauso wie die Streitigkeiten zwischen Spieler und Trainer.