BVB besteht "mit Bravour": Die Erkenntnisse der US-Tour
Nach Siegen gegen Liverpool und Seattle
21.07.2019 | 21:10 Uhr
Zwei Siege und wichtige Erkenntnisse trotz vieler PR-Termine: Der Übersee-Trip des BVB war nicht nur aus marketingtechnischer Sicht ein voller Erfolg.
Zum Abschluss gab es Burger und Fritten für die BVB-Stars. Diese kulinarische Belohnung hatten sich Marco Reus und Co. nach dem schlauchenden Amerika-Werbetrip mit vielen Stunden im Flieger auch redlich verdient. Schließlich gaben die Protagonisten nicht nur bei den vielen Marketingterminen eine gute Figur ab, sondern auch auf dem Rasen.
Dem 3:1-Pflichtsieg gegen die Seattle Sounders folgte der 3:2-Prestigesieg gegen den FC Liverpool und Ex-Trainer Jürgen Klopp. "Das war ein Härtetest aufgrund der Zeitverschiebung, der Flüge, die wir hatten - das ist eine Charaktersache, da gehört Willensstärke dazu", sagte Kapitän Reus und lobte. "Die Aufgabe haben wir mit Bravour bestanden."
Auch Klopp zeigte sich im Anschluss schwer beeindruckt. "Sie sind auf allen Positionen mit höchster Qualität besetzt. Es ist sehr eindrucksvoll, was sie machen", lobte der 52-Jährige. In puncto Kader ist der BVB qualitativ bestens aufgestellt, darüber hinaus lieferte der US-Trip noch weitere wichtige Erkenntnisse.
Favre setzt auf mehr Flexibilität
Es ist kein Geheimnis, dass Lucien Favre vielseitige Spieler mag. Der aktuelle Kader bietet dem Schweizer vor allem in taktischer Hinsicht fortan mehr Möglichkeiten.
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Setzte Favre in der vergangenen Spielzeit häufig auf die bewährte 4-2-3-1-Formation, ließ der 61-Jährige in den bisherigen drei Vorbereitungsspielen seine Mannen zweimal in einem 4-4-1-1-System auflaufen, einmal probierte er zudem auch die Dreierkette aus.
Harter Konkurrenzkampf im Mittelfeld
Aus vier mach zwei: Für die Zentrale stehen Favre mit Axel Witsel, Thomas Delaney, Julian Weigl und Mahmoud Dahoud vier hochwertige Optionen zur Verfügung. In der vergangenen Spielzeit bildeten Witsel und Delaney die Herzkammer des Mittelfelds, doch in den drei Testspielen startete Weigl immer von Beginn an im defensiven Mittelfeld.
Die Frage ist: Hat Favre seine Liebe für den 23-Jährigen neu entdeckt oder soll er so sich anderen Vereinen präsentieren? Die Antwort wird es in der laufenden Transferperiode geben.
Entscheidet sich Favre für eine offensivere Ausrichtung, dann würde aus dem Quartett sogar nur einer spielen. In diesem Fall wäre wohl Witsel als Abräumer gesetzt.
Positiver Schub für Alcacer
Tor gegen Seattle, Tor gegen Liverpool - Paco Alcacer zeigt sich in der Vorbereitung ähnlich effektiv und treffsicher wie zu Beginn seiner BVB-Zeit. Der wachsende Druck durch die starke Rückrunde von Mario Götze sowie die Gerüchte, dass Dortmund noch einen Stürmer verpflichten will, scheint ihn keineswegs zu hemmen, sondern noch einmal deutlich anzutreiben.
Zudem blieb der Spanier bislang von kleineren Blessuren verschont, er ist endlich mal wieder über einen längeren Zeitraum fit.
Gestiegene Ansprüche kein Problem für Favre
Die Verantwortlichen des BVB haben vor Saisonbeginn gleich mehrmals unmissverständlich betont, dass die Meisterschaft das Ziel ist. Hatte man in der vergangenen Saison den Eindruck, dass Favre nicht genau wusste, wie er mit dem Meister-Thema umgehen soll, scheint er sich nun mit den gestiegenen Erwartungen identifizieren zu können. Er ist froh über die gestiegene Qualität des Kaders und hat eigentlich nur noch einen Wunsch: Abgänge.
Der XXL-Kader mit aktuell 34 Profis ist ihm deutlich zu groß. "22, 23 Feldspieler maximal. Dazu die drei Torhüter, und noch ein paar junge Spieler", äußerte Favre bereits seine Vorstellungen. Zu den potenziellen Verkaufskandidaten zählt Maximilian Philipp, der auf der US-Tour nicht zum Einsatz kam.
Vielleicht wird sich der Kader schon zum Trainingslager in Bad Ragaz/Schweiz (27. Juli bis 2. August) verkleinert haben. Dort will sich der Vize-Meister den Feinschliff holen - ohne Jetlag und Ablenkung von PR-Terminen.