BVB News: Aogo kritisiert BVB-Kaderplanung: "Sehe keine Alternative zu Haaland"
Aogo kritisiert BVB-Kaderplanung: "Keine Alternative zu Haaland"
01.11.2021 | 14:06 Uhr
Fans, Mitspieler und Verantwortliche des BVB vermissen ihren Top-Torjäger seit fast zwei Wochen. Alternativen zu Erling Haaland fehlen! So sieht es zumindest Dennis Aogo bei Sky90. Der Ex-Profi hinterfragt die Dortmunder Kaderplanung durchaus kritisch.
Marco Rose trimmt Borussia Dortmund auf Erfolg. Als erster BVB-Coach gewann der 45-Jährige seine ersten sechs Heimspiele. Das schaffte nicht einmal Jürgen Klopp. Und das unter schwierigen Bedingungen: Neun Stammspieler, darunter Torjäger Erling Haaland, fielen gegen Köln aus. Besonders das Fehlen des Ausnahmestürmers ist eigentlich nicht zu kompensieren.
"Ein Erling Haaland kann nicht jedes Spiel auf höchstem Level spielen. Man muss qualitativ eine Alternative haben, der die Zeit überbrücken kann. Aber die sehe ich nicht im Kader", kritisiert Sky Experte Dennis Aogo die Zusammenstellung des Dortmunder Kaders.
Tigges ersetzt Haaland im BVB-Sturm
Zumindest für kurze Zeit schlüpfte Steffen Tigges in die Rolle als Haaland-Double. In ähnlicher Manier wie der verletzte Norweger sorgte der Dortmunder Aushilfstürmer beim glücklichen 2:0-Erfolg über den 1. FC Köln für die Entscheidung und ließ sich für seinen ersten Bundesligatreffer von der bebenden Südtribüne feiern.
Der von der Statur mit Haaland vergleichbare 1,93 Meter große Tigges konnte sein Glück kaum fassen. "Ich kriege das Strahlen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Mein Handy vibriert sich sicher bald vom Tisch", sagte er voller Erwartung auf die vielen Gratulanten am Telefon.
Der Youngster scheint für Aogo jedoch nicht die passende Antwort auf den Ausfall des Stürmer-Stars zu sein. "Man muss schon mal die Frage an die Führungsetage stellen, wie die Kaderplanung ausgesehen hat. Die Option A ist Erling Haaland - aber was ist dahinter?"
Bayern haben Choupo-Moting und Müller
Im Vergleich zum Ligakrösus vermisst der ehemalige Nationalspieler Qualität in der Offensive: "Die Bayern haben mit Choupo-Moting und Thomas Müller Alternativen, um zu rotieren - das sehe ich beim BVB nicht." Laut Aogo muss diese Alternative auch nicht allzu teuer sein. Auch eine Leihe sei denkbar. Dem Ex-Nationalspieler geht es vornehmlich darum, einen ähnlichen Stürmertypen in der Hinterhand zu haben.
Der BVB wählte einen anderen Weg: "Nach dem Ausfall von Haaland muss die Mannschaft das Toreschießen auf mehrere Schultern verteilen", sagt Sky Reporter Jesco von Eichmann. "Im Augenblick übernimmt es Thorgan Hazard. Aber von Donyell Malen muss mehr kommen!", ergänzt von Eichmann. Der Neuzugang hat erst einen Treffer auf dem Konto.
Auch Sky Experte Didi Hamann sieht bislang eine schwache Leistung des Niederländers und ihn nicht als Antwort auf Haalands Ausfall: "Er ist unter seinen Erwartungen geblieben. Dabei wäre er ein Spieler, der diese Rolle ausfüllen könnte."
Haaland erholt sich in Norwegen
"Aber auch von Youssoufa Moukoko kann der BVB in den nächsten Wochen mehr verlangen", wirft Jesco von Eichmann einen weiteren Namen für die Position im Sturmzentrum in den Ring. Es wäre auch durchaus keine Übergangslösung.
Haaland wird laut Sportdirektor Michael Zorc "noch einige Wochen" fehlen, er hält sich in der Heimat bei seiner Familie auf, "um den Kopf frei zu kriegen". Ein Einsatz im Ligagipfel gegen den FC Bayern am 4. Dezember ist das Ziel: "Wir hoffen, dass er dieses Jahr noch spielen kann."
Sebastian Kehl hofft selbstverständlich auch auf eine rechtzeitige Genesung des Ausnahme-Torjägers: "Wir werden natürlich alles tun, damit Erling bei diesen Spielen dabei ist. Weil er am Ende den Unterschied macht. Wir wissen, wie wichtig gerade die direkten Duelle mit Bayern München sein werden. Ihn dabei zu haben, wäre für uns unglaublich wichtig", sagte der Dortmunder Lizenzspielerchef dem TV-Sender Bild.
BVB will mit Haaland-Comeback nichts überstürzen
Dennoch werde der BVB beim Comeback von Haaland nichts überstürzen. "Er ist jemand, der selber Druck aufbaut und zügig dabei sein will. Aber wir tragen eine Verantwortung für seine Karriere", sagte Kehl. Die neuerliche Verletzung des 21 Jahre alten Norwegers am Hüftbeuger erst kurz nach einer auskurierten Oberschenkelprellung sei allen Beteiligten Warnung genug.
DENN: Alternativen sind rar und werden sich in den nächsten Spielen anbieten müssen.
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