BVB News: Ein Kommentar zur Situation von Erling Haaland
Haaland sollte dem Gefühlschaos ein Ende setzen
17.04.2022 | 00:37 Uhr
Die ungeklärte Zukunft von Erling Haaland löst bei den BVB-Fans ein Gefühlschaos aus. Diesem sollte der gefragte Torjäger zeitnah ein Ende setzen, denn er wandelt auf einem schmalen Grat, meint Sky Redakteur Robin Schmidt.
Nichts nervt Stürmer mehr als eine Torflaute. Von diesen Phasen hat Erling Haaland in seiner jungen Karriere noch nicht viele erlebt, am Samstag beendete er nach 422 Minuten seine bisher längste Durststrecke im schwarz-gelben Dress. Beim berauschenden 6:1-Kantersieg gegen den VfL Wolfsburg steuerte der Blondschopf vor eigenem Publikum einen Doppelpack bei.
Auffällig sein ungewohnt unauffälliger Torjubel: Kein Luftsprung, keine übertriebenen Gesten. Natürlich waren seine Tore zum 5:0 und 6:0 keineswegs mehr spielentscheidend, aber normalerweise zieht der Norweger eine Show ab, feiert seine Tore wild und ausgelassen. Dieses Mal spendet er bedächtig Applaus für Vorlagengeber Marco Reus und freut sich beinahe mehr über die Tore seiner Teamkollegen. Ein Zeichen von Demut? Nicht ausgeschlossen.
Möglicherweise hat Haaland wahrgenommen, wie sehr sich die Thematik um seine ungeklärte Zukunft für Mannschaft, Verein und Fans zu einer nervlichen Belastung entwickelt hat.
Ungeduld wächst bei Bossen & Fans
Wechselt er im Sommer? Und wenn ja, wohin? Real Madrid? Manchester City? Doch zum FC Barcelona? Was ist mit Bayern München? Wann endet die Frist der Klausel? Gibt es noch Hoffnung auf einen Verbleib? Die vielen unbeantworteten Fragen sorgen seit Monaten in und um den Klub für reichlich Unruhe.
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Die Verantwortlichen sind ständigen Fragen zu Haalands Zukunft ausgesetzt und können immer wieder nur die gleichen Antworten geben. Der künftige Sportdirektor Sebastian Kehl steckt in einem Dilemma, weil die Kader-Planung von Haalands Entscheidung abhängt. Die lang ersehnte Klarheit würde allen Parteien helfen. Je später es die gibt, desto mehr Zeit verliert Dortmund. Dementsprechend wächst die Ungeduld, nicht nur bei den Bossen, sondern auch bei den Anhängern.
Der hiesige BVB-Fan weiß derzeit nicht, woran er bei Haaland ist. Der 21-Jährige wandelt mit seiner Hinhalte-Taktik auf einem schmalen Grat, in der Gunst der Zuschauer ist der sonst so gefeierte Publikumsliebling merklich etwas gefallen. Das Dauerthema ist ermüdend, das 315-Millionen-Euro-Paket, das die Haaland-Seite nach Sky Infos aufruft, sorgt für Unverständnis. Einerseits.
Nur noch zwei BVB-Heimspiele mit Haaland?
Andererseits sind Auftritte der norwegischen Naturgewalt unvergessene Stadion-Erlebnisse, von denen es aufgrund der Corona-Pandemie viel zu wenige gab. Nun könnten die Heimspiele gegen Bochum und Hertha bereits Haalands letzte Auftritte in einem voll besetzten Signal Iduna Park sein.
So mischt sich in Enttäuschung und Begeisterung ein Schuss Wehmut. Ein Gefühlschaos par excellence, dem nur Haaland ein Ende setzen kann - und dies sollte er unverzüglich tun. Auf dem Rasen trifft er Entscheidungen im Zehntel-Sekunden-Bereich, diese Qualität ist nun auch außerhalb des Platzes gefragt. Damit die Fans endlich wissen, was Sache ist. Damit sie wissen, wie sie reagieren sollen. Denn nichts nervt mehr als unklare Gefühle.