BVB reloaded! Mit Kehl zurück zu alten Klopp-Tugenden
Dortmund steht vor großen Veränderung
04.07.2018 | 13:58 Uhr
Sebastian Kehl will bei Borussia Dortmund eine neue Kultur etablieren und dabei an Werte sowie Tugenden unter Ex-Coach Jürgen Klopp anknüpfen. Und der ehemalige Dortmunder Meister-Kapitän gibt schon bei seiner ersten offiziellen Vorstellung eine klare Marschroute vor. Nach der wilden vergangenen Saison werden sich einige BVB-Stars umgucken.
Disziplin, Identifikation, Arbeiterstadt! Viele dieser Worte wiederholte Sebastian Kehl bei seiner Vorstellung als Leiter der Lizenzspielerabteilung beim BVB ganz bewusst. Bei der Borussia soll wieder viel zum besseren umgekehrt werden. Und dabei auch an vergangene Tugenden angeknüpft werden, die seit dem Abschied von Meistercoach Jürgen Klopp immer mehr verlorengegangen sind.
Genau dies hat sich der ehemalige Dortmunder Kapitän zur Aufgabe gemacht. Und der 38-Jährige scheint genau der richtige Mann für dieses Unterfangen zu sein. Denn Kehl hatte als Klopps verlängerter Arm auf und neben dem Platz viele Jahre für genau diese Werte gestanden.
Werte beim BVB haben gelitten
Gerade in der durchwachsenen vergangenen Saison schienen diese Tugenden aber komplett verloren gegangen zu sein. Das Team agierte längst nicht mehr als Einheit. Dafür gab es natürlich Gründe: Ousmane Dembele streikte sich noch vor Saisonstart zum FC Barcelona. Pierre-Emerick Aubameyang provozierte so lange, bis er im Winter dann doch noch zum FC Arsenal verkauft wurde.
"Es gab ein paar Dinge, die nicht zu Dortmund gepasst haben. Werte wie Disziplin und Regeln gehören dazu, um erfolgreich in einer Mannschaft zu arbeiten. Wir erwarten von den Spielern, dass sie den Neustart wahrnehmen und sich an die eigene Nase fassen", machte Kehl schon bei seiner Vorstellung klar.
Bindeglied zwischen Team und Fans
Dabei will er nicht nur als Bindeglied zwischen Trainer, Team und Führung agieren, sondern auch zwischen Mannschaft und Fans: "Dortmund ist eine Arbeiterstadt, der Verein ist etwas ganz Besonderes. Es ist ganz wichtig, dass die Spieler sich mit dem Verein identifizieren", betonte Kehl.
Aus diesem Grund hat der BVB bei den Neuverpflichtungen auch wieder viel Wert auf den Charakter gelegt. Mit Thomas Delaney, Abdou Diallo und Marius Wolf wurden drei Spieler verpflichtet, die in Bremen, Mainz und Frankfurt nicht durch Allüren, sondern durch ehrliche und harte Arbeit aufgefallen sind. Auch Neu-Keeper Marwin Hitz fällt in diese Kategorie.
Als Königstransfer gilt aber Kehl, wie Michael Zorc bei der Vorstellung verriet: "Ja, das kann man so sagen. Ich glaube, dass Sebastian perfekt für die Aufgabe ist", sagte der Sportdirektor.
Jetzt gilt es mit den Neuen und Kapitän Marco Reus eine neue Hierarchie und Kultur im Team zu etablieren. Unter Klopp zeichnete sich die Mannschaft immer durch Bereitschaft, Willen und Aggressivität auf. Diese Werte muss Kehl mit Neu-Coach Lucien Favre nun in der Vorbereitung auf die kommende Saison wieder zurückbringen.
Sollte dieses Umdenken schnell bei allen im Team gelingen, werden die BVB-Fans möglicherweise bald auch wieder Erfolge wie unter Klopp feiern können.