Champions League Finale Liverpool vs. Real: Loris Karius vor Abschied bei Reds
Tragische Figur von Kiew: Was macht eigentlich Loris Karius?
28.05.2022 | 15:04 Uhr
Die Fehler von Loris Karius entschieden das letzte Endspiel-Duell in der Champions League zwischen Liverpool und Real 2018. Der Keeper steht noch immer bei den Reds unter Vertrag. Seine Zukunft ist unklar.
Der Titan konnte mitfühlen mit Loris Karius.
"So ein Abend kann eine Karriere zerstören", sagte Oliver Kahn, der beim Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool am 26. Mai 2018 als TV-Experte im Einsatz war.
Sechs Mal war Karius im Laufe dieser Champions-League-Saison ohne Gegentor geblieben - kein anderer Torhüter konnte 2017/2018 eine solche Bilanz in der Königsklasse aufweisen.
Doch im Endspiel von Kiew wurde er mit zwei Patzern zur tragischen Figur. In der 51. Minute warf er Karim Benzema den Ball genau vor die Füße, der das 1:0 für Madrid markierte. In der 84. Minute griff Karius auch noch bei einem Weitschuss von Gareth Bale daneben. Das 3:1 bedeutete die Entscheidung zugunsten Reals.
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"Wir hatten eine richtig geile Saison gespielt, und dann war diese Kacke da. Das war schon hart, die ersten Momente, die erste Nacht. Die ersten Tage. Das war wie ein Schlag ins Gesicht, das war schon grausam", gestand Karius später in der Sky Doku "Meine Geschichte".
Gehirnerschütterung als Erklärung
Wie einige Tage nach dem Finale bekannt wurde, hatte Karius im Endspiel durch einen Ellbogentreffer von Sergio Ramos eine Gehirnerschütterung erlitten. Der Real-Verteidiger erwischte den Keeper kurz vor dem 0:1 bei einer Ecke im Gesicht. Ein Arzt diagnostizierte eine visuelle räumliche Dysfunktion und lieferte damit eine Erklärung für Karius' Patzer.
Dem Pechvogel nutzte diese Erklärung nichts. Denn Kahns Prognose bewahrheitete sich. Für Liverpool bestritt Karius nach dem verlorenen Champions-League-Finale kein Spiel mehr.
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Die Reds verpflichteten im Sommer 2018 mit Alisson Becker einen neuen Torhüter, Karius wurde an Besiktas Istanbul verliehen. Als er im Sommer 2020 zum Klopp-Team zurückkehrte, war er nur noch die Nummer vier und wurde erneut ausgeliehen. Diesmal nach Deutschland zu Union Berlin. Dort blieb er hinter Andreas Luthe die Nummer zwei. Es blieb bei fünf Pflichtspieleinsätzen.
Klopp lobt Trainingsfleiß
Karius kehrte erneut zurück nach Liverpool, absolvierte aber in der abgelaufenen Saison keine einzige Partie für die Reds. Liverpool wollte den zur Nummer fünf degradierten Karius schon im Sommer verkaufen, fand jedoch keinen Abnehmer.
"Vor der Saison haben wir eine Entscheidung getroffen, und natürlich war es auch im Interesse des Vereins, dass Loris einen neuen Verein findet, aber das ist nicht passiert", sagte Trainer Jürgen Klopp Anfang des Jahres. Vorwerfen könne sich Karius nichts, wie Klopp bestätigte: "Er trainiert wirklich hart und ist voll engagiert."
Wie hart Karius an sich arbeitet, davon konnten sich seine Follower zuletzt auf Instagram überzeugen. Karius postete ein Foto von sich beim Fitnesstraining und ist darauf kaum wiederzuerkennen. Von der Figur her hat er nur noch wenig mit dem Karius von 2018 zu tun. Stattdessen erinnert der 28-Jährige eher an Tim Wiese.
Vertrag läuft aus
Die für ihn spielfreie Saison hat er also zumindest körperlich genutzt. "Ich bin so fit wie noch nie", sagte Karius der Sport Bild. Dennoch ist unklar, wie es für den früheren Mainzer weitergeht.
Karius' Vertrag bei den Reds läuft am 30. Juni aus. Der FC Basel oder Greuther Fürth wurden zuletzt als mögliche neue Klubs genannt. Bescheidene Perspektiven für einen Mann, der einst im Champions-League-Finale stand.