Champions League: Haaland und Mbappe laufen Messi und Ronaldo den Rang ab

Götterdämmerung: Youngsters leiten Generationenwechsel ein

Während Lionel Messi und Cristiano Ronaldo um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League bangen, spielen die jungen Wilden groß auf.

In Barcelona klemmt sich Kylian Mbappe nach Abpfiff freudestrahlend den Ball unter den Arm, während Messi bedröppelt und frustriert im Bauch des Camp Nou verschwindet. Ähnliche Bilder in Sevilla und Porto. Erling Haaland grinst nach Spielschluss über das ganze Gesicht. Ronaldo hingegen schimpft aufgebracht auf den Schiedsrichter ein.

Die Youngsters von Paris und Dortmund scheinen den dominierenden Spielern des vergangenen Jahrzehnts den Rang abzulaufen. Diese These unterstützt auch PSG-Coach Mauricio Pochettino mit seinem Lob für Mbappe nach dem 4:1-Sieg gegen Barca: "Wir hatten vor dem Spiel keinen Zweifel und jetzt noch weniger, dass wir einen top, top Spieler sehen." Und weiter: "Die großen Fußballer schreiben ihre Geschichten in den größten Spielen."

Mbappe stellt 24 Jahre alte Bestleistung ein

Mbappe stahl Messi die Show im Camp Nou. Der Franzose ist erst der zweite Gäste-Spieler nach Andrej Schewtschenko im Jahr 1997, dem in Barcelona ein Dreierpack in der Champions League gelang. Messi hingegen gab lediglich einen Schuss aufs Tor ab und gewann nur vier seiner elf Zweikämpfe. Zudem wartet der Argentinier seit nunmehr sechs Jahren auf seinen nächsten Einzug ins Endspiel der Königsklasse, während Mbappe in der vergangenen Saison am Henkelpott kratzte.

Die Pressestimmen fielen ähnlich aus: Lob für Mbappe: "Hurrikan" (Marca) und "unkontrollierbarer Riese" (Sport), Schelte für Messi: "Eine Glühbirne, die ihren Strom verliert" (Telegraph). Oder wie es die Sun zusammenfaste: Der "elektrisierende Franzose" Mbappe sei bereit, "Messis Krone als König des Weltfußballs zu beanspruchen".

Haaland hat jetzt schon mehr CL-Tore als Zidane und Ronaldo

"Ein anderes Tier", wie die Marca schrieb, ist Dortmunds Haaland. Nach seinem Doppelpack beim 3:2-Erfolg gegen Sevilla führt der 20-Jährige mit acht Treffern die Torschützenliste der Königsklasse an. Zudem waren es seine Treffer Nummer 17 und 18 im 13. Champions-League-Spiel. Damit hat der Norweger jetzt schon mehr CL-Buden zu Buche stehen als Zinedine Zidane (14), Ronaldo (14), Michael Ballack (16) und Roberto Firmino (14).

Die neuen Stars am Firmament der Königsklasse stacheln sich gegenseitig an, wie Haaland bei Viaplay verriet: "Ich möchte Mbappe danken. Als ich ihn drei Tore schießen sah, war das eine zusätzliche Motivation für mich." Außerdem betonte er im Sky Interview die Wertigkeit der großen europäischen Bühne. "Die Spiele sind unter der Woche, die Hymne, es sind Abendspiele. Das mag ich. Das war ein großartiger Abend."

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Fußball-Philopsoph Lineker bringt es mal wieder auf den Punkt

Im Gegensatz dazu erlebte Ronaldo eine ähnliche Nacht wie Messi bei der 1:2-Niederlage beim FC Porto. Der Portugiese gab nur einen Schuss aufs Tor ab und hat zwei misslungene Flanken zu Buche stehen. Seit seinem Wechsel zu Juve 2018 war für Ronaldo immer spätestens im CL-Viertelfinale Schluss.

Der ehemalige Barca-Star und heutige TV-Experte, sowie nebenberuflicher Fußball-Philosoph Gary Lineker brachte es mit seinem Tweet auf den Punkt: "Tore seit Beginn der letzten Champions-League-Saison: Messi und Ronaldo zusammen = 15. Haaland und Mbappe zusammen = 28."

Mehr zum Autor Matthias Donaubauer