Stimmen zum Bayern-Aus: "Weiß nicht, was ich sagen soll"
13.04.2022 | 10:58 Uhr
Der FC Bayern München scheidet durch ein 1:1 im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Villarreal aus der Champions League aus. Sky Sport fasst die Stimmen* des deutschen Rekordmeisters zusammen.
"Es ist extrem bitter, dass wir ein Gegentor kassieren trotz dieser Performance. Wir haben ein engagiertes Spiel gemacht, wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir haben von Anfang an mit den Fans im Rücken gedrückt, gedrückt, gedrückt. Können uns da vielleicht den Vorwurf machen, dass wir noch ein Tor mehr machen müssen. Aber ein Gegentor lag auf keinen Fall in der Luft. Wir haben gut verteidigt, hatten eine gute Restverteidigung. Wir waren aktiv. Und dann haben sie kurz vor Schluss eine Situation. Natürlich wird das seziert werden, bei einem Gegentor passieren immer Fehler. Wenn man nur das Spiel heute nimmt, müssen wir hier heute ganz klar weiterkommen. Wenn man das Spiel in Villarreal hinzuzieht, dann können wir froh sein, nur 0:1 verloren zu haben. Aber dass dieses Spiel heute 1:1 ausgeht, hat der Spielverlauf eigentlich nicht hergegeben. Jetzt stehen wir da. Die Niederlage heute zu akzeptieren ... ja, weiß ich auch nicht, was ich sagen soll."
... was den Ausschlag für das Aus in der Champions League gegeben hat: "Das Hinspiel war der Schlüssel. Dort haben wir das Spiel verloren. Dort haben wir nicht gut gespielt. Heute haben wir es sehr gut gemacht, war sicherlich taktisch von der Intensität eines unserer besten Spiele der letzten Monate. In der ersten Halbzeit haben wir eine gute Chance von Jamal [Musiala]. In der zweiten Halbzeit müssen wir durch Thomas [Müller] das zweite machen. Es war schon eine Hundertprozentige. Davon bekommst du nicht viele, weil Villarreal sehr gut und tief verteidigt. Wir haben es insgesamt aber gut gemacht. In ein, zwei Situationen waren wir nicht ganz in der Struktur, wo wir den Konter kriegen. Da trifft er den Ball gar nicht richtig, sondern haut so auf den Ball drauf - zu allem Überfluss. Sehr bitter!"
... was er seinem Team in der Halbzeit mitgegeben hat: "Dass wir die Aktionen, die wir in der ersten Halbzeit hatten mit hoher Frequenz weiterspielen müssen. Du hast wenig Raum und immer die Gefahr, Konter zu kriegen. Das ist eine Gratwanderung, man muss eine gute Mischung finden. Wir hatten viel gutes Gegenpressing und auch im Anlaufen viel Intensität. Villarreal ist anders als im Hinspiel nie wirklich spielerisch hinten rausgekommen. Trotzdem ist es schwer, wenn du insgesamt hinten bist, gegen so einen tiefen Block viele Chancen herauszuspielen. Von den zwei, drei, die wir hatten, haben wir leider nur eine verwertet."
... was er in den nächsten Tagen auf sich zurollen sieht: "Das wichtigste Spiel meiner Karriere war es nicht. Es war eines der wichtigsten. Ich habe vorher auch schon wichtige Stationen gehabt. Ich weiß nicht, was auf mich zurollt. Bundesliga. Bielefeld."
... ob er Angst hat vor der Beurteilung der Saison durch die Presse: "Was soll sie machen? Wenn man verliert und ausscheidet, dann ist das so. Angst habe ich aber nicht, da gibt es Schlimmeres."
... zum Ausscheiden in der Champions League: "Es ist natürlich immer enttäuschend, wenn man kurz vor Schluss noch ein Gegentor bekommt. Wir hätten vorher sicherlich das 2:0 machen können. Man kann der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. Sie hat alles reingehauen, in der zweiten Halbzeit alles versucht. Es gibt wenige unangenehmere Mannschaften, gegen die man spielen kann - gegen diesen Defensivriegel. Ich weiß gar nicht, welches System die gespielt haben. Da braucht man sehr viel Geduld, muss immer wieder anlaufen und sich geduldig Chancen herausarbeiten. Wenn wir uns heute einen Vorwurf machen können, dann vielleicht, dass wir die eine oder andere Torchance nicht genutzt haben oder noch die eine oder andere Chance mehr hätten herausspielen müssen. Aber hätte, hätte, Fahrradkette. Es sollte eben nicht sein. Verloren haben wir es bestimmt nicht hier und heute."
... ob er den Willen und die Intensität gespürt hat, die er vor dem Spiel noch bemängelt hatte: "Also mehr Einsatz und mehr Wille als die Mannschaft gezeigt hat, geht kaum. Vor allem nach dem 1:0 war es bewundernswert, wie viel Geduld die Mannschaft gehabt hat. Ich hatte kurzzeitig das Gefühl, jetzt sind wir voll da. Dann ist uns allerdings nicht das 2:0 gelungen. Das war dann das Problem. Es besteht dann immer die Gefahr, dass man durch einen Konter in Rückstand gerät. Genauso ist es dann gekommen."
... über die Möglichkeit, jetzt "nur" noch Meister werden zu können: "Wir sind hier im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden. Deswegen werden wir jetzt aber nicht in Tränen ausbrechen. Wir haben nächstes Jahr wieder die Möglichkeit und werden angreifen. Wir haben eine großartige Möglichkeit Deutscher Meister zu werden. Wir haben derzeit neun Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. Zum zehnten Mal in Folge können wir Meister werden, das hat noch keine Mannschaft in Europa geschafft. Darauf werden wir uns konzentrieren. Und da werden wir alles reinwerfen."
*Quelle: Amazon Prime Video