Spieler "angewidert" vor Bayern-Kracher: PSG sucht nach Konstanz
09.02.2023 | 19:27 Uhr
Bei Paris Saint-Germain ist immer Druck auf dem Kessel. Seit Jahreswechsel erhöht sich dieser aber weiter stetig. Grund dafür sind durchwachsene Leistungen. Kurz vor dem richtungsweisenden Champions-League-Duell mit dem FC Bayern München herrscht eine angespannte Atmosphäre.
Er sei "angewidert", erklärte PSG-Kapitän Marquinhos nach dem enttäuschenden Ausscheiden des Pariser Klubs im Coupe de France gegen den Rivalen Olympique Marseille. "Ein Titel, der weg ist, tut weh", so der Brasilianer. Messi, Neymar und Co. verpassten wenige Minuten zuvor den Einzug ins Pokal-Viertelfinale und gaben damit den ersten Titel der aktuellen Saison aus der Hand.
"Wir haben einiges vermissen lassen, jetzt ist es besser, die Klappe zu halten", sagte Kapitän Marquinhos dem TV-Sender Bein Sports nach der Pleite und möchte sich fortan darauf konzentrieren, die Leistungen zu verbessern. Mit der AS Monaco (Platz vier) in der Liga und dem FC Bayern in der Champions League warten in den nächsten Tagen gleich zwei knifflige Aufgaben auf das Team von Christophe Galtier.
Ist das Spiel gegen Monaco aufgrund der acht Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten aus Marseille rechnerisch weniger von Bedeutung, dürfte PSG größtes Interesse daran haben, gegen Bayern-Leihgabe Alex Nübel und seine Truppe wieder spielerisch ein besseres Niveau zu zeigen und Selbstvertrauen zu gewinnen. Wenige Tage später heißt es am Dienstag (14.02.) im Parc de Princes nämlich "verlieren verboten!"
Um nach elf gescheiterten Versuchen endlich den Henkelpott zu gewinnen und nicht schon wieder im Achtelfinale auszuscheiden, braucht es gegen den FC Bayern eine bessere Performance als bisher in diesem Jahr über weite Strecken gezeigt. "Wir wissen, dass wir uns stark verbessern müssen, wenn wir in dieser Saison etwas erreichen wollen", monierte Marquinhos - auch mit Blick auf das Achtelfinal-Hinspiel.
Die Pause durch die WM in Katar scheint dem Scheich-Klub nicht gut getan zu haben. 2023 konnte PSG nur fünf der neun Pflichtspiele gewinnen (unter anderem 7:0 gegen den Sechstligisten US Pays de Cassel) und kassierte drei Niederlagen. In der Hauptstadt sucht man nach der Konstanz. Zudem hielt die prominent besetze Abwehr nur in zwei der neun Partien richtig Stand und behielt eine Weiße Weste.
Das frustriert auch Keeper Gianluigi Donnarumma. Auf die Frage, ob er im Hinblick auf die Neuauflage des CL-Finals von 2020 in Sorge sei, antwortete der 23-jährige Italiener: "Ja! Jedes Spiel hat seine Geschichte. Im Moment müssen wir uns gut auf das Spiel gegen Monaco vorbereiten und dann können wir an die Bayern denken, aber jedes Spiel hat eine andere Geschichte. Wir wissen, dass wir uns gründlich auf die Champions League vorbereiten werden. Daran halten wir fest, wir werden alles tun, um diese Runde zu überstehen."
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Doch nicht nur hinten zeigte PSG schon bessere Spiele, im Pokal war vor allem die Offensive harmlos. Im Stade Velodrome brachte man nur drei Schüsse auf das Tor von OM zustande. Zwei davon kamen von Verteidigern. Bezeichnend, dass mit Sergio Ramos auch ein Verteidiger das einzige Tor der Pariser im Achtelfinale schoss und nicht Lionel Messi oder Neymar.
Galtiers Mannschaft scheint am Ausfall von Kylian Mbappe ordentlich zu knabbern. Dementsprechend lange dürfte man in der französischen Hauptstadt die Hoffnung haben, ihn doch noch irgendwie fit zu bekommen. Auch wenn der Trainer das öffentlich so nicht kommuniziert und Bayerns Trainer Julian Nagelsmann dafür kritisierte, dass der Münchner PSG Mbappes Ausfall für das CL-Duell nicht abkaufe.
Unbestritten ist der französische Nationalspieler eine, wenn nicht sogar die tragende Säule in der Offensive. Er erzielte seit seinem Wechsel in die Hauptstadt ein Drittel der Pariser Champions-League-Tore. Fehlt diese Torgefahr, dann hakt es vorne schon einmal, wie man nun gegen Marseille gesehen hat.
Dass Mbappe nun zumindest in einem der wichtigsten Spiele der Saison auszufallen droht, dürfte allen Beteiligten die Haare zu Berge stehen lassen. Seit Jahren versucht man sich endlich Europas Krone aufzusetzen. Nun könnte im zweiten Jahr in Folge schon im Achtelfinale Schluss sein. Nicht auszudenken, wie "angewidert" der eine oder andere aus dem Starensemble dann zu werden droht.