Champions League: Stephanie Frappart schreibt Geschichte

Frappart schreibt Geschichte - Gündogan: "Es wurde Zeit"

Stephanie Frappart hat am Mittwoch als erste Frau ein Spiel in der Champions League der Männer gepfiffen. Längst hat die Pionierin einen prominenten deutschen Edelfan.

Um Jürgen Klopp zu überzeugen, brauchte die Pionierin nur 120 Minuten. "Es gibt so viel Druck in so einem historischen Moment. Ich könnte nicht mehr Respekt vor Stephanie Frappart haben", lobte der deutsche Teammanager des FC Liverpool die Schiedsrichterin nach dem Finale im europäischen Supercup. Doch der geschichtsträchtige Moment im August 2019 blieb nicht ihr letzter, nun musste auch Superstar Cristiano Ronaldo nach ihrer Pfeife tanzen.

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Gündogan: "Große Errungenschaft und Inspiration für andere"

Frappart kam am Mittwoch als erste Frau in einer Partie in der Champions League der Männer zum Einsatz. Die 36-Jährige war Schiedsrichterin der Partie von Ronaldos Juventus Turin gegen den ukrainischen Vizemeister Dinamo Kiew (3:0). Die Weltschiedsrichterin des Jahres 2019 schaffte in ihrer steilen Karriere damit einen weiteren Meilenstein.

Der deutsche Nationalspieler Ilkay Gündogan bezeichnete Frapparts Premiere in der Königsklasse als "große Errungenschaft und Inspiration für andere" bezeichnet. Er hoffe, dass dies sehr bald zur Regelmäßigkeit werde, schrieb der 30 Jahre alte Profi von Manchester City in den sozialen Netzwerken. "Es wurde Zeit".

Frappart will junge Mädchen ermutigen

Die Französin setzt für weibliche Referees neue Maßstäbe - nicht nur national, sondern eben auch international. Damit stellt sie selbst die langjährige deutsche Vorzeigeschiedsrichterin Bibiana Steinhaus in den Schatten, die international im Männerfußball nie eingesetzt wurde.

Über starke Leistungen bei Partien der Frauen empfahl sich Frappart mit nur 30 Jahren bereits für höhere Aufgaben im Männerfußball. Als erste Frau pfiff sie 2014 eine Begegnung der zweiten französischen Männerliga, auch mit ihrem ersten Einsatz in der Ligue 1 im April 2019 schrieb sie Geschichte.

"Es ist gleichzeitig ein Privileg, eine Ehre und eine Verantwortung", sagte Frappart vor ihrer ersten vollen Saison in der ersten Liga im Sommer 2019: "Ich hoffe, dass meine Karriere junge Mädchen dazu ermutigt, sich im Schiedsrichterwesen zu engagieren." Und ihre Bühne wächst rasant weiter.

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Großes Lob von Klopp

Schon im August tanzten mal eben Champions-League-Sieger des FC Liverpool und die Europa-League-Champions des FC Chelsea nach ihrer Pfeife - erstmals leitete eine Frau ein internationales Männerfinale. Nach dem 5:4-Erfolg der Reds im Elfmeterschießen überschlugen sich die Lobeshymnen. "Hätten wir so gespielt, wie sie gepfiffen hat, dann hätten wir 6:0 gewonnen", schwärmte Klopp.

Das Urteil des ehemaligen Premier-League- und Weltschiedsrichters Mark Clattenburg fiel nicht minder positiv aus: "Das war brillant. Sie hat jederzeit alles im Griff gehabt." Als Belohnung wurde Frappart, die parallel weiterhin auch Frauenspiele pfeift, zur Saison 2020/21 fester Bestandteil des UEFA-Schiedsrichterkaders.

Nach einem Einsatz in der Nations League und zwei Partien in der Europa League folgte nun die vorläufige Krönung: ein Spiel in der Königsklasse des Männerfußballs.

Sport-Informations-Dienst (SID)