Der BVB trifft in der Champions League auf den FC Barcelona
Die Dortmunder sind beim Duell mit Flick stark verletzungsgeplagt, doch haben einen Plan.
11.12.2024 | 13:41 Uhr
Nuri Sahin will mit dem BVB trotz Personalnot "mutig" gegen den FC Barcelona spielen.
Nuri Sahin verlas mit saurer Miene üble Nachrichten aus dem Lager der Kranken und Verletzten. Im Verlauf der Pressekonferenz zum Champions-League-Kracher gegen Hansi Flick und den FC Barcelona steigerte sich der Trainer von Borussia Dortmund dann in eine heiße Anklage gegen den Fußball-Weltverband FIFA: Die Stars, schimpfte Sahin, werden verheizt, ohne Rücksicht auf die Gesundheit.
"Gerade für die Nationalspieler ist das kaum ertragbar", sagte Sahin, den erneut ein halbes Dutzend Ausfälle quälen. Niklas Süle werde schon wieder monatelang fehlen. Andere Trainer hätten bereits ähnliche Brandreden gehalten: "Nicht Pep Guardiola, nicht Jürgen Klopp haben das ändern können", betonte er, "sehr wahrscheinlich wird die FIFA jetzt auch nicht sagen: Wenn Nuri Sahin was sagt, werden wir das ändern."
BVB im Klub-WM-Zwiespalt
Die Klub-WM im neuen Vier-Wochen-Format zerfetzt im Sommer 2025 jegliches Bemühen um Regeneration. "Ich weiß gar nicht, wann ein Gregor Kobel überhaupt Urlaub machen soll", hat Sahin bei der Saisonplanung festgestellt, die Belastung sei "viel zu hoch. Das sieht man bei allen Topmannschaften." Auch in Barcelona. Zur Wahrheit gehört allerdings, dass BVB-Klubchef Hans-Joachim Watzke das Großturnier für eine geniale Idee hält.
Sahin hat keine Wahl - er muss sich mit Barcelona beschäftigen. Ohne Süle, der erneut eine "schwere Verletzung" der rechten Syndesmose erlitten hat, ohne Waldemar Anton, Julian Brandt, Karim Adeyemi oder Filippo Mane. "Wir suchen keine Ausreden", versicherte der BVB-Coach, "wir werden eine starke Mannschaft aufbieten und sehr, sehr mutig sein."
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Ein Faktor könnte zudem Jamie Gittens sein, der sich besonders in den letzten Wochen in überragender Form präsentierte und in den letzten vier Spielen jedes Mal ein Tor erzielte. Didi Hamann und Lothar Matthäus brachten den Flügelflitzer zuletzt auch mit dem FC Bayern in Verbindung, der 20-Jährige weckte aber nach Sky Informationen auch in der Premier League Begehrlichkeiten weckte.
Vorfreude auf Barcelona
Beim Weihnachtssingen am Sonntag hatte Sahin noch mitgeschunkelt, der Frust des 1:1 bei Borussia Mönchengladbach war verflogen. Auch am Dienstag strahlte der Trainer durchaus Vorfreude aus, weil ein Flutlicht-Spitzenspiel ansteht. Das Ziel wird sein, es besser zu machen als der FC Bayern, der in Barcelona 1:4 unterging. Emre Can wird dabei Nico Schlotterbeck gegen den früheren BVB-Star Robert Lewandowski und Lamine Yamal zur Seite stehen.
Auch Flick ist keineswegs sorgenfrei. Wegen allzu heftiger Proteste bei Betis Sevilla (2:2) droht dem früheren Bundestrainer in der Liga eine Zwei-Spiele-Sperre. Damit würde er in Dortmund zum letzten Mal in diesem Jahr auf der Bank sitzen. "Ich habe zu niemandem etwas gesagt", beteuert Flick jedoch, der Klub erwägt einen Einspruch.
Rückkehr von Lewandowski
Mit Barca ist Flick Tabellenführer in Spanien, aber nach einem Start mit sieben Ligasiegen und einem 4:0-Triumph bei Real Madrid hakt es nun. 19 Tore haben die Katalanen in der Liga kassiert, sechs mehr als der Tabellen-15. Dafür läuft die Tormaschine mit 50 Treffern in 16 Spielen, 16 erzielte allein Lewandowski, der überdies siebenmal in fünf Champions-League-Partien getroffen hat. Er wird mit Raphinha, Pedri und den anderen Hochbegabten mächtig an den Dortmunder Ketten zerren.
Allerdings ist der BVB zu Hause in der Königsklasse eine völlig andere Mannschaft als auswärts in der Bundesliga. Im Signal-Iduna-Park hat er das Gefühl einer Festung, die uneinnehmbar ist. Allem Ärger zum Trotz. - Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Dortmund: Kobel - Ryerson, Can, Schlotterbeck, Bensebaini - Nmecha - Sabitzer, Groß - Malen, Gittens - Guirassy. - Trainer: Sahin
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