Der Patient aus Leipzig wird künstlich beatmet - eine kommentierende Analyse

RB Leipzig droht nach der heftigen 0:4-Klatsche bei Eintracht Frankfurt die Champions League zu verspielen. Die Sachsen liegen drei Spieltage vor Schluss nur noch auf Platz fünf.

Die aktuelle Truppe von RB Leipzig hat die Champions League nicht verdient, meint Sky Reporter Philipp Hinze.
Image: Die aktuelle Truppe von RB Leipzig hat die Champions League nicht verdient, meint Sky Reporter Philipp Hinze.  © Imago

RB Leipzig ist eine der größten Enttäuschungen dieser Bundesliga-Saison. Das katastrophale 0:4 in Frankfurt war ein weiterer Tiefpunkt der lahmenden Bullen. Eine kommentierende Analyse von Sky Reporter Philipp Hinze.

Die fetten Jahre sind vorbei! Blitzschnelles Umschalten, intensives Angriffspressing, jugendliche Unbekümmertheit, ständige Tiefe und Torgefahr - all das war mal. Auf der linken Seite sind Ralf Rangnick und Julian Nagelsmann zu sehen, rechts Christopher Nkunku und Konrad Laimer. RB Leipzig findet diese Elemente im eigenen Spiel nur beim Blick ins vermoderte Fotoalbum.

Wofür steht RB eigentlich?

Diese Truppe hat die Champions League nicht verdient! Es liegt am Wollen UND am Können. Niemand opfert sich auf, keiner wehrt sich oder stemmt sich dagegen. Mentalität? Nicht vorhanden. Siegeswille? Fehlt gänzlich. Individuelle Klasse? Viel zu selten sichtbar. Taktische Finesse? Nicht erkennbar. Wofür steht RB eigentlich? Es ist undefinierbar.

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Diesem blutleeren Haufen konnte man während der laufenden Spielzeit schon mehrfach alles absprechen, worauf es in einem Fußballspiel ankommt.

Seit November des letzten Jahres wird der Patient aus Leipzig künstlich beatmet. Hier und da zuckt er mal, hegt Hoffnungen. Dennoch scheint die Lage aussichtslos. Der Zustand des Patienten verbessert sich trotz einiger Veränderungen nicht - die Situation bleibt desolat.

Unübersehbare Rückschritte

Die Idee des XL-Umbruchs ist in Leipzig nicht erst nach dem trostlosen 0:4 gegen Frankfurt gereift. Bei RB muss einiges passieren. Sportgeschäfsführer Marcel Schäfer wird mit dem Skalpell mehrere klare Schnitte setzen müssen. Es geht nicht mehr um alte Erfolge, verdiente Spieler oder klangvolle Namen. Leipzigs Kader hat zum Großteil ausgedient.

Man muss es so klar konstatieren: Die Sachsen sind in ihrer Entwicklung nicht stehengeblieben - sie haben sich eindeutig verschlechtert. Rückschritte sind nicht wegzudiskutieren. Jetzt muss diese furchtbare Saison noch irgendwie gerettet werden. Anschließend folgen große, überlebenswichtige Operationen am Patienten aus Leipzig. Ein "weiter so" wird es nicht geben. So viel ist sicher.

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Es wird Zeit für Veränderungen, die möglicherweise wehtun, aber vollzogen werden müssen. Positiv ist hierbei, dass Schäfer nicht an Altlasten hängt. Der ehemalige Wolfsburger kann unbefangen an den OP-Tisch. Unterstützung erhält Chef-Operateur Schäfer von den Oberärzten Klopp, Mintzlaff und Gomez. Es stehen aufwendige Eingriffe an.

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