Der traurige Superstar - Kylian Mbappe von Real Madrid
Er war der Top-Transfer im vergangenen Sommer. Wunderkind Kylian Mbappe ging von Paris nach Madrid, um international auf Titeljagd zu gehen.
30.05.2025 | 23:09 Uhr
In dieser Saison kam es allerdings anders, als es sich der Franzose wohl ausgemalt hat. Neben persönlichen Rekorden hatte die Saison einen ganz faden Beigeschmack für Mbappe.
Von Lennart Fitzler
Dies Saison begann für Kylian Mbappe alles andere als gut. Der 26-Jährige kam im Sommer ablösefrei von Paris nach Madrid, doch der Franzose erwischte einen schwierigen Start bei den Madrilenen. "Ein Spieler will immer mehr, für mich und für die Mannschaft, und wenn man das nicht schafft, ist es normal, dass man darunter leidet. [...] Es war ein Moment, in dem ich sagte: 'Komm schon, es ist Zeit, sich zu verändern. Du bist nicht nach Madrid gekommen, um schlecht zu spielen'", sagte Mbappe damals den Medien.
Der Franzose bestätigte außerdem, dass er in der Sturmreihe mit Vinicius Jr. und Rodrygo zunächst Anpassungsschwierigkeiten hatte. Nachdem er sich dann aber an die neue Situation gewöhnt hatte, drehte Mbappe ab der Rückrunde aber rekordverdächtig auf.
Das französische Wunderkind als Rekordgarant bei Real
Nicht nur wurde er mit seinen wettbewerbsübergreifend 42 Toren in dieser Saison zum erfolgreichsten Neuzugang in der Real-Madrid-Historie, der Superstar schoss obendrein als erster Spieler seit Lionel Messi mindestens 30 Tore in LaLiga. Dadurch ist er gleichzeitig auch der Erste aus den Reihen der Madrilenen, dem so viele Tore in einer Saison gelangen seit Cristiano Ronaldo. Folgerichtig bekam Mbappe die spanische Torjägerkanone und zudem den "Goldenen Schuh" für den besten Torjäger Europas.
Wieso also war die Saison für Mbappe trotzdem bitter?
Persönlich kann sich der Weltmeister von 2018 also nach der abgelaufenen Saison überhaupt nicht beschweren. Es gibt aber zwei Faktoren, die Mbappe eher mit einem bitteren Nachgeschmack auf die gelaufene Spielzeit zurückblicken lassen werden.
Der 26-Jährige wechselte in die spanische Hauptstadt, um Titel zu gewinnen - besonders international. Allerdings blieben die ganz großen Pokale für Real Madrid, im vergangenen Fußballjahr aus. Immerhin den europäischen Supercup konnte die Truppe von Carlo Ancelotti im Sommer gegen Atalanta Bergamo gewinnen. In der Liga hinkte man dem Erzrivalen aus Barcelona hinterher, im Pokal und dem Supercup zog ebenfalls gegen die Katalanen, jeweils in den Finalspielen, den Kürzeren. Der FC Barcelona war in diesem Jahr um Längen besser als Los Blancos. Alle vier Clasicos konnten die Katalanen für sich entscheiden!
Was Mbappes erste Madrid-Saison auf ironische Art und Weise noch abrundet: Sein Ex-Klub, Paris Saint-Germain, steht am Samstag im Champions-League-Finale und könnte nicht nur den ersten CL-Titel in der Vereinsgeschichte holen, sondern auch das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Henkelpott. Und dabei wechselte der französische Angreifer doch erst letzten Sommer nach Spanien, um die internationale Erfolgslosigkeit der Pariser hinter sich zu lassen.
Ein lachendes und ein weinendes Auge
Es dürfte also spannend sein, wem Mbappe am Samstag beim CL-Finale in München die Daumen drückt. Es kann am Ego kratzen, wenn man seinen Ex-Klub verlässt, in der Hoffnung woanders erfolgreicher zu sein, nur um dann eines Besseren belehrt zu werden.
PSG hat die Klubphilosophie verändert, setzt nicht mehr nur auf überteuerte Superstars wie in Mbappes Zeit. Mit Mitspielern wie Neymar Jr. oder Messi. Stattdessen werden junge, hungrige Spieler eingesetzt, die ein deutlich homogeneres Kollektiv abgeben. Der Erfolg gibt den Parisern recht.
PSG in Champions League besser als Real Madrid
Die Hauptstädter traten es in dieser CL-Spielzeit auch viel souveräner als Real Madrid auf. So verloren Los Blancos gegen den FC Arsenal im Viertelfinale nach Hin- und Rückspiel mit 1:5. PSG besiegte die Gunners daraufhin nach beiden Halbfinalspielen hochverdient mit 3:1.
Nun also das Finale in München und egal ob PSG am Ende den lang ersehnten Pokal an die Seine holt: Mbappe könnte zum traurigen Superstar werden. Erfolge mit Real Madrid sind mit einem Mbappe in dieser Form aber auch nur eine Frage der Zeit...
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