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Deutschland: Bierhoff löst Vertrag auf - ein Kommentar

Bierhoff stand sinnbildlich für die Abgehobenheit der Mannschaft

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Oliver Bierhoff & der DFB gehen in Zukunft getrennte Wege. Sky Reporter Sven Westerschulze hat eine erste Einschätzung und ist sich sicher, dass mit dem Aus von Bierhoff auf die schlechten Ergebnisse der Nationalmannschaft reagiert wird.

Oliver Bierhoff ist von seinem Posten zurückgetreten. Als Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie war Bierhoff eines der Gesichter des zuletzt arg krisengebeutelten DFB. Dass Bierhoff nun seinen Hut nimmt, ist ein richtiger Schritt. Zugleich gebührt ihm Respekt für diesen. Ein Kommentar von Sky Reporter Sven Westerschulze.

Der zweite Gruppen-K.o. in Folge bei einer Weltmeisterschaft ist für den deutschen Fußball ein Debakel. Dazwischen das frühe Achtelfinal-Aus bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr - und nebenbei drei klägliche Abschneiden in der Nations League.

Bierhoff ist es nicht gelungen, den sportlichen Abwärtstrend seit dem WM-Triumph 2014 zu stoppen. Und: die Lücke zwischen Mannschaft und Fans wurde unter seiner Führung immer größer. Bierhoff stand sinnbildlich für die Abgehobenheit der Mannschaft und ihrer immer größer werdenden Entfremdung zur Basis.

Fußball WM 2022

  • Datum: 21. November – 18. Dezember
  • Ort: Katar
  • Eröffnungsspiel: Katar - Ecuador (Gruppe A) am 21. November
  • Finale: 18. Dezember
  • Spielplan: 64 Spiele in 8 WM-Gruppen und der K.-o.-Phase
  • Spielmodus: Rundenturnier (8 Gruppen à 4 Teams), K.-o.-System (ab Achtelfinale)
  • Teilnehmer: 32 Länder, Deutschland spielt in der Gruppe E
  • Ticketpreise: 60 - 1.417,- Euro

Bierhoff gebührt Respekt für Entscheidung

Dass das neue Präsidium um Bernd Neuendorf und Hans-Joachim Watzke bereits in den Anfängen ihrer Amtszeit den Claim "Die Mannschaft" abgeschafft haben, war ein deutliches Signal, dass auch Bierhoffs Arbeit trotz vieler Verdienste in der Vergangenheit hinterfragt wird. Er hatte diesen PR-Begriff einst eingeführt.

Dass es nach dem katastrophalen Abschneiden in Katar kein "Weiter so" geben könnte, war Neuendorf und Watzke klar. Auch Bierhoff spürte in den vergangenen Tagen nach dem peinlichen Aus, dass das Vertrauen in ihn immer mehr schwand.

Und dennoch gebührt Bierhoff Respekt für seine Entscheidung. Er wählt den anständigen Weg, ohne den DFB mit einer möglichen Schlammschlacht zu beschmutzen. Das hätte beiden Seiten geschadet - und vor allem Bierhoffs Verdienste, die seit seinem Antritt 2004 ohne Frage unbestritten sind, geschmälert.

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Es braucht schnelle Veränderungen

Jetzt heißt es für den DFB, am Mittwoch bei der Analyse mit Bundestrainer Hansi Flick schonungslos zu besprechen, welche Gründe für das Scheitern in Katar verantwortlich waren. Nur mit einer klaren Aufarbeitung und einer klaren Perspektive kann der Turnaround im deutschen Fußball gelingen.

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Dazu zählen viele Dinge, vor allem ein kluges Konzept für die Nachwuchsförderung. In erster Linie ist es nun aber wichtig, schnelle Veränderungen in der Nationalmannschaft vorzunehmen. Denn bis zur Heim-EM 2024 bleiben nur noch anderthalb Jahre Zeit.

Diese EM ist für den DFB von enormer Bedeutung. Zum einen, um sich nach drei kläglichen Turnieren doch wieder zurück in der Weltspitze zu melden. Und zum anderen um die Fußball-Begeisterung in der deutschen Bevölkerung wieder zu wecken, Erinnerungen an das Sommermärchen 2006 wach werden zu lassen und die Distanz zur Fanbasis mit nur einem Turnier mit vier guten erfolgreichen Wochen zu schließen.

Alle weiteren wichtigen WM-Nachrichten gibt es im Katar Update nachzulesen.

Mehr zum Autor Sven Westerschulze

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