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DFB: Geld für Frauen-Nationalmannschaft nur nebensächlich

Das wollen die DFB-Frauen wirklich: "Geld ist nur Nebensache"

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Image: Die DFB-Frauen bereiten sich auf die EM in England vor.  © Imago

Wenn es um Frauenfußball geht, wird viel über Geld gesprochen. Wie hoch sind die Prämien? Sollten Frauen genauso viel verdienen wie Männer? Und wer bezahlt das alles? Diese Diskussion ist aber vor allem eine der Öffentlichkeit. Für die Spielerinnen selbst ist Geld nur eine Nebensache. Ihnen sind ganz andere Dinge wichtig.

Am 6. Juli startet die Europameisterschaft der Frauen in England. 16 Mannschaften treten beim Turnier an, acht davon können laut Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg um den Titel mitspielen. Auch die DFB-Frauen machen sich Hoffnungen auf den Turniersieg. "Ich sehe uns auch als Mitfavorit. Auch wenn das im Vorfeld nicht so kommuniziert wurde. Wir haben den Anspruch, um den Titel mitzuspielen", bestätigt Außenbahnspielerin Giulia Gwinn gegenüber Sky.

Ein Turniersieg würde sich für die Spielerinnen auch finanziell lohnen. 60.000 Euro bekommt jede von ihnen als Prämie für den EM-Titel. Und genau hier beginnt meistens die Diskussion. Ist das jetzt viel oder wenig, gerecht oder ungerecht?

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Für DFB-Frauen geht es um Wertschätzung

Immerhin hätte bei den Männern jeder Spieler für den Gewinn der EM im letzten Jahr 400.000 Euro bekommen, also fast sieben Mal so viel. Auf der anderen Seite ist die Prämie der Frauen 22.500 Euro höher als bei der letzten EM 2017. Und zum Vergleich: Für eine Goldmedaille bei den Olympischen Spielen schüttet die deutsche Sporthilfe nur 20.000 Euro aus.

Für die Spielerinnen in der Nationalmannschaft geht die Diskussion über Geld aber am eigentlichen Punkt vorbei. Für sie geht es um Wertschätzung - und die bemisst sich an anderen Dingen. "Für uns geht es nicht um Equal Pay, sondern Equal Play - also darum, gute Bedingungen zu schaffen", sagt Giulia Gwinn. "Was das Geld angeht, ist es eine schöne Nebensache, aber wir wollen mit unserem Fußball begeistern."

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Top-Bedingungen in Vorbereitung

Die Bedingungen in der Vorbereitung sind dabei schon auf einem Topniveau. Die Frauen-Nationalmannschaft ist das erste Team, das für die Turniervorbereitung den neuen DFB-Campus in Frankfurt nutzen darf. Der zweite Teil der Vorbereitung findet dann in Herzogenaurach statt, wo auch die Männer aktuell trainieren. Anders sieht es dagegen meistens noch bei der Spielansetzung aus.

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DFB-Frauen starten mit Vorbereitung auf die EM.

"Es ist auch unser Anspruch, gesehen zu werden. Das kannst du eben nicht tun, wenn du ein Länderspiel um 16 Uhr hast, wo dich niemand sehen kann", kritisiert Verteidigerin Sophia Kleinherne. Sie fordert im Sky Interview: "Lass doch mal so ein Länderspiel in der Primetime laufen, dann möchte ich mal sehen, wie viele Menschen uns zuschauen und wie viele uns beeindrucken können."

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EM-Spiele zur Primetime

Die EM in England bietet genau dafür die Möglichkeit. Dort finden die Spiele um 18 und 21 Uhr statt, unter anderem auch in Stadien wie dem altehrwürdigen Old Trafford oder dem Wembley Stadion. "Wir dürfen bei der EM in den Riesenstadien spielen. In der Champions League hatte Bayern München die Tore für die Frauen geöffnet, Wolfsburg hat im Stadion der Männer gespielt. Das ist eine sehr schöne Entwicklung. So muss das weitergehen", sagt Verteidigerin Sara Doorsoun gegenüber Sky.

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Das Frauen-Nationalteam ist in die Vorbereitung auf die EM in England gestartet. Die Bundestrainerin Voss-Tecklenburg bat zur ersten Einheit auf dem Trainingsgelände am neuen DFB-Campus in Frankfurt, das die Spielerinnen einweihen durften.

Sie freut sich nicht nur auf die Größe der Stadien, sondern auch auf die besondere Atmosphäre in England: "Engländer können Stimmung machen. Ich denke, die Stadien werden gut gefüllt sein, fast immer ausverkauft. Die Menschen dort sind voll dabei, die lieben den Fußball. Das werden wir dort in den Stadien und drumherum zu spüren bekommen. Das ist echt eine coole Sache."

Gute Voraussetzungen

Die Voraussetzungen stimmen bei dieser Europameisterschaft, um auch in Deutschland ein Frauenfußballfieber zu entfachen. Jetzt liegt es an den Spielerinnen, diese positive Entwicklung voran zu treiben, damit am Ende über die Leistung der Nationalmannschaft gesprochen und nicht nur über die Prämie diskutiert wird.

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