DFB-Präsident Reinhard Grindel sauer über Videobeweis-Wirrwarr
DFB rudert zurück
03.11.2017 | 23:35 Uhr
Schiedsrichter-Boss Lutz Michael Fröhlich hat nach den aufkommenden Unklarheiten in Sachen Videobeweis nun reagiert und einen neuen Brief an die Bundesligisten geschickt. DFB-Präsident Reinhard Grindel beklagt fehlende Absprachen.
Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitagabend mitteilte, bedauere Fröhlich, dass "missverständliche Formulierungen" im Brief der vergangenen Woche für Irritationen gesorgt und Fragen aufgeworfen hätten".
Formulierung "starke Zweifel" gestrichen
Der DFB rudert in einem neuen Brief nun zurück. Der Wortlaut "starke Zweifel" ist inzwischen verschwunden.
Der aktuelle Passus lautet: "Bei subjektiven Entscheidungen (also der Bewertung von Spielvorgängen, zum Beispiel bei Zweikämpfen oder Handspielen) soll der Video-Assistent nur dann eingreifen, wenn die Entscheidung des Schiedsrichters dem vorliegenden Bildmaterial gravierend widerspricht."
Grindel bemängelt fehlende Absprache
Das erste Schreiben hatte für mehr Verwirrung als Klarheit gesorgt und auch DFB-Präsident Grindel verärgert. "Dieses Schreiben wurde mit mir nicht abgestimmt", sagte Grindel bei NDR Info: "Ich bin darüber nicht glücklich. Der Schiedsrichter solle weiter "das Sagen" haben und der "Videoassistent kein Oberschiedsrichter" sein."
Am Donnerstag hatte der kicker von einem von den Schiedsrichter-Bossen Fröhlich und Hellmut Krug unterzeichneten DFB-Schreiben vom 25. Oktober berichtet, in dem von einer "Kurs-Korrektur" beim Videobeweis die Rede sein soll.
In der Mitteilung von Freitag stellte Fröhlich klar, dass der Schiedsrichter der hauptverantwortliche Spielleiter sei und die finale Entscheidung treffe. Zudem wurde betont, dass der Video-Assistent eben nur ein "Assistent" und "Helfer des Schiedsrichters" sei. Außerdem liege ein "klarer Fehler" des Schiedsrichters vor, wenn dieser seine Entscheidung nach Betrachtung des Bildmaterials unverzüglich ändern würde.