Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe sorgte mit seiner Kritik an die ehemaligen Schiedsrichter-Chefs Herbert Fandel und Hellmut Krug für Zündstoff. Der DFB reagierte auf seine Aussagen und maßregelte den 43-jährigen Berliner.
Manuel Gräfe hatte in der jungen Bundesliga-Saison noch keine kritische Szene bewertet, da wurde bereits heftig über den Schiedsrichter diskutiert. Der erfahrene Referee übte scharfe Kritik an den früheren Schiri-Chefs Herbert Fandel und Hellmut Krug.
Fehlende Transparenz, schlechter Führungsstil, Vetternwirtschaft - die Liste der Vorwürfe war lang. "Die beiden haben sich ihre Schiedsrichterliste so zusammengebastelt, wie sie es wollten", sagte Gräfe dem Berliner Tagesspiegel.
In seiner Kritik schloss Gräfe auch aktive Kollegen ein. Der Unparteiische zweifelt die Qualifikation von Felix Zwayer zum FIFA-Schiedsrichter an. Nicht ohne Konsequenzen: Der neue Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich maßregelte den 43-Jährigen, der auf über 200 Bundesligaeinsätze kommt. "Bei allem Verständnis zu einer öffentlichen Meinungsäußerung geht es entschieden zu weit, wenn ein Schiedsrichter einen Kollegen öffentlich und in dieser Form attackiert. Darüber muss mit Manuel Gräfe geredet werden, und zwar zeitnah", sagte Fröhlich in einer DFB-Stellungnahme.
Gleiches gelte für seine Einlassungen zu Fandel und Krug. "Auch das kann man so nicht stehen lassen. Aber wir sollten das jetzt nicht öffentlich ausdiskutieren, sondern in einem internen Prozess nach einer Lösung suchen", so Fröhlich.
Ähnlich äußerte sich Ex-Schiri Thorsten Kinhöfer. "Diese Vorgehensweise ist unglücklich. Öffentliche Kritik der Schiedsrichterführung und der Kollegen finde ich bedenklich", sagte er der Bild am Sonntag.