DFB-Team: Wer als Flick-Nachfolger jetzt in Frage kommt

Nagelsmann, Sammer, van Gaal: Die Kandidaten für die Flick-Nachfolge

Julian Nagelsmann ist ein Kandidaten für das Amt des Bundestrainers.
Image: Julian Nagelsmann ist ein Kandidaten für das Amt des Bundestrainers.  © Imago

Hansi Flick ist am Sonntag nach der 1:4 (1:2)-Blamage gegen Japan neun Monate vor der Heim-EM freigestellt worden. Wer könnte die Nachfolge des 58-Jährigen ernsthaft antreten? Ein Überblick über mögliche und unwahrscheinliche Kandidaten.

JULIAN NAGELSMANN (36, noch beim FC Bayern unter Vertrag)

Nagelsmann wurde im März bei Bayern München beurlaubt. Sein Vertrag läuft dort allerdings noch bis 2026, die Bayern hatten im Juni von Paris Saint-Germain nach Sky Informationen eine Ablösesumme zwischen zehn bis 15 Millionen Euro für Nagelsmann gefordert. Für den DFB könnte das zu teuer sein oder man müsste sich mit dem deutschen Rekordmeister anderweitig einigen. Doch es ist fraglich, ob sich Nagelsmann jetzt schon überhaupt für eine Nationalmannschaft entscheidet.

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Sky Reporter Uli Köhler hält den ehemaligen FC Bayern- und RB Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann für die derzeitige Optimallösung als Nachfolger für den entlassenen Bundestrainer Hansi Flick.

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"Ich glaube, dass er mit 36 Jahren noch nicht so weit ist, dass er lieber die tägliche Arbeit mit einer Mannschaft will und braucht", sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Zuletzt wurde Nagelsmann mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht.

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JÜRGEN KLOPP (56, FC Liverpool)

Er wäre der Wunschtrainer der Fans und wohl auch der Verantwortlichen. "Er ist der Einzige, den ich sehe, der da noch mal was rausreißen kann", sagte 2014er-Weltmeister Lukas Podolski. Doch es ist unrealistisch, dass Klopp beim FC Liverpool hinschmeißen wird. Sein Vertrag bei den Reds läuft noch bis 2026. Nach einer total verkorksten Saison im Vorjahr sind die Reds gut in die Premier League gestartet. Klopp bleibt für das DFB-Team wenn überhaupt nur eine langfristige Lösung.

OLIVER GLASNER (49, vereinslos)

Als Hansi Flick beim FC Bayern aufhörte, erfuhr Oliver Glasner das angeblich sehr früh. Am Vorabend des Duells beim VfL Wolfsburg soll der heutige Bundestrainer seinem Kollegen erzählt haben, dass er am nächsten Tag seinen Abschied verkünden wird.

Der Österreicher Glasner gilt als exzellenter Fachmann, er gewann mit Eintracht Frankfurt die Europa League und war vorher mit Wolfsburg erfolgreich. Kuriosum: Wenn Deutschland im November in Wien gegen Österreich spielt, könnte Deutschland einen österreichischen Trainer haben und umgekehrt (Ralf Rangnick).

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RUDI VÖLLER (63, DFB-Sportdirektor)

Der Weltmeister von 1990 wird am Dienstag zusammen mit Hannes Wolf und Sandro Wagner das Team gegen Frankreich interimsweise betreuen. Er sprang schon nach der EM-Blamage 2000 ein und führte die DFB-Auswahl zwei Jahre später als Teamchef ins WM-Finale gegen Brasilien (0:2). Seit 2005 hatte Völler aber kein Traineramt mehr inne. Nach dem WM-Debakel im vergangenen Winter wurde der Fan-Liebling dann Hansi Flick als Sportdirektor zur Seite gestellt - ohne Erfolg.

MATTHIAS SAMMER (56, Berater beim DFB & BVB)

Sky Experte Lothar Matthäus brachte den Europameister von 1996 just als Flick-Nachfolger ins Spiel. "Er ist jemand, der aneckt - das ist das, was wir zurzeit nicht haben. Das kann der Mannschaft gut tun."", sagte Matthäus am Sonntag bei Bild-TV. Sammer gehört der nach dem WM-Desaster gegründeten Task Force zur Rettung des deutschen Fußballs an.

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Sky Reporter Uli Köhler mit einer klaren Einschätzung zur deutschen Nationalmannschaft

Der 56-Jährige hatte vor rund einer Woche in einem Interview mit der SZ jedoch bereits ausgeschlossen, nochmal ein ausführendes Amt beim DFB zu übernehmen: "Ich habe vor einiger Zeit für mich die Entscheidung getroffen, dass ich operativ nicht mehr tätig sein möchte. Dabei soll es auch bleiben. [...] Ich biete hier keine Mitarbeit an."

FELIX MAGATH (70, vereinslos)

Seit seinem Kurz-Engagement als Retter bei Hertha BSC im Frühjahr 2022 ist Magath, der unter anderem mit dem VfL Wolfsburg 2009 sensationell Deutscher Meister wurde, ohne Anstellung. "Wir brauchen nun jemanden mit Autorität, Erfahrung und Rückgrat. Ich würde daher alles daransetzen, Felix Magath oder Matthias Sammer zum DFB zu holen", sagte Hamann bei Sky.

STEFAN KUNTZ (60, Nationaltrainer Türkei)

Der Europameister von 1996 steht angeblich als Nationaltrainer in der Türkei vor der Entlassung, das jüngste 1:1 gegen Armenien könnte für ihn ein schwaches Ergebnis zu viel gewesen sein. Kuntz ist ein Sympathieträger mit der verbandsinternen Kenntnis, die klassischerweise Stallgeruch genannt wird.

Nicht nur durch seine 25 Länderspiele: Er führte die U21 als Trainer zu zwei EM-Titeln und bewies dabei ein herausragendes Händchen für die besten deutschen Talente. Er verantwortete 2021 auch das früh ausgeschiedene deutsche Olympiateam in Tokio.

LOUIS VAN GAAL (72, ohne Job)

Der ehemalige Bayern-Coach ist ein weiterer möglicher Name auf die Flick-Nachfolge. Der 72-Jährige war bereits mehrfach als Trainer des niederländischen Nationalteams aktiv, zog bei der WM 2014 unter anderem ins Halbfinale ein.

Angesprochen auf den deutschen Bundestrainer-Job sagte er der Bild-Zeitung: "Normalerweise trainiere ich nicht mehr bei einem Verein, aber ein vielversprechendes Land hat immer noch eine Chance, mich zu überzeugen!"

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Der ehemalige Bondscoach Louis van Gaal steht als einer der möglichen Nachfolger für Hansi Flick auf der Liste. Sky Reporter Uli Köhler bewertet eine mögliche Anstellung des Niederländers.

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DFB-Sportdirektor Rudi Völler empfindet die Niederlage im Testspiel gegen Japan als schmerzhaft und kritisiert die Mannschaft - insbesondere die Defensive.

ANTONIO DI SALVO (44, Trainer der U21)

Als direkter Nachfolger von Kuntz leitet Di Salvo seit Sommer 2021 die Geschicke der U21-Nationalmannschaft. Zuvor war er rund fünf Jahre als Co-Trainer von Kuntz im Einsatz. Mit der Nachwuchsauswahl war er als Cheftrainer im zurückliegenden Juni bei der U21-EM enttäuschend bereits in der Gruppenphase ausgeschieden. Die A-Nationalmannschaft könnte für den 44-Jährigen eher eine Nummer zu groß sein.

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