DFL: Bundesliga-Klubs beschließen neue Regel zu Corona & behalten fünf Wechsel bei
DFL: Neue Covid-Regel, kein Supercup in Saudi Arabien & weiter fünf Wechsel
30.05.2022 | 17:06 Uhr
Die deutschen Fußball-Profiklubs haben auf die Diskussionen rund um die coronabedingten Spielabsagen reagiert und eine "Pandemie-Sonderregelung" verabschiedet. Auch beim Thema Auswechslungen und Dauer des Transferfensters wurden Entscheidungen verkündet.
In Zukunft kann ein Klub die Absetzung eines Spiels beantragen, wenn "mindestens elf der auf der Spielberechtigungsliste aufgeführten Lizenzspieler sich aufgrund einer Infektion mit einer solchen Krankheit in Isolation oder als Kontaktperson von infizierten Personen in Quarantäne befinden".
Klare Regelung bei Covid-Ausfällen
Auf diese Regelung einigten sich die Klubs bei ihrer Versammlung am Montag in Wiesbaden. Bei "normalen" Erkrankungen oder Verletzungen ist einem Antrag "nicht stattzugeben, wenn mindestens 14 spielberechtigte Lizenzspieler und/oder in der Lizenzmannschaft gemäß Spielberechtigungsliste spielberechtigte Amateure/Vertragsspieler anrechenbar" zur Verfügung stehen. Darunter müssen sich - jeweils mit Lizenzspielerstatus - mindestens sieben Feldspieler und ein Torhüter befinden.
Wie bereits seit Jahren vorgesehen, werden "gesperrte und sporttypisch verletzte" Spieler auch weiterhin als "anrechenbar zur Verfügung stehend" gezählt. Dies gilt künftig jedoch nicht mehr für verletzte Spieler, für die zum Zeitpunkt der Antragstellung ärztliche Bescheinigungen der Arbeitsunfähigkeit über einen Zeitraum von insgesamt mindestens 20 Tagen vorliegen.
Weiter fünf Wechsel erlaubt
Nichts verändern wird sich dagegen bei Auswechslungen: Den Mannschaften der Bundesliga und der 2. Liga werden auch künftig fünf Wechsel bei drei Gelegenheiten plus der Halbzeitpause zur Verfügung stehen. Damit wird die Regelung, die seit Frühjahr 2020 gilt, "ohne zeitliche Begrenzung" verlängert.
Die am 1. Juli beginnende Sommer-Transferperiode im deutschen Profifußball wird zudem um einen Tag bis einschließlich 1. September verlängert. Auf diese Regelung einigten sich die Klubs bei der Versammlung.
Transferfenster einen Tag länger geöffnet
Die Transferperiode wird laut der Deutschen Fußball Liga (DFL) an das "diesjährige Wechsel-Zeitfenster anderer europäischer Top-Ligen angepasst, um einen Wettbewerbsnachteil für die Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga im Vergleich zu Konkurrenten aus diesen Ländern zu vermeiden und Transfers an diesem Tag noch zu ermöglichen".
Um einen Wechsel abschließen zu können, muss die Mehrheit der Unterlagen unverändert bis spätestens 18.00 Uhr am letzten Tag der Transferperiode eingereicht werden.
Neue Regel: Ohne Posten im Klub kein DFL-Amt
Zudem wurde eine neue Regel verabschiedet: Ohne Posten in einem Klub kein Amt mehr bei der Deutschen Fußball Liga (DFL):
Mit Blick auf die DFL-Generalversammlung am 17. August in Dortmund und die dort anstehenden Gremienwahlen (Präsidium, Aufsichtsrat und Lizenzierungsausschuss) haben die Vereine beschlossen, dass künftig nur noch Personen wählbar sind, die zum Zeitpunkt der Wahl einem Profiverein "zuzurechnen sind und diesen Klub als gesetzlicher Vertreter, Prokurist oder besonderer Vertreter vertreten können".
Die Erst- und Zweitligisten einigten sich zudem darauf, eine verbindliche Nachhaltigkeits-Richtlinie in ihrer Lizenzierungsordnung zu verankern.
DFL setzt auf Nachhaltigkeit
Die Klubs haben sich einstimmig auf ein mehrstufiges Modell geeinigt und Mindestkriterien verabschiedet. "Das Thema Nachhaltigkeit liegt allen Klubs am Herzen", sagte DFL-Chefin Donata Hopfen.
Laut Hopfen erwarten die Vereine "zu Recht Wachstum". Im Wettbewerb mit den anderen Topligen müsse die Bundesliga aber "ihren eigenen Weg" finden. In diesem Zusammenhang betonte Hopfen, dass ein Supercup in Saudi-Arabien "keine Rolle" spiele.
Supercup in Saudi Arabien kein Thema
Hopfen hatte in einem Interview kurz nach ihrem Dienstantritt die Austragung eines Supercups in Saudi-Arabien nicht ausgeschlossen. "Ich habe gesagt, dass wir neu denken und an vielen Stellen offen für Innovation sein müssen", sagte die 46-Jährige am Montag.
"Auch die 50+1-Regel steht nicht zur Debatte - und dennoch wollen wir international konkurrenzfähig bleiben", sagte die DFL-Chefin: "Das ist die Quadratur des Kreises. Diese Herausforderung reizt mich."
Hopfen sieht die zuletzt stark ausgeuferten Feierlichkeiten der Fans zudem kritisch. "Bei solchen Dingen wie einem Platzsturm ist Vorsicht geboten. Das ist nicht ungefährlich", sagte die DFL-Chefin nach der Versammlung: "Das Ausarten muss eingegrenzt werden. Es darf kein Menschenleben in Gefahr geraten."