Didi Hamann kritisiert Bayern-Trainer Thomas Tuchel scharf

"Größtes Missverständnis seit Klinsmann"

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Sky Experte Dietmar Hamann sieht die Zeit von Trainer Thomas Tuchel beim FC Bayern als Missverständnis.

Sky Experte Didi Hamann hat die Aussagen von Thomas Tuchel im Rahmen des Besuchs beim Bayern-Fanclub "Red Stars" in Heidenheim scharf kritisiert und sein FCB-Engagement mit der Amtszeit von Jürgen Klinsmann verglichen.

"Seine Aufmerksamkeit sollte ausschließlich dem FC Bayern München gehören", betonte Hamann am Sonntagabend bei Sky90. Tuchels Aussagen beim Fan-Treffen seien für den Sky Experten eine Frechheit: "Er ist ein sehr intelligenter Mann und sowas rutscht ihm nicht einfach so raus."

Was hat der FCB-Coach gesagt? "Das Ausland wird mich auf jeden Fall noch einmal reizen", erklärte Tuchel am Sonntag. Spanien verfüge aus seiner Sicht über "eine außergewöhnliche Liga". Außerdem seien die spanischen Profis, mit denen er in seiner Karriere bisher gearbeitet habe, "von wahnsinnig viel Selbstvertrauen geprägt". Der Zeitpunkt für diese Aussage ist brisant, schließlich hat Barca-Trainer Xavi am Samstagabend bekanntgegeben, dass er den FC Barcelona am Saisonende verlassen wird.

"Größtes Missverständnis seit Jürgen Klinsmann"

Hamann reagierte mit Unverständnis: "Wenn er das auf irgendeiner Podiumsdiskussion sagt, dann sagst du 'Boah, das darf er nicht sagen.'" Der ehemalige Bayern-Profi warnte Tuchel, sich mit der Führungsetage anzulegen: "Das war selten eine gute Idee. Wenn er zum FC Barcelona gehen wollen würde und ich bin mir sicher, dass er nächstes Jahr kein Trainer mehr bei Bayern München ist, vielleicht sogar vorher - muss man jetzt schauen, was passiert. Das ist ein Anruf. Die [Barcelona-Verantwortlichen] werden sich auch bei dem Laden erkundigen, wie das abgelaufen ist. Das heißt: Wenn er sich mit der Führung des FC Bayern anlegt, ist er nicht gut beraten."

Ohnehin sieht Hamann, den Fußall, den Tuchel beim deutschen Rekordmeister seit Monaten zelebrieren lässt, kritisch. "Das hat mit Bayern München nichts zu tun", machte der Sky Experte deutlich. "Er hat viele Spieler vergrault, er hat den Marktwert von vielen Spielern halbiert oder gedrittelt." Für Hamann ist die Zusammenarbeit zwischen Tuchel und dem FC Bayern "das größte Missverständnis seit Jürgen Klinsmann. Die passen nicht zusammen und das weiß er mittlerweile auch."

"Das hat mit Fußball nichts zu tun"

Der 50-Jährige untermauert seine Kritik mit Tuchels Anfangszeit: "Man muss ja schauen, wo die Bayern standen, als er kam. Die Bayern haben zehn Punkte verspielt. Er kam, sie sind aus dem Pokal raus, sind aus der Champions League raus, haben die Meisterschaft gewonnen, wo sie nicht wussten, wie oder warum." In dieser Saison seien die Bayern im Supercup und DFB-Pokal gescheitert, spielen dazu einen schlechten und uninspirierenden Fußball.

"Wenn ich mir die letzten drei Heimspiele anschaue, dann ist das für die Verhältnisse von Bayern München unterirdisch", legte Hamann nach. "Gegen drei Mannschaften, die unten drinstehen, ist das einfach zu wenig. Das hat mit Fußball nichts zu tun."

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Hamann schließt Super-GAU nicht aus

Außerdem kritisierte der Sky Experte Tuchels Umgang mit etablierten Spielern. "Ich glaube, dass ihm das mittlerweile egal ist. Der sagt: 'Ich mache das, was ich für richtig halte. Ich sage das, was ich für richtig halte. Das hat er in den vergangenen Wochen und Monaten mit Kimmich, Goretzka und Laimer gemacht und gesagt, dass er keinen Sechser hat", haderte Hamann. Dabei seien das Spieler, die auf der Position 50, 60 Länderspiele absolviert haben. "Da hat er Spieler öffentlich demontiert", legte der ehemalige Bundesliga-Profi nach und weiter: "Und vom Verein hat keiner was gesagt. Man hat ihn viel zu lange schalten und walten lassen, wie er wollte."

In der aktuellen Verfassung möchte Hamann auch den Super-GAU nicht ausschließen: "So wie sie im Moment Fußball spielen, (…), musst du ja sogar Angst haben, dass sie gegen Lazio Rom [in der Champions League, Anm. d. Red.] ausscheiden."

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