Macht Tuchel den Heynckes? "Würde mich nicht wundern, wenn ..."
11.03.2024 | 22:28 Uhr
Trotz schwankender Leistungen in dieser Spielzeit traut Sky Experte Didi Hamann den Bayern eine Überraschung in der Champions-League-Saison zu.
Jupp Heynckes hat es vorgemacht. Und wenn es nach Sky Experte Didi Hamann geht, könnte auch Thomas Tuchel als scheidender Trainer ein besonderes Abschiedsgeschenk gelingen. "Ich glaube, dass sie eine viel bessere Chance haben als die Leute denken", betonte Hamann am Sonntag bei Sky90 - die Fußballdebatte die Titelchancen des FC Bayern in der Champions League.
Heynckes holte am Ende der Saison 1997/98 mit Real Madrid den Henkelpott und verabschiedete sich danach, weil er laut Lorenzo Sanz "nicht mehr mit dem Team zusammenarbeiten" konnte, verriet der damalige Präsident der Königlichen einst der spanischen Sportzeitung Marca.
Dieses Gespräch, in dem das Aus zum Sommer besiegelt wurde, soll eine Woche vor dem Champions-League-Finale gegen Juventus stattgefunden haben. Die Madrilenen krönten sich in ebenjenem dank eines 1:0-Sieges zu den Königen Europas.
Hamann traut den Bayern in dieser Saison einen ähnlichen Coup zu. Unbesiegbare Konkurrenz sieht der 50-Jährige jedenfalls nicht. "Real Madrid? Die Leipziger hätten weiterkommen müssen." Vor den Königlichen müssen sich die Bayern laut Hamann nicht fürchten. Die Roten Bullen seien im Achtelfinale sowohl zu Hause als auch im Bernabeu die bessere Mannschaft gewesen.
Betrachtet man den Saisonverlauf von Heynckes' Real damals und Tuchels Bayern heute, dann sind gewisse Parallelen zu erkennen. Madrid musste schon früh im nationalen Pokalwettbewerb die Segel streichen. Im Achtelfinale der Copa del Rey unterlag der spanische Rekordmeister dem damaligen Zweitligisten Deportivo Alaves. Auch die Bayern sind in der laufenden Saison bereits aus ihrem nationalen Cup ausgeschieden. Bereits in der zweiten Runde des DFB-Pokals war gegen den 1. FC Saarbrücken aus der 3. Liga Schluss.
In LaLiga landete Real 1997/98 auf einem enttäuschenden vierten Platz - elf Punkte hinter dem Erzrivalen und späteren Double-Sieger FC Barcelona. Die Münchner liegen aktuell immerhin auf dem zweiten Rang der Bundesliga. Der Rückstand auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen beträgt allerdings neun Spieltage vor Schluss satte zehn Punkte. Bleibt folglich nur noch die Champions League.
Und da ist laut Hamann Real für die Bayern kein unbezwingbarer Gegner. "Das heißt, du hast nur noch Manchester City, die auch am Stottern sind", fügte der Sky Experte hinzu. "Für mich sind sie [die Bayern] Favorit - egal gegen wen sie spielen, außer Manchester City." Die jüngsten Auftritte gegen Lazio und Mainz dürfen zwar nicht überbewertet werden, aber dennoch: "Wenn sie so weiterspielen, dann würde es mich nicht wundern, wenn man sie im Wembley Stadium sieht."
Und wer weiß. Vielleicht sieht man dann - wie es Heynckes 1998 getan hat - einen strahlenden Tuchel, der den Henkelpott zum Abschied in den Nachthimmel streckt.
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