Die Fanszene von Holstein Kiel hat auf die Verpflichtung von John Tolkin reagiert
Der Linksverteidiger wurde am Donnerstagabend zum Rekordtransfer des Bundesligisten.
18.01.2025 | 19:10 Uhr
Der Kieler Neuzugang John Tolkin hat mit diversen Aktivitäten in den Sozialen Medien für Wirbel gesorgt. Nun hat auch die aktive Fanszene der Störche auf den Transfer reagiert
Als Verstärkung für den Abstiegskampf verpflichtet, sorgt Kiels Neuzugang John Tolkin noch vor seinem ersten Ballkontakt für Aufsehen. In den Sozialen Medien hat er in der Vergangenheit Posts im Zusammenhang mit Gender-Identität, der Coronapandemie und Verschwörungstheorien geliked. Das sorgte für Unverständnis - auch bei den eigenen Fans. Nachdem sich der Verein nur einen Tag nach dem Transfer zu einem Statement gezwungen sah, zog die Fanszene am heutigen Samstag nach.
Die Kieler Westtribüne, Heimat der Ultras, reagierte kurz nach dem Anpfiff der Bundesliga-Partie gegen Hoffenheim (1:3) mit einem Spruchbanner auf den Neuzugang: "Wie bereits in der Vergangenheit müssen die Spieler sportlich, menschlich, wirtschaftlich und in unsere Vereinsphilosophie passen."
Getroffen wurde diese Aussage übrigens Mitte Dezember von Carsten Wehlmann, Geschäftsführer Sport und Vizepräsident in Personalunion, im Hinblick auf mögliche Wintertransfers. Aus Sicht der Kieler Ultras passe die Verpflichtung von Tolkin nicht zu den in der Vereinsatzung verankerten Werten.
KSV-Statement kurz nach der Verpflichtung
Gut ein Jahr zuvor hatte die Fanszene der Störche einen neuen Zusatz in der Präambel der Satzung erwirkt. Der Verein bekannte sich zu den Werten "Integrität, Respekt, Toleranz, Vielfalt, Gleichberechtigung und Fairplay".
Der Abstiegskandidat reagierte bereits kurz nach der Verpflichtung von Tolkin mit einem Statement auf Kritik im Internet. In der Vereinsmeldung wurde der 22-Jährige folgend zitiert: "Ich bedauere, dass Dinge, die ich in der Vergangenheit in meinen Social-Media-Aktivitäten gemacht habe, Menschen verletzt, irritiert oder beleidigt haben könnten. Das war nie mein Ansinnen", so der Linksverteidiger.
Tolkin überzeugte die Verantwortlichen
"Ich möchte an dieser Stelle zu 100 Prozent versichern, dass ich alle Menschen respektiere, unabhängig ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Ich beurteile Menschen immer danach, wie sie mich und andere behandeln."
Der Verein selbst wusste vor der Verpflichtung von Tolkins Internet-Aktivitäten, wie in der Mitteilung erklärt wird: "John hat uns in den Gesprächen glaubwürdig dargelegt, dass er mit diesen Likes niemanden verletzen oder beleidigen wollte", lässt Kiel wissen. Der Spieler stehe "hinter der Vereinsphilosophie, und das beinhaltet ausdrücklich das Bekenntnis zu Vielfalt, Toleranz und gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus".
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